Erstmals dabei und doch kein Underdog: Die bosnische Auswahl auf dem Weg nach Brasilien
WM 2014 | Allgemein 30.Mai.2014 Alexander Semeliker 0
Das Team aus Bosnien und Herzegowina hat sich zum ersten Mal seit Bestehen als eigenständiger Staat für ein Fußball-Großereignis qualifiziert. Zwar sind sie in Brasilien das einzige WM-Debütanten-Team, dennoch reisen sie nicht als krasser Außenseiter an. Das Team von Safet Susic hat einige prominente Namen im Kader und Potenzial, sogar die Gruppenphase zu überstehen.
WM-Historie
Schon bei den letzten beiden Qualifikationen klopfte Bosnien und Herzegowina an das Tor einer WM-Endrunde an. Zu jener in Deutschland 2006 fehlten am Ende vier Punkte auf Spanien, was insofern bitter war, als man gegen die Iberer ungeschlagen blieb, zweimal Remis spielte. In Valencia hielt man sogar ein 1:0 bis in die Nachspielzeit, ehe in der 96. Minute der Ausgleich fiel. In der Qualifikation für Südafrika erreichte man sogar die Playoffs, wo man aber an Portugal mit einem Gesamtscore von 0:2 scheiterte.
Qualifikation
Angetrieben vom Frust, der sich in den verpassten Qualifikationsphasen – auch die EM 2012 wurde erst in den Playoffs verspielt – angestaut hat, spielte Bosnien und Herzegowina eine beeindruckende Qualifikation für die anstehende Endrunde. In UEFA-Gruppe G wurden von den zehn Spielen acht gewonnen – Torverhältnis 30:6. Nur drei europäische Teams erzielten mehr Tore. Die Gegner waren mit Griechenland, Slowakei, Litauen, Lettland und Liechtenstein zwar keine allzu großen Namen; da die Griechen aber 25 Punkte erreichten, mussten die Bosnier bis zur letzten Runde zittern. Vedad Ibisevic erzielte in Kaunas den viel umjubelten 1:0-Siegtreffer gegen Litauen, der die direkte Qualifikation bedeutete.
Gruppengegner
Auch bei der Gruppenauslosung für die WM-Endrunde in Brasilien meinte es die Losfee mit den Bosniern durchaus gut. Zwar bekam man als Gruppenkopf Argentinien zugewiesen, die weiteren Gegner heißen jedoch Iran und Nigeria. Während die Gauchos zum engsten Favoritenkreis auf den WM-Titel zählen, sind die Asiaten genau das Gegenteil. Es dürfte also am ehesten auf einen Zweikampf mit den Super Eagles aus Nigeria um den zweiten Gruppenplatz werden. Der Kader der Afrikaner liest sich dabei etwa gleichwertig wie jener von Bosnien, beinhaltet vor allem Spieler von der Insel.
Bisherige Duelle
Nachdem es für die Bosnier das erste Endrundenturnier ist, gab es bisher keine WM-Spiele gegen die drei Konkurrenten. Aufeinandertreffen gab es nur auf freundschaftlicher Basis. Gegen Argentinien bestritt man 1998 ein Länderspiel, das 0:5 verloren wurde, und eines im letzten September. Auch dieses ging an die Südamerikaner (2:0). Die Bilanz gegen den Iran liest sich nur unwesentlich besser: Vier Spiele, ein Unentschieden, drei Niederlagen. Gegen die Asiaten bestritt Bosnien auch sein erstes Länderspiel überhaupt, als man im Juni 1993 in Teheran mit 1:3 verlor. Allerdings handelte es sich dabei nicht um ein offizielles FIFA-Spiel.
Wo verdienen die Spieler ihr Geld?
Nur drei Spieler aus dem vorläufigen 30-Mann-Kader stehen bei heimischen Vereinen unter Vertrag. Die Leistungsträger spielen allesamt in europäischen Topligen, sind dort teilweise wichtige Stützen. Der große Star des Teams ist Edin Dzeko, der mit Manchester City zweimal englischer Meister wurde. Neben acht Spielern, die in Deutschland ihr Geld verdienen und sechs, die dies in der Türkei tun, gibt es mit Anel Hadzic auch einen Akteur aus der österreichischen Bundesliga. Der 24-Jährige spielt bei Sturm Graz.
Extreme im aktuellen Kader
Längstdienende Spieler: Zvjezdan Misimovic (80 Länderspiele/26 Tore), Emir Spahic (72/3), Edin Dzeko (60/33)
Jüngste Spieler: Sead Kolasinac (20), Muhamed Besic (21), Tino-Sven Susic (22)
Älteste Spieler: Emir Spahic (33), Avdukic (33), Misimovic (32)
Rekorde
Höchster Sieg: Bosnien & Herzegowina – Estland 7:0 (2008), Liechtenstein – Bosnien & Herzegowina 1:8 (2012)
Höchste Niederlage: Argentinien – Bosnien & Herzegowina 5:0 (1998)
Rekordspieler: Zvjezdan Misimovic (80 Länderspiele) vor Emir Spahic (72) und Edin Dzeko (60)
Rekordtorschütze: Edin Dzeko (33) vor Zvjezdan Misimovic (25) und Elvir Bolic (22)
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