Winterpause – Die Saure-Gurken-Zeit hat bereits begonnen, und sie hat die österreichischen Fans getroffen wie ein Vorschlaghammer. Doch zum Glück gingen einige internationale Ligen... Wo die österreichischen Klubs in der Winterpause handeln müssen – Teil 1

Winterpause – Die Saure-Gurken-Zeit hat bereits begonnen, und sie hat die österreichischen Fans getroffen wie ein Vorschlaghammer. Doch zum Glück gingen einige internationale Ligen schon wieder los – so kann man dem absoluten Fußballentzug entrinnen. In der Zwischenzeit bereiten sich die Bundesligisten auf die Rückrunde vor. abseits.at zeigt, welcher Klub wo handeln muss.

 

Kapfenberger SV 1919

Tabellenletzter, Michael Gregoritsch total außer Form, die Neuzugänge Marc Sand und Roman Prokoph weit hinter den Erwartungen. 13 erzielte Tore in 19 Spielen stehen in der Bilanz des SV Kapfenberg. Da bedarf es keiner großen Fachkenntnisse, um das Problem zu erkennen. Schwieriger ist es, diese Probleme zu lösen. In dieser Hinsicht ist Thomas von Heesen gefragt, der allerdings noch eine weitere Baustelle zu bewältigen hat. Denn der KSV erzielte nicht nur mit Abstand die wenigsten Tore aller Bundesligaklubs, er erhielt auch mit Abstand die meisten Treffer. Deshalb schaut sich von Heesen wegen eines Innenverteidigers um. Mit Milan Fukal verloren die Falken zu dieser Saison eine wichtige Stütze in der Defensive, der aus Norwegen zurück gekehrte Taboga war leider noch nicht der erhoffte Turm in der Schlacht. Im Mittelfeld ist man mit Sencar, Spirk oder Felfernig nicht schlecht besetzt, wenn die angesprochenen Herren in Form sind. Trotzdem würde den Kapfenbergern ein Routinier in Mittelfeld oder Sturm gut zu Gesicht stehen. Plant von Heesen mit Gregoritsch in der Rückrunde, bedarf es neben Felfernig eines zweiten Flügelflitzers, der den jungen Mittelstürmer mit Flanken füttern kann. Glaubt man diversen Gerüchten, soll von Heesen den Stürmer Nathan Junior (22), der in Lettland 22 Tore gemacht hat, und Verteidiger Patrick Fabian von Bochum nach Kapfenberg holen wollen.

Abseits.at-Tipp: Innenverteidiger, rechter Flügelstürmer

 

SV Mattersburg

Seit Didi Kühbauer Mattersburg verlassen hat, konnte kein Spieler im Burgenland die Lücke im Mittelfeld schließen. Michael Mörz entwickelt sich seit Jahren eher zurück als nach vorne, Manuel Seidl hätte das Zeug dazu, braucht aber noch etwas Zeit. Im Sturm hat Mattersburg das Glück, Patrick Bürger im Kader zu haben. Der 24-Jährige traf für den Vorletzten in der Hinrunde bereits acht Mal – und nimmt damit Platz drei in der Torschützenliste ein. Keine schlechte Bilanz für Bürger, der nicht nur viele, sondern oft auch schöne Treffer erzielt. Bedenkt man, dass Mattersburg als ganzes Team nur 22 Tore erzielte, gewinnen die acht Torerfolge von Bürger noch mehr an Gewicht. Franz Lederer wäre gut beraten, wenn man einen defensiven Mittelfeldspieler (sofern der zuletzt stärker werdende Parlov weiterhin nicht forciert wird) und einen Spieler für die Außenbahn holen würde. Im Zentrum konnte Ilsanker nicht überzeugen und war danach verletzt, auf der Außenbahn waren die Leistungen von Domoraud oder Spuller ausbaufähig.

Abseits.at-Tipp: Defensiver Mittelfeldspieler, Außenbahnspieler im Mittelfeld

 

SC Wiener Neustadt

Peter Stöger hat die undankbare Aufgabe, aus dem jungen und unerfahrenen Neustadt-Kader ein Team zu formen, das in der Bundesliga konkurrenzfähig mitspielen kann und nicht absteigt, bisher bravourös gemeistert. Trotzdem gibt es in seinem Team einige Baustellen. So spielt beispielweise Wolfgang Klapf als Linkfuß rechts in der Viererkette. Da müsste Stöger eigentlich nachbessern – allein das Geld dazu fehlt. Das nötige Kleingeld für einen rechten Verteidiger hätte man nur dann, wenn ein Spieler die Niederösterreicher verlässt. Die aussichtsreichsten Kandidaten dafür sind Tomas Simkovic, an dem die Austria und Sturm interessiert sein sollen, sowie Mario Reiter. Ebenfalls empfehlenswert wäre ein neuer Stürmer – dafür müsste aber ein Angreifer des aktuellen Kaders gehen. Mit Lindner, Helly, Ciftci und Friesenbichler verfügt man zwar über viel Quantität, aber wenig Qualität.

Abseits.at-Tipp: Rechter Verteidiger, Stürmer

 

FC Wacker Innsbruck

Auch in Innsbruck ist das Geld knapp, das Hauptaugemerk wird auf den Abgängen liegen. Das Team von Walter Kogler spielte eine blitzsaubere Hinrunde, die nur durch die vielen späten Gegentore etwas getrübt wurde. Mit Peter Hackmair und Carlos Merino verfügt man über eine starke Zentrale im Mittelfeld, Wernitznig und Schütz wussten auf den Außenbahnen ebenfalls zu gefallen. Andreas Bammer verließ die Innsbrucker bereits in Richtung Anif, im Sturm hatte Miran Burgic in den letzten Monaten aufgrund der schwächelnden Konkurrenz quasi ein Freilos. Ein zusätzlicher erfahrener Stürmer würde Wacker gut tun, wird jedoch kaum finanziert werden können. Sehr gut besetzt ist hingegen das defensive Mittelfeld. Mit Abraham hat man einen absoluten Leader im Team, Ildiz hat Potential, kann es aber derzeit noch nicht richtig ausschöpfen. Im Tor wird Safar die Saison fertig spielen, man sollte sich aber langsam um eine jüngere Alternative für die Zukunft umsehen.

Abseits.at-Tipp: (junger) Torhüter, (erfahrener) Stürmer

 

SK Sturm Graz

Wenn der regierende Meister nach 19 Runden nur an sechster Stelle liegt, kann etwas nicht stimmen. Was genau nicht stimmte, ist schnell erzählt. Die Grazer hatten mit extremem Verletzungspech zu kämpfen. Kienast fiel nach seinem Mittelfußbruch ebenso lange aus wie Matthias Koch nach seiner Schlüsselbeinfraktur. Milan Dudic erlitt kurz nach seiner Ankunft in Graz einen Muskelfaserriss, Jürgen Säumel plagt sich seit Jahren immer wieder mit kleinen Wehwechen herum. In der Innenverteidigung verfügt Foda mit Dudic und Feldhofer über zwei erfahrene Innenverteidiger, die allerdings beide ihren Zenit überschritten haben. Neuhold ist eine Kaderergänzung, Burgstaller spielte in der Hinrunde katastrophal. Eine Verstärkung, die den Abgang von Gordon Schildenfeld endlich vergessen macht, würde Sturm extrem weiter bringen. Im Mittelfeld ist man im Zentrum mit Säumel, Weber und Koch gut bestückt, zusätzlich sitzt Muratovic als Joker auf der Bank. Außen gibt es mit Hölzl, Kainz, Bukva und Wolf genügend Alternativen. Der Sturm ist mit Bodul, Kienast und Szabics etwas dünn besetzt, Muratovic und Haas werden nicht jünger. Verlässt Kienast den Verein, muss Sturm im Angriff noch nachbessern. Bleibt die Mannschaft beisammen und fit, braucht man keine Verstärkungen. In Hinblick auf die Zukunft wäre ein rechter Verteidiger, der Joachim Standfest oder Martin Ehrenreich Druck machen kann, sicher nicht verkehrt.

Abseits.at-Tipp: Innenverteidiger, Rechter Verteidiger, Stürmer (bei Kienast-Abgang)

 

In Teil 2: Wo Admira, Austria, Ried, Salzburg und Rapid nachbessern müssen!

Archimedes, abseits.at

Archimedes

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