So gehen die Regionalligen in die Winterpause (2) – In der Mitte scheint alles klar zu sein!
Sonstiges 17.November.2011 Georg Sander 0
Schon vor zwei Wochen stand mit dem GAK der Herbstmeister in der Regionalliga Mitte fest. Daran änderte sich natürlich gar nichts. Zuletzt bestätigten die Grazer mit dem 6:0 gegen den FC Pasching, dass sie zu Recht an der Tabellenspitze stehen. Zehn Punkte Vorsprung müssen im Frühjahr nur noch verwaltet werden.
Kaum Chancen für den Rest?
15 Spiele, elf Siege, lediglich vier Unentschieden – der GAK ist das Maß aller Dinge in der Regionalliga Mitte. Das liegt trotz dreier Konkurse auch an den finanziellen Möglichkeiten. Die Rotjacken sind auch nicht der erste Verein, der mit etwas mehr Kapital die Regionalliga dominiert, Schwanenstadt schaffte das auch ohne Probleme. Um das Ganze in Zahlen auszudrücken: Der GAK traf 40 Mal ins Tor des Gegners, verbuchte aber nur sechs Gegentreffer. Die Verfolgergruppe kommt aus der Südsteiermark und vom Wörthersee. Der SAK (27 Punkte) liegt auf Platz zwei, dahinter warten der SV Allerheiligen und der starke Villacher SV (je 26). Ob die Klagenfurter Austria noch zulegen kann, gegenwärtig hat sie 13 Punkte Rückstand, liegt wohl auch daran, wie Peter Svetits sein Engagement nach der Verhaftung anlegen kann.
Oberösterreich am Tabellenende
Gleich vier Mannschaften aus dem Land ob der Enns stehen am Tabellenende. Letzter sind die LASK Juniors. Gehälter im dreistelligen Bereich führten dazu, dass die Spieler der Meistermannschaft des vergangenen Jahres, die nicht hochgezogen wurden, das Weite suchten. Knapp davor rangiert der FC Pasching, der nicht nur durch die skurrile Show des Trainers Adi Pinter auffiel. Nach dem Ausstieg von Geldgeber Franz Grad, landauf, landab, bekannt, heißt es sogar, dass die Anzeigetafel aus Bundesligazeiten verscherbelt werden muss, damit die Gehälter weiter gezahlt werden können. Vorwärts Steyr, der Publikumsmagnet liegt auf dem drittletzten Platz, tut sich schwer, sich zu akklimatisieren. Noch dazu beendete Kapitän Michael Mehlem im Winter seine Karriere. Mit Wels und den Sturm Graz Amateuren gibt es noch zwei Mannschaften, die sich sehr schwer tun. Sollte es gleich drei Oberösterreicher erwischen, hätte der dortige Verband alle Hände voll zu tun, die Nachwirkungen bis in die 2. Landesliga zu managen.
Viel Kollektiv, wenig Ausreißer
Herausragende Spieler taten sich in der Regionalliga Mitte nicht hervor. Florian Cerovsek, Geschäftsführer und Chefredakteur von regionalliga.at: „Das ist ganz schwierig. Ich trau mich da niemanden hervorzuheben!“ Darüber hinaus gilt folgendes: Die Profiklubs Ried, Sturm, Kapfenberg, WAC/St. Andrä, Blau-Weiß und Hartberg sichten viele Talente sehr früh. Das geht zu Lasten der anderen Vereine. Das erklärt auch, warum beispielsweise die Torschützenliste von Spielern, die nicht mehr als Talente gelten, dominiert wird.
Für die Statistiker
Die LASK Juniors verloren alle ihre Auswärtsspiele, während der GAK nur einmal remisierte, sonst aber alle Partien gewann. Der Mittelständler SV Gleinstätten ist dafür das stärkste Heimteam, holte dafür nur einen Auswärtspunkt. Bad Boy der Liga ist Gabriel Schneider (21) vom FC Wels, er kassierte sieben gelbe Karten und musste zwei Mal mit Gelb-Rot vom Platz. Gleich dreizehn Spieler standen in allen 15 Hinrundenspielen über die volle Spielzeit am Platz. In Minuten führt Marcel Reichmann (23) vom SAK mit 1355 Einsatzminuten die Statistik an. Die Torschützenliste führt Oliver Wohlmuth (23) vom FC Gratkorn mit elf Treffern an. Zehn Tore erzielten Thomas Zemann (25) von Union St. Florian und GAK-Urgestein Herbert Rauter (29).
Knapp 90.000 Zuseher besuchten die Spiele der Regionalliga Mitte in dieser Hinrunde. Maßgeblichen Anteil hatten der Grazer AK (ca. 3.500 im Schnitt) und Aufsteiger Vorwärts Steyr (ca. 2.000). 1.000 Fans wollten sich die Spiele des Villacher SV nicht entgehen lassen, 830 besuchten regelmäßig das Stadion des UVB Vöcklamarkt. Etwas überraschend – auf den ersten Blick – ist der fünfte Platz dieser Statistik, der geht an die Amateure von Sturm Graz mit 700 Zuschauern. Der Großteil der Zuschauer (4 000) kam aber zum Derby gegen den GAK am zweiten Spieltag. Auch bei den Fans Letzter sind die LASK Juniors: Nur etwas mehr als 100 Zaungäste besuchten die Heimspiele. Insgesamt ist der Schnitt mit 750 Besuchern pro Partie recht gut. Sollten sich aber der GAK und Steyr nach oben beziehungsweise unten verabschieden, verliert die Liga fast die Hälfte der Zuschauer.
Das abseits.at-Expertenfazit
Ohne die roten Grazer wäre die Liga um einiges ausgeglichener. Die Mannen rund um Leitwolf Roland Kollmann (35), der allerdings heuer nur mehr Joker ist, brauchen den Titel eigentlich nur mehr abzuholen. Keiner glaubt ernsthaft mehr daran, dass diese Mannschaft den 10-Punkte-Vorsprung noch verspielt. Unten ist es auch nur noch eine Frage des dritten Absteigers – finanzielle, sportliche und sonstige Probleme sind bei den LASK Juniors und Pasching zu groß.
Die Liga selbst wird ab nächster Saison an Zuschauern verlieren, mindestens die Fans des GAK, möglicherweise die von Vorwärts Steyr. Wer also in Oberösterreich, der Steiermark oder Kärnten wohnt, sollte sich in der Rückrunde einige Partien ansehen, da die Liga nächstes Jahr schon wieder ganz anders aussehen wird.
Georg Sander/iceman, abseits.at
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Georg Sander
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