Fanmeinungen zur Ligareform: „Frage der Zeit, wer als nächster pleitegeht“
Bundesliga 2.Juni.2016 Daniel Mandl 0
Die heimische Bundesliga beschloss vorgestern eine Ligareform. Ab 2018 wird die höchste Spielklasse zwölf Teams beinhalten und nach einem Grunddurchgang in Meister- und Abstiegsplayoff geteilt werden. Die zweite Spielklasse wird aus 16 Teams bestehen. Wir haben uns im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum umgehört und die Meinungen der Fans eingeholt.
DerFremde: „RIP Vereine der Ersten Liga. RIP Absteiger aus der Bundesliga.“
Ecolor: „Wird spannend, wer als nächster pleitegeht: Kapfenberg, Wiener Neustadt oder doch der FAC?“
Asgard1989: „Ich finde die 12er Liga ja schon fragwürdig, aber eine 16er Liga als zweite Leistungsstufe, wo aktuell (Profi bzw. Amateurniveau hin oder her) mit ach und Krach 10 Teams zusammen kommen, einzuführen grenzt an Fahrlässigkeit.“
OoK_PS: „Ich bin zufrieden. Jetzt das Ganze noch gescheit vermarkten, bitte. Vereine mit Potenzial in die Bundesliga und alle anderen mit scharfen Kriterien davon fernhalten. Klingt nicht nett, ist langfristig für den österreichischen Fußball aber das Beste, wenngleich es natürlich kein komplett geschlossenes System sein soll, aber einfach nicht mehr jeder so einfach aufsteigen kann.“
DerFremde: „Ich sehe für nächste Saison ein Wettrüsten in der zweiten Liga. Wer’s schafft (und von der Liga nach oben gelassen wird) überlebt, der Rest wird untergehen oder zu einem Amateurverein werden. Dass das auch das Ende für viele Nachwuchsmannschaften bedeutet hilft wiederum nur den Großen.“
DeusAustria: „Eine Reform, die nur den großen und wichtigen Klubs hilft. Die kleinen Vereine die niemanden interessieren, werden praktisch ausgeschlossen.“
Prinz Eugen: „Unser Liga ist so peinlich … Wie kann man damit an die Öffentlichkeit gehen. Das ist wie wenn man in ein Haus zieht bei dem nur die Außenwände stehen.“
fcw_1913: „Alles in allem auch für meinen FC Wacker keine optimale Lösung mehr. Nächste Saison wär natürlich gut gewesen, wenn man 1 oder 2 werden muss um in die BL zu kommen. So haben jetzt die anderen Vereine (denk da jetzt an Horn, Wattens, eventuell auch Lustenau) noch eine Saison Zeit sich auf die Mission Aufstieg 2017/2018 vorzubereiten. Ist natürlich nur ein total egoistisches Gedankenspiel von mir.“
DerFremde: „Man hat gut gesehen, von wem und auf Grund welcher Grundlagen diese Reform beschlossen wurde. Da ist wirklich null Substanz dahinter. Außer der Anzahl der Clubs wurde da nichts diskutiert. Wenn noch nicht mal das System klar ist, dann kann man sich vorstellen, wie viel Hirnschmalz dafür aufgebracht wurde, sich vorzustellen oder zu analysieren, was die Auswirkungen dieses Systems sein werden. Eine peinliche Vorstellung, die vorschnell über die Bühne gebracht wurde, weil kaum Vereine stimmberechtigt waren. Katastrophal.“
simsala: „Also bezüglich „Teilung in Abstiegs- und Aufstiegsplayoff“ möchte ich erwähnen dass dies mal in unteren Ligen in der Steiermark und in Kärnten probiert wurde. Beide Mal wurde es wieder abgeändert. Das funktioniert meiner Meinung nach nicht.“
Gurgaon: „Eine Farce sondergleichen… schnell beschließen ohne auch nur irgendwelche Rahmenbedingungen wie TV-Vertrag, Sponsoren, exakten Modus, Auswirkungen usw. betrachtet und analysiert zu haben…“
schallvogl: „Geschichte wiederholt sich. Jetzt wird ab 2018 vermutlich rund 10 Jahre lang mit diversen Systemen herumexperimentiert und dann so zwischen 2028 und 2030 wird man wieder reumütig zur guten alten Zehnerliga zurückkehren.“
schooontn: „Man beschließt also schnell mal eine weitreichende Reform und geht auch gleich in die Öffentlichkeit, wobei man bisher gerade mal die gewünschte Teilnehmerzahl und den Auf/Abstiegsmodus für das Jahr 2017/18 geklärt hat. Aja. Spielmodus unbekannt, TV-Vertrag unbekannt, Lizenzverfahren unbekannt. Eventuell könnte man aber auch in der zweiten Liga mit weniger Teams spielen. Man plant mit 3 Amateurteams, eventuell auch mehr. 8 Teilnehmer werden vom ÖFB „ernannt“. Großes Kino. Klar, man muss irgendwo mal anfangen, aber ein bisserl durchdachteres hätte ich mir bei der ersten großen offiziellen PK schon erhofft.“
gidi: „Ja, die Vorgehensweise scheint nicht unbedingt sehr professionell, aber meiner Meinung nach ist klar, dass das System: 12 „echte“ Profiklubs plus 16 weitere die, je nach background, Profi- oder Halbprofi-betriebe sind, die österreichische Fußballrealität wesentlich(!) bessere/realistischer widerspiegelt, als das bisherige System aus 10+10 vermeintlichen Profiklubs. Insofern ist die Reform ein Schritt in die richtige Richtung. Dass noch nicht alle Details geklärt sind, ist ja wohl auch kein Wunder… und die Tatsache, dass hier drinnen schon seit Wochen div. Internethelden darüber jammern, dass ja anscheinend schon viel zu lange herumdiskutiert wird, zeigt nur wieder, dass man es eh nie allen recht machen wird. Und zu guter letzt sei gesagt: Dass alle Vereine in allen Ligen gleich profitieren sollen/werden, ist doch völlig unrealistisch. Wer auf sowas hofft, soll sich bitte lieber ans Christkind wenden… da stehen die Chancen vermutlich besser.“
FLuRLi: „Bin auch auf die TV-Vermarktung gespannt. Dass sich Sky für alle 6 Spiele der Bundesliga die Exklusivrechte sichern wird, ist augenscheinlich. Dazu tippe ich zusätzlich auf die Übertragung eines Spiels pro Runde der zweiten Spielklasse.“
saku: „Eine Reform, bei der noch einige Detailfragen zu klären sind aber das was heute beschlossen wurde auf mich einen Grundvernünftigen Eindruck macht und viel Potential hat. Herzstück ist meiner Meinung nach die vergrößerte Erste Liga. Endlich wird der Direktaufstieg aus den Regionalligen ermöglicht und gleichzeitig gibt es einen Bundesligaunterbau der im Gegensatz zur Variante ohne Erste Liga (Bundesligaabstieg in die Regionalliga) ein ansprechendes Auffangbecken werden kann. Das wichtigste aber, Aufsteiger aus den Regionalligen werden nicht zum Harakiri gezwungen, sondern können sich in dieser Liga nachhaltig entwickeln und Strukturen/Infrastruktur verbessern. Clubs die jetzt an dieser Schwelle stehen (Vienna, BW Linz, Hartberg, Austria Salzburg, Wattens) können sich in dieser Liga sicher besser entwickeln als aktuell. Selbst Amateurteams find ich ok, zum einen sind sie mit 3 Teams limitiert und zum anderen wird damit nur der Status Quo „legalisiert“.“
Tribal: „Ich bin sehr glücklich über die geplante Reform und vor allem heilfroh, dass es keine 14er-Liga geworden ist. Weiterhin 4 Spiele pro Saison gegen die Austria, Sturm und Red Bull, dafür nur noch einmal nach Wolfsberg oder in die Südstadt. Dazu passt die Reduzierung der Spieltage auch sehr gut, den Wegfall von 2 Heimspielen merkt man als Fan nicht wirklich, die Heimspiele im Dezember unter der Woche oder im Februar bei Minusgraden haben eh niemanden mehr derzaht. Das Playoff bringt zusätzlich Spannung rein, Vereine wie Ried oder Altach können sich nun das Erreichen des Meisterschaftsplayoff als Ziel setzen.“
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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