Sampaolis Chile und die Hoffnung auf den „Spirit von 1962“
WM 2014 | Allgemein 3.Juni.2014 Alexander Semeliker 0
Chile darf man getrost als eine der interessanten Mannschaften bei der WM 2014 bezeichnen. Die Südamerikaner genießen bei Fachleuten einen sehr guten Ruf, haben zwar nicht die allergrößten Namen, dafür viel Routine und in Jorge Sampaoli einen würdigen Nachfolger für den legendären Marcelo „El Loco“ Bielsa.
WM-Historie
Den größten Erfolg feierte das chilenische Team bei der Weltmeisterschaft 1962, als man im eigenen Land den dritten Platz erreichte. Davor und danach überstand La Roja die erste Turnierphase nur zweimal, nämlich 1998, als man sich unter anderem gegen die ÖFB-Auswahl durchsetzte, und bei der letzten WM. Im Achtelfinale hatte man 2010 gegen Brasilien aber keine Chance und unterlag 0:3. Brasilien war auch am finstersten WM-betreffenden Moment des chilenischen Verbands dabei. Beim entscheidenden Qualifikationsspiel für die WM 1990 im Maracana-Stadion täuschte der damalige Tormann Roberto Rojas eine Verletzung vor und erzwang damit einen Spielabbruch. Ein Video deckte den Vorfall später auf, Chile schaffte die Qualifikation für Italien doch nicht und wurde für die WM 1994 gesperrt.
Qualifikation
Die Qualifikation begann für Chile alles andere als gut. Aus den ersten drei Partien holte man nur drei Punkte und, was die Mängel noch besser hervorhebt, musste in diesen zwölf Gegentore hinnehmen. Claudio Borghi, der damalige Coach, trat anschließend zurück und übergab an Sampaoli. Unter diesem stürmte man mit acht Siegen in den restlichen 13 Spielen auf Platz drei und löste somit direkt das Ticket für die Endrunde in Brasilien. Auch Platz zwei wäre problemlos möglich gewesen, allerdings verspielte man im direkten Duell mit Kolumbien eine 3:0-Pausenführung.
Gruppengegner
Aus fußballerischer und taktischer Sicht ist Gruppe B wohl die interessanteste. Neben den Chilenen treten dort nämlich auch der amtierende Weltmeister Spanien, Vizeweltmeister Niederlande und Australien an. Die Spanier gelten einmal mehr als heißer Anwärter auf den Titel, haben die Qualität im Kader wohl noch einmal anheben können. Vor allem auf das direkte Duell der beiden am zweiten Spieltag darf man gespannt sein. Im finalen Gruppenspiel geht es gegen die Niederlande, wo Luis van Gaal mit dem traditionellen 4-3-3 brach und auf eine Dreierketten-Formation umstellte. Auch diese Partie verspricht Hochspannung, zumal es das entscheidende Spiel um einen Platz in der KO-Phase sein dürfte.
Bisherige Duelle
Das einzige direkte Duell mit den Niederlanden gab es für Chile im Juni 1928, als man sich im Rahmen der olympischen Spiele 2:2 trennte. Während die Bilanz gegen Australien mit drei Siegen und einem Unentschieden überaus positiv ist, wartet man gegen die Spanier noch auf einen Sieg. In den bisherigen zehn Aufeinandertreffen erreichte man überhaupt erst zwei Remis und erhielt 25 Gegentore. Das letzte Mal traf man sich im vergangenen September und hatte die Iberer am Rande einer Niederlage. Erst in der Nachspielzeit konnten die Europäer ausgleichen – ein Zeichen dafür, wie gut Chile drauf ist und, dass mit ihnen trotz der schweren Gruppe zu rechnen ist.
Wo verdienen die Spieler ihr Geld?
Der 25-köpfige, vorläufige Kader der Chilenen ist bunt durchgemischt. Neben fünf Akteuren aus der heimischen Primera Division gibt es Legionäre aus Brasilien, Mexiko, Italien, England, den Niederlanden, Spanien, Schweden, Basel und Wales. Angeführt wird das Team von den beiden Superstars Alexis Sanchez, der sein Geld beim FC Barcelona verdient, und Arturo Vidal von Juventus Turin. Letzterer musste sich aber Anfang Mai einer Knie-Operation unterziehen und könnte bei der WM nicht hundertprozentig fit sein.
Extreme im aktuellen Kader
Längstdienende Spieler: Claudio Bravo (78 Länderspiele/0 Tore), Alexis Sanchez (65/22), Gonzalo Jara (64/3)
Jüngste Spieler: Miiko Albornoz (23), Felipe Gutierrez (23), Eduardo Vargas (24)
Älteste Spieler: Marcos Gonzalez (34), Esteban Paredes (33), Johnny Herrera (33)
Rekorde
Höchster Sieg: Chile – Venezuela 7:0 (1979), Chile – Armenien 7:0 (1997)
Höchste Niederlage: Brasilien – Chile 7:0 (1959)
Rekordspieler: Leonel Sanchez (84 Länderspiele) vor Claudio Bravo (78) und Nelson Tapia (73)
Rekordtorschütze: Marcelo Salas (37 Tore) vor Ivan Zamorano (34) und Carlos Caszely (29)
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