Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico... Taktikboards zur 4. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015

Jonathan Soriano - Red Bull SalzburgNeben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico Bundesliga. Wir sehen uns dabei in erster Linie Statistiken und Taktikboards an, die von der offiziellen Website der österreichischen Bundesliga bzw. vom britischen Sportdatenunternehmen Opta bereitgestellt werden.

SC Wiener Neustadt – FK Austria Wien 2:2

Wieder kein Sieg für die Wiener Austria. Selbst gegen den bis dahin punktelosen SC Wiener Neustadt reichte es für die Veilchen nicht zur mehr als einem 2:2-Unentschieden. Besonders im Fokus stand dabei der israelische Neuzugang Omer Damari, der das Stürmerproblem am Verteilerkreis lösen soll. Dass er dazu das Zeug hat, konnte man bereits bei seinem ersten Bundesligaeinsatz sehen. In Minute neun brachte er sein Team beispielsweise schon in Führung, indem er sehr gut antizipierte und dann im Strafraum eiskalt abschloss.

Damari hat aber auch andere Qualitäten, wie man etwa anhand der obenstehenden Grafik erkennen kann. Der 25-Jährige wurde vor allem beim Übergang ins Angriffsdrittel ins Kombinationsspiel eingebunden; entweder als Wandspieler, was man anhand der kurzen Rückpässe sieht, oder als Verteiler in die Tiefe bzw. auf die Seiten. So kam Damari nicht nur vier Schüsse (drei davon auf das Tor), sondern bereitete drei weitere vor.

Neben Damari bot auch ein zweiter Neuzugang eine ansprechende Leistung, nämlich Marco Meilinger. Der ehemalige Salzburger und Rieder spielte nominell am rechten Flügel, rückte aber immer wieder ein und ging dann nach vorne. Nach dem Seitenwechsel hatte er sogar den Siegtreffer am Fuß. So muss sich die Wiener Austria aber mit Platz acht nach vier Runden zufrieden geben.

SK Rapid Wien – SK Sturm Graz 1:1

Der SK Rapid bleibt zuhause zwar weiterhin ungeschlagen, das 1:1 am Samstag gegen Sturm Graz fühlte sich für die Grün-Weißen aber wie eine Niederlage an. Verständlich, wenn man sich die nachstehenden Schussgrafiken der beiden Teams ansieht.

Während die Wiener insgesamt 23 Schüsse verzeichneten (sieben davon auf das Tor), waren es bei den Grazern nur sieben (zwei auf das Tor). Besonders die beiden Abschlüsse in Nähe der Mittellinie suggerieren eine gewisse Verzweiflung.

Aus individueller Sicht waren vor allem die Auftritte der beiden Ex-Grazer Robert Beric und Florian Kainz von Interesse. Mit der Rolle des Slowenen haben wir uns schon vor dem Spiel auseinandergesetzt und aufgezeigt, dass er besonders im Kombinationsspiel großes Potenzial mitbringt. Auch gegen seinen ehemaligen Klub hatte er wieder die eine oder andere nennenswerte Aktion im Angriffsdrittel und erzielte sogar ein Tor.

Kainz setzte seinen Schwerpunkt, wie aus seiner Heatmap deutlich hervorgeht, am offensiven linken Flügel Rapids. Dabei agierte er sehr linear, während Louis Schaub auf rechts hingegen diagonal zu Mitte spielte. Defensiv hatte der 21-Jährige kaum etwas zu tun, in der Offensive zeigte er einmal mehr seine Affinität zu Eins-gegen-Eins-Duellen: zehn Dribblings ging Kainz ein, mit einer Erfolgsquote von 70%.

SV Josko Ried – Admira Wacker Mödling 1:1

Ebenfalls unentschieden endete das Duell zwischen den SV Ried und Admira Wacker. Auch hier waren die Gastgeber das dominierende Team, wie man anhand der Heatmaps erkennen kann.

Während Ried quasi am ganzen Platz Aktionen hatte, konzentrierten sich die Niederösterreicher auf eine passivere Spielweise, was sich dahingehend äußert, dass ihr Schwerpunkt an der Grenze von Verteidigungs- und Mittelfelddrittel lag. Dementsprechend wurde die Admira in erster Linie mit Konterversuchen und Steilpässen gefährlich. Ried hingegen kombinierte sich hauptsächlich über die rechte Offensivseite zu Möglichkeiten.

SCR Altach – Wolfsberger AC 1:2

Der Wolfsberger AC bleibt das Überraschungsteam in der tipico Bundesliga. Nach vier Runde sind die Kärntner weiter ohne Punkteverlust. Am vergangenen Wochenende hatten sie mit dem Aufsteiger aus Altach aber große Probleme. Die Vorarlberger zeigten einige gute Kombinationen und hatten 57% Ballbesitz.

Hier sieht man links die Defensivaktionen der Altacher. Während viele Teams mittlerweile das Spiel früh auf die Seiten lenken um dort den Gegner zu pressen, hatten die Ballgewinne von Altach eine Keilform. Vorne fokussierten sie sich auf das Zentrum, hinten machten sie über die gesamte Breite des Platzes dicht. In der Offensive agierte das Team von Damir Canadi flexibel: Steilpässe hinter die Abwehr, Flanken von der Seite oder aus dem Halbfeld, Pässe in den Rückraum oder auch Alleingänge – der WAC bekam den Aufsteiger nur schwer in Griff.

Die Strategie der Wolfsberger erkennt man in dieser Grafik. Die Kühbauer-Elf formierte sich gegen den Ball tief und kam vor allem nach Kontern zu Chancen. Die Flanke zum Siegtreffer war eines von nur drei erfolgreichen Zuspielen in den Strafraum des Gegners.

FC Red Bull Salzburg – SV Schölz Grödig 8:0

An der Spitze der Bundesliga thront weiterhin Red Bull Salzburg. Am Sonntag zerlegten die Bullen den SV Grödig mit 8:0 und halten damit nach vier Runden bei einem unglaublichen Torverhältnis von 21:1. Überragender Akteur gegen den Vorjahresdritten war Kapitän Jonathan Soriano.

Der Spanier erzielte nicht nur aus sieben Schüssen fünf Tore, sondern zeigte einmal mehr seine Fähigkeiten im Kombinationsspiel – insbesondere im Zwischenlinienraum. Obwohl er nur 44 Aktionen am Ball hatte (bei 57% Ballbesitz seines Teams) war Soriano      einmal mehr der gefährlichste Spieler der Bullen.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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