In dieser begleitenden Serie zur Europameisterschaft in Frankreich werden pro Spieltag die Schlüsselduelle der einzelnen Begegnungen kurz unter die Lupe genommen. Wer die Duelle... Die Schlüsselduelle des ersten Achtelfinaltags: Spieltags: Wer stoppt Gareth Bale?

Gareth Bale (Tottenham Hotspur)In dieser begleitenden Serie zur Europameisterschaft in Frankreich werden pro Spieltag die Schlüsselduelle der einzelnen Begegnungen kurz unter die Lupe genommen. Wer die Duelle für sich entscheiden konnte und ob es überhaupt zu den vorgestellten Auseinandersetzungen gekommen ist, wird am folgenden Tag besprochen. Diesmal mit den Paarungen Schweiz – Polen, Wales – Nordirland und Kroatien – Portugal.

Fabian Schär  vs. Robert Lewandowski

Der Schweizer von der TSG Hoffenheim galt vor einem Jahr als Königstransfer der Kraichgauer. Umso enttäuschender waren letztendlich die Leistungen des 24-Jährigen in seiner ersten Bundesligasaison. Von seinen beim FC Basel gezeigten Stärken im Zweikampf und der Spieleröffnung war nicht viel zu sehen; zeitweise verlor Schär gar seinen Stammplatz. Bei dieser EM kann der Eidgenosse jedoch bisher sein Potenzial konstant abrufen, was in bisher zu einem der leistungsstabilsten Akteuren der Schweizer macht. In Hoffenheim hegt man wohl daher schon die Hoffnung, dass Schär, ähnlich wie sein Nationalmannschaftskollege Granit Xhaka in Gladbach, im zweiten Jahr endlich durchstartet.

Es ist bisher nicht die EM des Robert Lewandowski. Der Pole konnte bei diesem Turnier noch kein Tor erzielen und zeigt sich ungewohnt abschlussschwach. Daher steht er derzeit noch im Schatten seines Sturmpartners Arkadiusz Milik. Will Polen bei dieser EM weit kommen, ist die Mannschaft aber auf einen Lewandowski in Bayern-Form angewiesen. Schon im Achtelfinale gegen die Schweiz wäre eine erhebliche Leistungssteigerung des Superstars aus Sicht der Polen mehr als wünschenswert.

Gareth Bale vs. Gareth McAuley

Um die massierte und kompakte nordirische Defensive zu knacken, wird es vor allem auf Tempo und schnelle Spielzüge ankommen. Der walisische Superstar steht bei dieser EM bisher für beides. Bale war einer der Topspieler der Vorrunde und führt die Torjägerliste mit drei Treffern an. Falls der 26-Jährige dieses Leistungsniveau weiterhin konstant abrufen kann, könnte Wales einer der ganz großen Überraschungen dieser Europameisterschaft werden.

Von Mario Gomez wurde McAuley nach dem Spiel gegen Deutschland liebevoll als „Ochse“ bezeichnet, der dem deutschen Mittelstürmer während der Partie zusammen mit Partner Craig Cathcart im Strafraum ordentlich zusetzte. In diesem Bereich des Spielfelds hält sich der 36-Jährige vorwiegend auf, da seine Stärken in Kopfballduellen und Zweikämpfen der alten Schule liegen. Die Anforderungen an sogenannte moderne Innenverteidiger erfüllt McAuley jedoch nur bedingt, ist sein Pass-und Aufbauspiel doch eher als unterdurchschnittlich zu bezeichnen. Dass man jedoch auch noch mit ehrlicher Knochenarbeit defensiv Erfolg haben kann, bewiesen McAuley und Co. bei dieser EM bisher eindrucksvoll.

Ivan Perisic vs. Nani

Besonders im Spiel gegen Spanien bewies Perisic, dass er für spielerisch höhere Aufgaben berufen ist und vielleicht ab und an noch unterschätzt wird bzw. teilweise zu Unrecht im Schatten der Stars Luka Modric und Ivan Rakitic steht. Gegen die Iberer erzielte er das entscheidende 2:1 und damit seinen bereits zweiten Turniertreffer; zudem bereitete er ein Tor vor. Seinen Wert für die kroatische Mannschaft aber nur anhand seiner Statistik zu bewerten, greift zu kurz, reißt er mit seiner Dynamik und Schnelligkeit doch auch immer wieder Löcher für seine Teamkollegen und ist eine stete Kontergefahr.

Nanis Karriere glich bisher einer Achterbahnfahrt. Als hochgehandeltes Talent wechselte der Portugiese von Sporting Lissabon zu Manchester United, wo er den prophezeiten Sprung in die Weltklasse jedoch nicht schaffte. Der 29-Jährige verfügt zwar über überragende Anlagen, es mangelt dem Flügelspieler aber an der nötigen Konstanz und Stabilität. Bei Manchester landete Nani dadurch immer häufiger auf der Bank und wechselte nach einer zwischenzeitlichen Leihe zu seinem Heimatverein Sporting, vor der letzten Saison in die Türkei zu Fenerbahce Istanbul, wo er vereinzelt an seine guten Tage anknüpfen konnte.

Nachbetrachtung der letzten Duelle

Wenn man es dramatisch ausdrücken wollte, konnte man sagen, dass die österreichischen Hoffnungen auf den Aufstieg ins Achtelfinale an der isländischen Abwehrwand zerschellten – oder einfach ausgedrückt: eine gute Halbzeit reicht einfach nicht. Im entscheidenden letzten Gruppenspiel waren weder Gylfi Sigurdsson, noch David Alaba ein Faktor. Gerade letzteres trug wohl wesentlich zum enttäuschenden Abschneiden der Österreicher bei dieser EM bei.

Vor dem Spiel gegen Portugal musste Kleinheisler überraschend auf der Bank platznehmen. Da er von dort aus das gesamte Spiel beobachtete, kam es nicht zu dem prognostizierten Duell mit Cristiano Ronaldo. Neben Ungarns Balazs Dzsudzsak war der Portugiese, bei der bis dato torreichsten Partie dieser Europameisterschaft, mit zwei Toren der entscheidende und beste Mann auf dem Platz. Rechtzeitig zum Achtelfinale scheint Ronaldo seine Form gefunden zu haben.

Die schwedische Abwehr um Lindelöf hatte während des gesamten Spiels Probleme damit, Lukaku in den Griff zu bekommen. Der Ausnahmeathlet stellte die Verteidigung der Gelb-Blauen mit seiner Kraft und Schnelligkeit des Öfteren vor Probleme. Ein Tor gelang dem 23-Jährigen jedoch nicht.

Bei einer vom Ergebnis her überraschendsten Partien der bisherigen EM, kam es leider nicht zum prognostizierten Duell zwischen John O’Shea und Stephan El Shaarawy, da der Ire 90 Minuten auf der Bank saß und der Italiener erst in der Schlussphase eingewechselt wurde und keinen Einfluss mehr nehmen konnte.

Ral, abseits.at

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