Die interessantesten Spieler der Herbstsaison 2016/17 (9): Philipp Prosenik
Bundesliga 7.Januar.2017 David Goigitzer 0
In dieser Serie stellen wir euch zehn Spieler vor, die in der Herbstsaison 2016/17 interessante Leistungen in der österreichischen Bundesliga abriefen, über die es sich zu sprechen lohnt. Philipp Prosenik scheint diesen Herbst endlich den Durchbruch geschafft zu haben. Der Sohn vom ehemaligen Nationalspieler Christian Prosenik hatte in seinem jungen Fußballerleben bereits einige Vereine. Er begann bei 1860 München, kam von Schwechat zu Rapid. Auch bei Chelsea und beim AC Milan hatte er in der U18 und U19 Auftritte, verließ beide Vereine jedoch wieder ohne große Spuren hinterlassen zu haben.
2013 kehrte er zurück zu Rapid, kämpfte sich von den Amateuren bis in die Kampfmannschaft durch. Dennoch wurde er im Sommer abgegeben und zum WAC verliehen. Für seinen aktuellen Arbeitgeber erzielte er in 20 Spiele sieben Tore und fünf Assists und trug maßgeblich dazu bei, dass die Kärntner sicheren Abstand zum Abstiegsplatz haben. Der Stürmer wurde im neuen Wolfsberger System fokussiert, was ihm sichtlich zugutekam.
Zielspieler an vorderster Front
Prosenik hatte schon einige Sturmpartner in der 4-4-2 Formation des WAC bisher. Neben Hellquist waren dies Sanogo, Wernitznig, Nutz und Topcagic. Interessante Synergien konnte er mit den meisten formen, jedoch vor allem mit Hellquist war diese Partnerschaft nicht unbedingt sauber, da beide zu oft ähnliche Räume suchten. Im System der Wolfsberger ist der flache Spielaufbau nicht besonders wichtig, weshalb Bälle oft hoch nach vorne geschlagen werden – dies jedoch durchaus mit Bedacht. So wird eben Prosenik sehr oft gesucht, er soll mit seiner Physis und seiner Fähigkeit die ersten Bälle zu gewinnen, eben jene hohen Pässe kontrollieren oder zumindest in bestimmte Zonen leiten. Im Kampf um den zweiten Ball sind die Wolfsberger nämlich stark, attackieren diese Abpraller von Prosenik direkt und gewinnen dadurch immer wieder Bälle.
Proseniks Rolle beschränkt sich vor allem im zweiten Drittel auf diese Aufgabe. Der Strafraum ist es, wo er dann möglichst wieder an den Ball kommen soll. Der 23-Jährige ist kopfballstark und somit natürlich der primäre Abnehmer für Flanken. Er nutzt auch hier seine Physis, um sich gegen die gegnerischen Innenverteidiger durchzusetzen und besitzt auch ein gutes Absprungtiming. Prosenik lauert auch stets auf Abstauber, so konnte er zum Beispiel gegen Rapid den entscheidenden 1:0 Treffer erzielen, nachdem Strebinger einen Freistoß abprallen. Er spekuliert stets und kann deswegen in diesen entscheidenden Situationen seinem Gegner oft einen Schritt früher am Ball sein.
Arbeitsame Speerspitze
Die Wolfsberger legen hohen Wert auf Kompaktheit in der Defensive, vertikal wie horizontal. Der Weg in die Mitte soll dem Gegner verwehrt bleiben, man will ihn auf die Flügeln drängen und dort Ballgewinne erzielen. Proseniks Aufgabe in diesem Pressingsystem ist somit das Versperren der Wege zum Sechser, was er meist ordentlich mithilfe seines Deckungsschattens löst. Nachdem der gegnerische Innenverteidiger auf den Flügel spielt, attackiert Prosenik diesen Ball oft im Sprint, legt hier viele intensive Wege zurück, um die erneute Verlagerungen über die Innenverteidiger zu verhindern. Prosenik ist ein gutes Beispiel dafür, dass heutzutage Stürmer, egal welche physischen Beschaffenheiten, bei gegnerischem Ballbesitz mitarbeiten können und müssen.
David Goigitzer, abseits.at
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