In dieser Serie stellen wir euch interessante Geschehnisse vom vergangenen Champions-League-Spieltag vor. Heute blicken auf die Siege von Manchester City und Real Madrid, sowie... Champions League round-up: Der Pep-Effekt

Pep Guardiola als Heisenberg_abseits.atIn dieser Serie stellen wir euch interessante Geschehnisse vom vergangenen Champions-League-Spieltag vor. Heute blicken auf die Siege von Manchester City und Real Madrid, sowie die Nullnummer in Turin.

Manchester City : Borussia Mönchengladbach (4:0)

Die Citizens agierten nominell im 4-2-3-1, im Ballbesitz spielte man jedoch mit verschobener Viererkette, denn Zabaleta rückte ins Mittelfeldzentrum und man bildete eine Dreierkette. Dies hilft die Flügelspielern Navas und Sterling zu befreien und besser in Eins-gegen-Eins-Situationen zu bringen. Die Gladbacher taten sich schwer mit ihrem mannorientierten, jedoch oft nicht intensiv ausgeführten Pressing Zugriff zu erlangen. Im Gegenzug konnten sie sich jedoch auch den Ballbesitz nur schwer behaupten, Manchester konnte den Ball oft zurückgewinnen und startete sehr direkte Schnellangriffe. De Bruyne und Agüero suchten immer wieder mit ausweichenden Bewegungen, so wie Navas auf der rechten Seite, den Lauf in die Tiefe.

In Minute 28 konnte City auf 2:0 erhöhen, Agüero verwandelte einen Foulelfmeter. Gladbach konnte gegen das intensive 4-3-3 Pressing von Man City nur wenig ausrichten, auch in tieferen Zonen fehlte es an Durchbruchsmöglichkeiten, da Fernandinho sich immer wieder in die Abwehrkette fallen ließ und eine Fünferkette bildete, um die hoch agierenden Flügelläufer besser aufzufangen.

Die Gladbacher hatten strukturelle Probleme in ihrem 3-5-2 und konnten weder offensiv noch defensiv richtig Fuß in dieser Partie fassen. So war es nur die logische Konsequenz, dass Agüero ein weiteres Mal nach einem Schnellangriff zur Stelle war und das dritte Tor des Abends erzielte. In der 91. Minute erhöhte Iheanacho noch auf 4:0 nach Auflage von Sané, der sich im Dribbling im Strafraum durchgesetzt hatte.

City einmal mehr mit starker Ballzirkultion. Der Pep-Effekt.

Real Madrid : Sporting CP (2:1)

Nach einer guten Vorstellung mit strukturellen Verbesserungen am Wochenende gegen Osasuna durfte man als Real-Anhänger optimistisch sein, dass Zidane etwas gelernt hätte. Der französische Trainer stellte jedoch einmal mehr Casemiro auf, die Ballbesitzstrukturen verschlechterten sich und  so war man zu ungefährlich, um Sporting wirklich in Bedrängnis zu bringen Zudem war es schwierig effektiv gegenzupressen, was sowieso nicht Reals Stärke ist und durch die schwachen Staffelungen nur verschlechtert wird. So musste man immer wieder Konter hinnehmen, die Portugiesen konnten zunächst jedoch nichts daraus machen.

Erst kurz nach der Halbzeit erzielte Cesar das verdiente 1:0 für die Lissaboner, die zwar nicht ballbesitzdominant waren, jedoch das Spiel weitestgehend unter Kontrolle hatten. Durch die Einwechslungen von Morata, Vázquez und James riskierte Zidane nun mehr, doch wirklich mehr Chancen konnten sich die Königlichen nicht herausspielen.

Das Einwechseln von Offensivspielern nützt nichts, wenn die Strukturen nicht passen und man sah das altbekannte Loch zwischen Mittelfeld und Sturm klaffen. Ronaldos und Benzemas zurückfallende Bewegungen wurden hierbei nicht gut eingebunden oder waren schlecht getimt. Dennoch konnten die Madrilenen dank eines Freistoßes von Ronaldo in der 89. Minute noch den Ausgleich und in der fünften Minute der Nachspielzeit sogar noch das Siegtor durch Morata erzielen.

Die Passing-Map verdeutlicht Reals Verbindungsprobleme zu den Stürmern

Juventus : Sevilla (0:0)

Juve trat im bekannten 3-5-2 System an, während Sevilla mit einer interessanten Raute im Mittelfeld  und sehr breiten Stürmern überraschte. Im Pressing zeigte man aufgrund der aufrückenden Bewegungen von Vázquez jedoch oft 4-3-3 Staffelungen, in tiefen Zonen bekam man auch 4-1-4-1  zu sehen, während im Aufbau Kranevitter und N’Zonzi sich öfters gemeinsam auf einer Höhe wieder fanden um das Spiel aus dem Zentrum aufzubauen. Die Gäste hatten jedoch große Probleme gegen Juves gut organisiertes Pressing, das oft 5-2-3 Formen annahm um die erste Aufbaulinie Sevillas früh stören zu können. Das Bild von vergeblich  aufzubauen versuchenden Spanier gegen ein Juventus, das den Gegner nach Belieben leitete und einkesselte, jedoch nach Ballgewinnen selbst nicht immer effektiv zum Abschluss kam, zog sich durch die ganze erste Halbzeit. Nur ein, zwei Distanzschüsse waren halbwegs gefährlich. Nach der Pause versuchten die Gastgeber kurz mit einer hohen Drangphase ein Tor zu erzielen, Sevilla machte jedoch keine entscheidenden Fehler, um es den Italienern leicht zu machen. Man sah auch in der zweiten Halbzeit eine tief und stabil zirkulierende Sevilla-Elf, die jedoch kaum Durchbrüche fand und keine Verbindung zur falschen Neun Vázquez fand. Insgesamt hatte Juventus zwar 16 Schüsse abgegeben, jene waren jedoch oft von außerhalb des Strafraumes oder nicht gefährlich genug. Sevillas drei Schüsse sind als Bilanz schwach, einen Punkt aus Turin mitzunehmen ist jedoch sicher ein guter Trost.

David Goigitzer, abseits.at

David Goigitzer

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