Beim 3:1-Erfolg gegen den FC Bologna musste der SSC Neapel nur kurz zittern, bis ein polnischer Neuzugang die Partie entschied.
Diego Maradona, Marek Hamsik… Arkadiusz Milik? Zugegeben, um eine klassisch süditalienische Heldengeschichte zu schreiben, dafür scheint es noch zu früh. Der polnische Neuzugang von Ajax Amsterdam ist jedoch auf dem besten Wege, die leidenschaftlichen Herzen der Neapolitaner zu erobern.
Zu Spielbeginn saß das neue Idol aber erstmal auf der Bank. Napolis Trainer Maurizio Sarri gönnte Milik nach dessen zwei Tore gegen Dynamo Kiew in der Champions League unter der Woche eine schöpferische Pause. Zunächst setzte Sarri in der Offensive, mit neun Toren aus drei Spielen die Torgefährlichste der Serie A, auf Lorenzo Insigne, Manolo Gabbiadini und den Jose Callejon. Der Spanier ist derzeit heiß wie die Lava im Vesuv: mit vier Toren in den ersten drei Ligaspielen führte der 29-Jährige vor dem Spiel die italienische Torjägerliste an.
Die Aufstellungen
SSC Neapel: Reina – Hysaj, Raul Albiol, Koulibaly,, Stirnic – Zielinski, Jorghinho, Hamsik – Jose Callejon, Gabbiadini, Insigne
FC Bologna: Costa – Krafth, Oikonomou, Gastaldello, Torosidis – Dzemaili, Nagy, Taider – di Francesco, Verdi, Krejci
Anfangsphase: Bologna mit der ersten Chance – Neapel mit gutem Ballbesitzspiel
Die erste gute Chance im Spiel hatte Bolognas Dzemaili, der Napoli-Torhüter Pepe Reina mit einem Schuss aus circa 13 Metern prüfte. Nach diesem kurzen Schreckmoment übernahm die Heimmannschaft im altehrwürdigen Stadio San Paolo jedoch die Kontrolle über das Spiel. Mit an traumwandlerischen Sicherheit grenzenden Pässen und diszipliniertem Ballbesitz-und Positionsspiel schnürte der SSC den Gegner in der eigenen Hälfte ein. Vor allem der kleine Wirbelwind Insigne war von Bolognas Defensive nicht in den Griff zu bekommen. Der nur 163cm große italienische Teamspieler scheiterte in der 12. Minute mit einem Weitschuss, legte im Anschluss mit einer millimetergenauen Flanke aber mustergültig für Callejon auf, der dank schlechtem Stellungsspiel von Bologna-Verteidiger Torosidis nur noch einköpfen brauchte. Führung für Neapel in der 14. Minute.
Neapel hat bis zum Halbzeitpfiff alles im Griff
Das 1:0 gab den Neapolitanern in ihrem Spiel noch mehr Sicherheit. Mit einer überragenden Passquote von zweitweise 93 Prozent, lies man Ball und Gegner laufen. Bologna verlor nun endgültig den Zugriff, während Napoli sich auf der anderen Seite, bis auf eine Chance vom bis dato auffälligsten Spieler Insigne, keine zwingenden Möglichkeiten mehr herausspielen konnte.
Momentum-Shift dank Reina-Patzer
Bologna kam deutlich aggressiver aus der Pause. Bolognas Angreifer pressten nun entschlossener, wodurch der Spielaufbau von Neapel nicht mehr so souverän und reibungslos wie noch in der ersten Halbzeit funktionierte. Die Norditaliener schöpften nun neuen Mut. Bolognas Angreifer Simone Verdi fasste sich in der 56. Minute ein Herz und zielte aus 30 Metern auf den Kasten von Reina. Der Spanier schätzte die Flugkurve des Balls komplett falsch ein und so stand es plötzlich 1:1. Kurz danach wirkte es so, als könnte Bologna die Partie nun tatsächlich komplett drehen. Ein Eindruck, der jedoch nicht lange anhielt.
Neapel reißt das Spiel nach Milik-Einwechslung wieder an sich
Im Fußball braucht es oft nur eine Aktion, um den bisherigen Verlauf des Spiels komplett zu drehen. Verdis Schuss war so einer auf Seiten Bolognas. Nur zehn Minuten nach dem Ausgleich hatte Marek Hamsik so einen Moment: Der Slowake überspielte mit einem Traumpass von der Mittellinie die gesamte Hintermannschaft von Bologna. Der Ball fand den erst vor fünf Minuten eingewechselten Milik im Sechszehnmeterraum, der mit einer Weltklassebewegung den Ball über Torhüter Costa spitzelte. Nach dem 2:1 zeigte sich wieder das gewohnte Bild aus der ersten Halbzeit: Neapel ließ den Ball laufen und gewann damit Ordnung, sowie die kurzzeitig abhanden gekommene Sicherheit zurück.
Schlussphase: Milik und ein Platzverweis sorgen für die Entscheidung
Insigne machte zwar ein gutes Spiel, von Abschlussglück konnte bei ihm aber keine Rede sein. Nach einem Pass des eingewechselten Brasilianer Allan drosch der Flügelflitzer den Ball in der 75. Minute aus kürzester Distanz in den neapolitanischen Abendhimmel. Entscheidung vertagt – wenn auch nur kurz. Nach einem schlampigen Klärungsversuch der Bologna-Abwehr bekommt Milik den Ball. Die Verteidigung schaffte es nicht, den Polen entscheidend zu stören und so gelang ihm in der 78. Minute mit einem trockenen Schuss aus sechszehn Meter fast unbehelligt das 3:1. Der Platzverweise von Bolognas Emil Krafth aufgrund einer Notbremse an Piotr Zielinski sorgte in der 81. Minute für die endgültige Entscheidung.
Fazit
Am Ende setzte sich die individuelle Klasse und die taktische Reife von Neapel durch. Bologna agierte über weite Strecken viel zu passiv. Die individuellen und mannschaftstaktischen Fehler in der Defensive brachten die Norditaliener endgültig auf die staubige Verliererstraße. Neapel gab 21 Schüsse ab, allein sieben durch Insigne. Auch in Sachen Ballbesitz war die Mannschaft von Maurizio Sarri mit 61 Prozent deutlich dominanter. Der etwas überraschende Verlust der Ordnung zu Beginn der zweiten Hälfte sollte dem Trainer aber zu denken geben.
Ral, abseits.at
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