180 Spiele wurden in der österreichischen Bundesliga in der Saison 2013/2014 absolviert, und wie zum Abschluss des ersten Saisonviertels, der Halbzeit und des dritten Saisonviertels werden wieder die Tabellenstände im Vergleich zu den Vorsaisonen untersucht. Konnte Salzburg auf die Rekordsaison der Wiener Austria noch einen draufsetzen? Welche Rekorde haben die Bullen gebrochen? Wie sind die Zahlen von Innsbruck im Vergleich zu den bisherigen Absteigern? Analysiert wurden wieder die Heim-, Auswärts- und Gesamttabellenstände seit der Saison 2000/2001.
Der Blick aufs Ganze: neue Torrekorde gesamt und auswärts
49 Punkteteilungen bedeuten die viertschlechteste Bilanz des Jahrtausends und eine Verschlechterung zur Vorsaison um acht Remis. Als logische Konsequenz sind die 131 eingefahrenen Siege auch nur die elftmeisten in der Bilanz, der Trend zum Siegen wurde nach dem Vorjahr wieder gestoppt. Großteils den Salzburgern geschuldet ist dafür ein neuer großartiger Torrekord: 595 Treffer (3,31 pro Spiel!) überbieten die bisherige Bestmarke von 588 aus der Saison 2008/09, dies ist erst das vierte Mal, dass mehr als 500 Tore erzielt wurden.
Mit dem Gesamtrekord bei den Toren wurde auch gleich der Auswärtstorrekord geknackt: der Vorjahresbestwert von 241 Treffern wurde mit 261 Toren gleich um 20 Tore überboten. 55 Auswärtssiege reichen knapp an die Bestmarke vom Vorjahr (59) heran und bedeuten Platz drei im Ranking noch hinter 2010/11 (57). 214 geholte Auswärtspunkte bedeuten ebenfalls Platz 3 nach 10/11 (222 Punkte), und dem Vorjahr (218 Punkte). Entsprechend umgekehrt setzt sich in Teilen die schwache Heimbilanz fort: zwar schossen die Heimteams mit 334 Toren die zweitmeisten nach 2008/09 (361), nach dem Vorjahr zum zweiten Mal konnten aber wieder nur fünf Mannschaften überhaupt ein positives Torverhältnis daheim erzielen, so schwach traten die Teams noch nie in diesem Jahrtausend auf. Das Torverhältnis daheim ist mit +73 nur das zehntbeste, das Auswärtstorverhältnis mit -73 immerhin das Fünftbeste (Rekord 2010/11 mit -31).
Meister Salzburg: Torrekorde aufgestellt, aber viele Möglichkeiten verpasst
Der abgelöste Meister Austria Wien krönte seine damalige fabelhafte Saison mit jeder Menge neuer Rekorde. Die Bullen aus Salzburg machten lange Zeit Anstalten, all diese erst seit kurzem bestehenden Bestmarken nach nur einer Saison wieder auszulöschen. Nach der Fixierung des Titels riss allerdings der Faden und damit viele Möglichkeiten für weitere Einträge in die Rekordbücher. Immerhin wurden folgende neue Bestmarken aufgestellt: Die meisten Siege (25 ex aequo mit Austria 2012/13), meisten Tore (110; das sind 3,06 pro Spiel, pulverisiert jene 91 von Salzburg selbst aus der Vorsaison) beste Tordifferenz (+75), meisten Heimtore (69; das sind unglaubliche 3,83 pro Spiel, pulverisiert jene 55 von Salzburg selbst aus 2008/09) und die beste Tordifferenz daheim (+57, zuvor auch Salzburg 2008/09 und Innsbruck 2001/02 mit +35). Ein neuer Punkterekord wurde in der letzten Runde beim WAC vergeben, ebenso ein alleiniger Siegrekord. Die erst zweite Heimsaison ohne Niederlage nach Ried 2008/09 wurde durch die Frühjahrsniederlage gegen Sturm Graz vergeben, ebenso zumindest die Egalisierung des eigenen Heimpunkterekords (48 aus 2008/09). Auswärts lacht der Ligakrösus auch von der Tabellenspitze und ist damit der erst der sechste Meister mit bester Heim- und Auswärtsbilanz, die statistischen Werte sind aber allesamt weit weg von neuen Bestmarken, mit einer Ausnahme: die Tormaschine stockte auch in der Fremde kaum und kam mit 41 Treffern an ein Tor an den Vorjahresrekord der Austria heran.
Innsbrucks Abstieg wieder einmal logisch nachvollziehbar
Innsbruck trifft wie bereits mehrfach aufgezeigt das übliche Schicksal der Absteiger: daheim nur wenige Punkte geholt, auswärts hingegen ein mehr als dankbarer Gegner und Punktelieferant. Ein Tor zulasten der Admira entschied, dass die Tiroler nicht der fünfte Absteiger mit kombiniert schlechtester Heim- und Auswärtsbilanz sind. Noch jede Mannschaft mit weniger als 18 Heimpunkten stieg ab, Innsbruck holte derer magere 17. Die Torstatistiken wirken im Vergleich zu den bisherigen Absteigern deutlich besser, drei Heimsiege und zwei Auswärtssiege reichen aber einfach nicht, und dies trotz der fünf Punkte Abzug, die die Südstädter verkraften mussten. Die Admira legte vor allem daheim einen beeindruckenden Lauf hin und beendete die Heimtabelle sogar hinter Salzburg und Rapid auf Rang drei mit 30 Punkten. Die meisten Heimpunkte eines Absteigers holten 2002/03 die damals geschockten Rieder mit 28 Zählern.
Weitere Erkenntnisse zu Meister, Absteiger, Europacup
Zum ersten Mal hat mit Grödig eine drittplatzierte Mannschaft (und damit ein Europacupstarter) mit -3 ein negatives Torverhältnis.
Insgesamt wurde zum zehnten Mal die beste Auswärtsmannschaft Meister, das beste Heimteam hält bei nun neun Titeln.
Der Absteiger ist auch zum achten Mal das schlechteste Heimteam, dank der um ein Tor schlechteren Admira bleibt es auch dabei, dass bisher acht Mal das schlechteste Auswärtsteam absteigen muss.
Rapid holte sich mit einem ungeschlagenen letzten Saisonviertel die Vizemeisterschaft und den avisierten Platz im Europacup.
Christian Ditz, abseits.at
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Christian Ditz
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