Drei Spiele, null Punkte – Österreichs “Eurofighter“ erwischen in der Gruppenphase einen schwachen Start
Bundesliga 16.September.2011 Stefan Karger 0
Wer die Vorberichte auf abseits.at gelesen hat, der wusste, dass auf die österreichischen Vereine in der Gruppenphase der Europa League schwere Auftaktgegner warten. Leider konnten unsere Eurofighter in den ersten drei Spielen keinen einzigen Punkt holen. Dabei fing der Abend gar nicht schlecht an….
Den Auftakt machte Red Bull Salzburg, die sich im Prinzenparkstadion vor “nur“ 20.000 Zuschauern nicht versteckten und das Spiel in den ersten dreißig Minuten offen hielten. PSG-Trainer Antoine Kombouaré schickte erwartungsgemäß eine 4-2-3-1-Formation in die Partie, rotierte aber auf einigen Positionen. Statt Torhüter Salvatore Sirigu bekam Nicolas Douchez seine ersten Einsatzminuten in dieser Saison. Im Sturm bekam Mevlüt Erdinç eine Chance, da Kevin Gameiro erst in der 64. Minute als Joker eingetauscht wurde. Während die Viererkette der Franzosen auf Grund von Ausfällen nicht in der stärksten Formation auflaufen konnte, zauberte das offensive Mittelfeld nach Belieben und bereitete den Salzburgern wie erwartet große Schwierigkeiten. Der argentinische Spielmacher Javier Pastore, der erst seit Juli bei den Franzosen unter Vertrag steht, zeigte in vielen Situationen, weshalb PSG 43 Millionen Euro nach Palermo überwies. Seine Nebenleute im offensiven Mittelfeld standen ihm um nichts nach, denn der Brasilianer Nené und der ehemalige AS-Roma-Spieler Jérémy Ménez sorgten mit unberechenbaren Aktionen ständig für große Gefahr.
Dennoch leiteten aber zahlreiche Eigenfehler die Niederlage der Salzburger ein, denn ein ungenauer Einwurf von Stefan Maierhofer und ein ungeschicktes Foul von Franky Schiemer an Ménez führten zu einem Elfmeter, den Nené ohne Mühe verwandelte. In weiterer Folge führten weitere Fehlpässe zu brandgefährlichen Chancen und leider auch Toren. Maierhofer, Schiemer und Jantscher wirkten bei ihren Abspielen unkonzentriert und eröffneten so einige Tormöglichkeiten für den Gegner. Besonders schön war der Treffer zum 2:0 von Kapitän Mathieu Bodmer, der nach einer Flanke den Ball mittels Volleyschuss unhaltbar ins gegnerische Tor beförderte. Auch diesem Tor ging jedoch ein Abspielfehler von Stefan Maierhofer voraus. In der 67. Minute erzielte Ménez unter freundlicher Mithilfe von Jakob Jantscher das 3:0. Kurz vor Schluss sorgte Sekagya für eine Ergebnis-Kosmetik, als er den Ehrentreffer für die Salzburger erzielte. Es ist schade, dass die Mannschaft durch individuelle Eigenfehler eine starke erste halbe Stunde zunichte machte. PSG war besonders in der Offensive um zwei Klassen stärker, wirkte in der Hintermannschaft jedoch fehleranfällig. Die Fehlpässe der Salzburger, die die Tore der Franzosen einleiteten, machten es der Heimmannschaft jedoch viel zu einfach.
ZU WENIG LICHT UND ZU VIELE AUSFÄLLE
In der UPC-Arena hatten die Grazer zunächst mehr Probleme mit der Technik, als mit dem Gegner Lokomotive Moskau. Die Flutlichtanlage arbeitete nur mit halber Kraft und fiel vor der Partie einige Male aus. Es sollte fast eine Dreiviertelstunde dauern, bis der Schiedsrichter die Partie anpfiff. Vienna-Trainer Alfred Tatar, der unter Raschid Rachimow als Co-Trainer bei dem russischen Verein tätig war, meinte vor dem Anpfiff, dass die Spieler von Lok Moskau durch diese Unterbrechung aus dem Konzept kommen würden und keinen konzentrierten Eindruck machen. Die erste Viertelstunde dominierte tatsächlich die Heimmannschaft, die durch Stürmer Imre Szabics nach einem Pass von Patrick Wolf in Führung ging. Kurze Zeit darauf hatte der Ungar eine weitere große Chance, als er einen russischen Verteidiger wunderbar aussteigen ließ, den Ball aber nicht am brasilianischen Keeper Guilherme vorbei brachte. Diese Chance war höchstwahrscheinlich die Schlüsselszene in der Partie, denn danach bekamen die Russen das Spiel unter Kontrolle und erzielten in der 28. und 29. Spielminute zwei Treffer, die das Spiel komplett umdrehten. Während das erste Tor ein Zufallsprodukt war, da Torschütze Victor Obinna angeschossen wurde, resultierte der zweite Treffer aus zwei sehenswerten Schüssen – zunächst knallte Denis Gluschakow den Ball aus 35 Metern an die Latte. Den Nachschuss versenkte Dmitri Sytschow, der ebenfalls eine sehenswerte Schusstechnik den Grazer Fans präsentierte. Franco Foda, der im Laufe der Partie Feldhofer und Hölzl wegen Verletzungen auswechseln musste, versuchte durch die Hereinnahme von Mario Haas das Spiel umzudrehen, doch alle taktischen Maßnahmen erwiesen sich als ineffektiv. Die Gastmannschaft präsentierte sich wie erwartet als perfekt organisiert und hatte auch gegen Ende des Spiels die besseren Möglichkeiten.
DÉJÀ-VU IN FAVORITEN
Nicht nur Sturm Graz ging am gestrigen Abend in Führung, auch die Wiener Austria erwischte beim Heimmatsch gegen das als stark eingeschätzte „unukrainische“ Team Metalist Kharkiv einen Auftakt nach Maß. Nach nur sieben Minuten verwertete der Tscheche Tomáš Jun nach einem Linz-Kopfball einen Abpraller und brachte die Heimmannschaft vor 9.120 Fans in Führung. Trotz des Rückstands behielten die Ukrainer die Nerven und kontrollierten in weiterer Folge das Spielgeschehen. Wie erwartet präsentierte sich der Gegner als sehr ballsicher und machte nur ganz wenige technische Fehler. Die Ukrainer waren gut organisiert und hätten schon vor der Pause durch den Brasilianer Taison und den Argentinier Jonathan Cristaldo den Ausgleich erzielen können. So dauerte es aber bis zur 56. Minute, bis der Senegalese Papa Gueye nach einem Eckball den Ausgleich per Kopf erzielte. In der Vorberichterstattung haben wir vor der Kopfballstärke des Innenverteidigers eindringlich gewarnt. In der 79. Minute, als bereits eine Punkteteilung in der Luft lag, klappte die Abseitsfalle der Austrianer nicht und Cleiton Xavier schickte seinen Mitspieler Cristaldo ins Loch. Austria-Tormann Pascal Grünwald wusste sich nur mit einem Foul zu helfen. Da wurden natürlich sofort Erinnerungen an das letzte Länderspiel gegen die Türkei wach, allerdings konnte Grünwald diesmal seinen Fehler nicht ausbügeln, sodass Cleiton Xavier für den 2:1-Endstand sorgte.
Immerhin können wir eine kleine Erfolgsnachricht aus der Türkei vermelden: Die Besiktas-Istanbul-Legionäre Ekrem Dag und Veli Kavlak siegten im Europa-League-Gruppenspiel gegen Maccabi Tel Aviv mit 5:1. Ekrem Dag war die gesamten 90 Minuten im Einsatz, während Veli Kavlak erst zehn Minuten vor Ende der Partie ins Spiel kam.
Stefan Karger, www.abseits.at
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Stefan Karger
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