Im Jahr 2010 passierte in der Modestadt Mailand etwas, dass in Italien noch nie vorgekommen war. Ein Verein aus der italienischen Serie A gewinnt das Triple aus Liga, Pokal und Champions League. Seither sind die großen Erfolge aber ausgeblieben, was man zum Beispiel daran sehen kann, dass seit „Triple Trainer“ Josè Mourinho bereits sieben verschiedene Trainer bei den Mailändern aktiv waren. Grund genug um zu recherchieren, was die Spieler von damals heute treiben. Als Ausgangspunkt wird die Startformation im Finale der Königsklasse herangezogen.
Tor
Julio Cesar: Der mittlerweile 35-jährige Brasilianer spielte von 2005 bis 2012 in Mailand und feierte dort die erfolgreichste Zeit seiner Karriere. In der Champions League Saison 2009/10 kassierte der Torhüter in 13 Spielen neun Treffer und hatte maßgeblichen Anteil am Triumph in der Königsklasse. Insgesamt absolvierte er 52 Champions-League-Spiele, 228 in der Liga, zehn im Cup und fünf im Supercup für die Nerazzurri. Für die brasilianische Nationalmannschaft lief er insgesamt 85-mal auf. Bei der historischen 1:7-Niederlage gegen Deutschland im Rahmen der WM 2014 stand Julio Cesar zwischen den Pfosten. Im Moment steht der Brasilianer beim portugiesischen Topverein Benfica Lissabon unter Vertrag. Sein Arbeitspapier besitzt bis Ende der Saison 2015/2016 Gültigkeit.
Abwehr
Lucimar da Silva Ferreira, kurz „Lùcio“: Der brasilianische Innenverteidiger gehörte ebenfalls zur Startformation im Estadio Santiago Bernabeu. Bevor er nach Mailand kam, spielte der großgewachsene Defensivspieler bereits bei Internacional in Brasilien, sowie bei Bayer Leverkusen und Bayern München in der Bundesliga. In seiner ersten Saison bei Inter holte er gleich das Triple und krönte seine bis dato großartige Karriere. 2002 wurde er mit Brasilien Weltmeister. Nach der Saison 2009/10 war er noch zwei Saisonen bei den Mailändern unter Vertrag, ehe er für ein kurzes Gastspiel zu Juventus Turin wechselte. Nach nur einem halben Jahr war aber Schluss. Im Moment ist er noch bis Jahresende beim brasilianischen Club SE Palmeiras unter Vertrag. Der mittlerweile 36-Jährige wird seiner Karriere aller Voraussicht nach, nach seinem Vertragsende beenden (Dezember 2015).
Maicon Douglas Sisenando, kurz „Maicon“: Und noch ein Brasilianer war einer der Leistungsträger in der Mannschaft von Josè Mourinho. Der rechte Außenverteidiger stand von 2006 bis 2012 im Kader der Nerazzurri und stand ebenfalls bei allen 13 Champions-League-Partien von damals in der Startelf. Nachdem er Mailand verließ, wurde Manchester City aus der englischen Premier League auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn für ein Jahr bis Ende der Saison 2012/13. Seitdem steht er beim Serie-A-Club AS Roma im Kader. Maicon ist mittlerweile 33 Jahre alt und hat bei den Römern noch bis 2016 Vertrag.
Walter Samuel: Mit Walter Samuel stand ein weiterer Südamerikaner in der Startelf aller 13 Champions-League-Partien. Von 2005 bis 2014 war Samuel ein enorm wichtiger Mann für die Defensive und absolvierte in Summe 169 Ligaspiele für Inter Mailand. Der inzwischen 37-Jährige verdient im Moment sein Geld beim FC Basel in der Schweiz, wo er bis Saisonende unter Vertrag steht.
Cristian Chivu: Im Gegensatz zu den bisher genannten Spielern, absolvierte der Rumäne in der Champions League Saison 2009/10 nur neun Spiele und stand dabei sieben Mal in der Startelf. Nichtsdestotrotz wurde der Innenverteidiger gegen Bayern München aufgestellt und stand bis zur 68. Minute auf dem Rasen. Bis zur Wintertransferperiode 2014 stand der ehemalige rumänische Nationalspieler noch bei Inter unter Vertrag, doch im Jänner wurde bekannt, dass sein Arbeitspapier nicht verlängert wird. Nachdem sich Chivu einige Zeit vorher einen Schädelbruch, sowie eine komplizierte Verletzung einer Zehe zugezogen hatte gab der damals 34-Jährige sein Karriereende bekannt.
Mittelfeld
Javier Zanetti: Die Vereinslegende schlechthin stand natürlich ebenfalls in der Startelf gegen Bayern München. Der Kapitän absolvierte von 1995 bis 2014 unglaubliche 618 Ligaspiele und 97 Einsätze in der Champions League für die Mailänder. In der Siegersaison stand er bei allen 13 Partien in der Startelf und wurde lediglich einmal ausgewechselt. Heute ist er Vize-Präsident bei seinem Herzensclub und soll mithelfen, die aktuell schwierige sportliche Lage bestmöglich zu verbessern. Vor einigen Tagen wurde sogar bekannt, dass seine Trikotnummer, die Nummer vier bei Inter Mailand nicht mehr vergeben wird. Eine große Ehre für den mittlerweile 41-Jährigen.
Esteban Cambiasso: Gemeinsam mit Zanetti bildete Esteban Cambiasso eine argentinische Doppelsechs der besonderen Art. Der mittlerweile 34-Jährige ist ein Kämpfer durch und durch. Cambiasso zeichnete sich durch seinen eisernen Willen niemals aufzugeben aus und spielte insgesamt von 2004 bis 2014 in Mailand. Bis Ende der Saison ist er noch beim Premier-League-Club Leicester City unterwegs und soll mithelfen den Klassenerhalt zu schaffen.
Wesley Sneijder: Der Mann mit der Nummer zehn war wohl der wichtigste Spieler von Josè Mourinho in jener Zeit. Der niederländische Spielmacher stand in elf CL-Partien in der Triple-Saison am Rasen und war der erste Ansprechpartner, wenn es um direkte Freistoße und Eckbälle ging. In den elf Spielen erzielte der niederländische Nationalspieler drei Tore und trug einen gigantischen Teil dazu bei, dass Inter solche Erfolge feiern konnte. Er war es auch, der das zwischenzeitliche 1:0 durch Diego Milito durch eine tolle Vorlage vorbereitete. Sneijder hat die Modestadt 2013 verlassen und verdient seither sein Geld bei Galatasaray Istanbul. Der 30-Jährige ist nach wie vor Nationalspieler und hat sechs Partien für die Elftal bei der WM in Brasilien absolviert.
Angriff
Goran Pandev: Der Mazedonier wechselte Im Jänner 2010 von Lazio zu Inter Mailand. Nach nur einem halben Jahr bei den Nerazzurri war er um die Titel in der Liga, Pokal und Champions League reicher. Pandev wurde von Mourinho im Champions League Finale am linken Flügel aufgeboten und war insgesamt 79 Minuten am Feld. Nach seinem Engagement bei Inter wechselte er ligaintern zum SSC Neapel wo er bis Ende der Saison 2013/14 sein Geld verdiente. Im Moment steht er ebenfalls bei Galatasaray Istanbul unter Vertrag.
Samuel Eto’o: Der Superstar aus Kamerun stand ebenfalls über die volle Länge im Finale auf dem Rasen und lieferte eine sehr gute Vorstellung ab. Der heute 34-Jährige spielte von 2009 bis 2011 bei Inter Mailand und wechselte danach zu Anzhi Makhachkala, Chelsea und Everton. Seit Jänner dieses Jahres verdient er sein Geld bei Sampdoria Genua in der Serie A.
Diego Milito: Der Argentinier schoss Inter Mailand im Alleingang zum Champions League Triumph. Mit seinem Doppelpack gegen Bayern München krönte er eine großartige Saison. Nach der Triple-Saison hatte der Mittelstürmer immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Ein Kreuzbandriss setzte ihn gar für neun Monate außer Gefecht. Im Moment steht der Mittelstürmer beim argentinischen Verein Racing Club unter Vertrag.
Andreas Prentner, abseits.at
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