Update zur Fünfjahreswertung: Eine perfekte Runde oder das komplette Gegenstück zu vor zwei Wochen
Fußball international 30.September.2011 Daniel Mandl 0
Österreichs Europa League Vertreter haben sich nach den Niederlagen zum Auftakt der Gruppenphase lautstark zurückgemeldet und konnten allesamt Siege feiern, was in dieser Woche eine Ausbeute von rund 1,5 Punkten für die Nationenwertung bedeutet – mehr konnte kein anderes Land erreichen. Dies führt auch dazu, dass die Schweiz überholt werden konnte und Österreich nun auf Platz 14 rangiert, so dass die fünf Europacupstarter für 2013/14 nun immer realistischer werden. Zusätzlich zum guten Ergebnis aus heimischer Sicht kommt, dass die meisten Konkurrenten nur unterdurchschnittlich punkten konnten, was die rot-weiß-rote Situation ebenfalls verbessert.
12. Belgien
Zwar musste Genk in der Champions League die erwartete Niederlage in Leverkusen hinnehmen, in der Europa League bleiben die belgischen Vertreter mit einer Bilanz von fünf Siegen und einem Remis nach zwei Spieltagen jedoch das Maß der Dinge. Anderlecht konnte sich bei Lok Moskau etwas glücklich durchsetzen, während Standard Lüttich gegenüber Kopenhagen mit 3:0 klar die Überhand behielt. Die größte Überraschung lieferte aber Brügge, das nach Rückstand bei Vorjahresfinalist Braga noch 2:1 gewinnen konnte, wobei ein schwerer Torhüterfehler der Portugiesen die Messestädter auf die Siegerstraße brachte.
Mit diesen Erfolgen konnte Dänemark überholt werden, Belgien belegt nun den zwischenzeitlichen 12. Platz. Angesichts der kommenden Gegner in der Europa League, scheint eine Fortsetzung des Erfolgslaufs durchaus wahrscheinlich.
Nächste Runde:
Chelsea – Genk
Birmingham – Brügge
Sturm Graz – Anderlecht
Standard – Vorskla Poltawa
13. Dänemark
Weder Punkt- noch Torerfolg gelang den beiden dänischen Vertretern in dieser Runde. Kopenhagen ging in Lüttich bei Standard mit 0:3 unter, während Odense an den schlechten Ligastart anschloss und Fulham zuhause 0:2 unterlag. Damit fällt Dänemark um einen Platz zurück, hat aber weiterhin einen recht großen Vorsprung auf die weiteren Verfolger. Betrachtet man die kommenden Gegner, scheint eine Kehrtwende vorerst nicht unbedingt wahrscheinlich.
Nächste Runde:
Hannover – Kopenhagen
Odense – Twente
14. Österreich
Mit der hundertprozentigen Punktausbeute konnte sich Österreich an der Schweiz vorbeischieben und belegt nun den 14. Platz. Sturm kam ebenso wie die Wiener Austria zu einem 2:1 Auswärtssieg, wobei die Grazer ihre Partie erst in der absoluten Schlussphase nach einem Ausschluss für AEK Athen drehen konnten, während die Favoritner recht früh in Führung gingen und sich dann nach einem späten Gegentreffer und einer etwas kuriosen roten Karte für Alexander Gründwald noch über die Zeit zittern. Komplettiert wurde der erfolgreiche Spieltag durch ein 3:0 von Salzburg über Slovan Bratislava.
Nächste Runde:
Athletic Bilbao – Salzburg
Alkmaar – Austria Wien
Sturm Graz – Anderlecht
15. Schweiz
Zwei Auswärtsremis stehen in dieser Runde für die beiden eidgenössischen Vertreter zu Buche, wobei Meister Basel ganz knapp an einer Sensation vorbeischrammte und in Old Trafford in der Schlussphase noch den Ausgleich hinnehmen musste. Dennoch ist das 3:3 gegen Manchester United als großer Erfolg zu werten, zumal Basel schon mit 0:2 in Rückstand lag. Somit wird der Schweizer Ligakrösus wohl zumindest den dritten Gruppenrang belegen können und europäisch überwintern. Der FC Zürich kam in der Europa League in Rumänen gegen Vaslui zu einem 2:2, wobei er in Unterzahl in der Schlussphase noch ausgleichen konnte.
Nächste Runde:
Basel – Benifca
Zürich – Lazio Rom
16. Zypern
Auch die beiden zypriotischen Clubs kamen zu zwei Unentschieden. APOEL Nikosias 1:1 bei Shakhtar Donezk mutet dabei mehr als nur überraschend an und war nach dem Spielverlauf, den die Ukrainer nahezu nach Belieben dominierten, nicht unbedingt zu erwarten. Dennoch gelang den Gästen mit der ersten wirklichen Torchance nach etwas mehr als einer Stunde die Führung, die Shakhtar jedoch postwendend ausgleichen konnte. Zur mehr reichte es aufgrund einer miserablen Chancenauswertung nicht. In der Europa League spielte Larnaca gegen Steaua Bukarest 1:1 und feierte damit den ersten Punkterfolg.
Zypern liegt in der Zwischenwertung der laufenden Saison auf dem dritten Platz.
Nächste Runde:
Porto – APOEL Nikosia
Larnaca – Schalke
17. Schottland
Ein früher und ein später Elfer führten zum 1:1 zwischen Celtic und Udinese, wobei der Strafstoß zum Ausgleich der Italiener als durchaus fragwürdig bezeichnet werden kann.
Nächste Runde:
Rennes – Celtic
18. Israel
Die israelischen Vertreter kommen weiterhin nicht auf Touren und bleiben hinter den Erwartungen zurück. Maccabi Haifa unterlag unter anderem aufgrund zweier Treffer von Christian Fuchs bei Huub Stevens Comeback auf Schalke mit 1:3, während Hapoel Tel-Aviv gegen Legia in Warschau das Tor zum 3:2 für die Polen in der Schlussphase hinnehmen musste. Für den einzigen Punkterfolg zeichnete Maccabi Tel-Aviv verantwortlich, das im heimischen Stadion Dynamo Kiew immerhin ein 1:1 abringen konnte.
Nächste Runde:
Maccabi Haifa – Steaua Bukarest
Hapoel Tel-Aviv – PSV Eindhoven
Stoke – Maccabi Tel-Aviv
19. Tschechien
Viktoria Plzen geriet gegen Milan durch einen fragwürdigen Handselfmeter auf die Verliererstraße und unterlag schlussendlich mit 0:2.
Nächste Runde:
Barcelona – Plzen
20. Kroatien
Für Dinamo Zagreb gab es in Lyon erwartungsgemäß nichts zu holen und man verlor mit 0:2.
Nächste Runde:
Dinamo Zagreb – Ajax Amsterdam
Somit stellt sich die aktuelle Rangliste wie folgt dar (Punktzuwächse der vergangenen Runde in Klammern):
12. Belgien: 27,600 (1,200)
13. Dänemark: 26,925 (0,000)
14. Österreich: 24,075 (1,500)
15. Schweiz: 23,800 (0,400)
16. Zypern: 21,749 (0,500)
17. Schottland: 20,141 (0,250)
18. Israel: 20,000 (0,250)
19. Tschechien: 19,500 (0,000)
20. Kroatien: 18,874 (0,000)
Fazit der aktuellen Runde
War vor einer Woche noch alles schlecht, hängt nun auf einmal der Himmel wieder voller Geigen. Der Realität entspricht wohl keiner der beiden Gemütszustände, denn während die österreichischen Vertreter zum Auftakt auf die vermeintlichen Gruppenfavoriten trafen, ging es nun gegen deutlich schwächere Mannschaften. Dennoch war es nicht unbedingt zu erwarten, dass die volle Punktezahl eingefahren werden kann, aber schon in drei Wochen wird die Ausbeute aufgrund der deutlich stärkeren Gegner wohl wieder deutlich magerer ausfallen. Daher wird es auch wichtig sein, die „Rückspiele“ in der letzten Runde Mitte Dezember mit dem nötigen Ernst anzugehen, auch wenn der Aufstieg nicht mehr realistisch sein sollte. Dennoch scheint zumindest aus heutiger Sicht die Ausgangslage ideal, denn wenn Sturm AEK und die Austria Malmö empfängt, werden beide gegnerischen Vereine schon ausgeschieden sein und vermutlich nicht alle Kraft auf einen tabellarisch wertlosen Auswärtserfolg legen, während es für die beiden österreichischen Vertreter der letzte Auftritte vor der Winterpause vor heimischem Publikum ist. Und auch Salzburg muss bei dem dann schon ausgeschiedenen Slovan ein Sieg zuzutrauen sein.
Der 15. Platz in der Endabrechnung ist derzeit mehr als nur in Reichweite, Zypern hat aktuell umgerechnet mehr als vier Siege und ein Remis Rückstand und Israel müsste schon mehr als achtmal öfter als Österreich gewinnen, um noch vorbeizuziehen. Das prestigeträchtige Duell mit der Schweiz dürfte sich hingegen noch länger ziehen, hier ist es jedoch schlussendlich gleichgültig, ob man den 14. oder 15. Platz belegt. Dänemark und der fixe Platz in der Champions League dürfte für heuer außer Reichweite sein, ab der kommenden Saison tun sich diesbezüglich aus heutiger Perspektive jedoch keine schlechten Chancen auf.
OoK_PS, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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