Im Spiel der 25.Runde der österreichischen Bundesliga setzte sich der Favorit aus Wien souverän und verdient mit 3:0 durch. Die Austria präsentierte sich dabei äußerst spielfreudig und ließ den Ball und Gegner sehr gut laufen. Die Kärntner hingegen konnten insgesamt zu selten für Entlastung sorgen und den Rhythmus der Gastgeber nicht wirklich stören.
Die Gäste aus dem Lavanttal mit einer ungewohnten Aufstellung
Die Veilchen begannen in der gewohnten 4-2-3-1 Grundformation und konnten auf den wiedergenesenen Filipovic bauen. Die Gäste aus dem Lavanttal überraschten hingegen mit ihrer Aufstellung und rückten von ihrer gewohnten flachen 4-4-2 Grundformation ab und liefen in einem 5-3-2 System auf. Da die Austria in dieser Saison gegen diese Anordnung so ihre Probleme hatte und zuletzt gegen Rapid und Altach sieglos blieb, war der Grundgedanke der Gäste nicht abwegig. Christian Klem rückte etwas überraschend ins zentrale Mittelfeld.
Die Veilchen schienen jedoch ganz und gar nicht überrascht und starteten von Beginn an aggressiv und giftig in die Partie und mit einem klaren Plan in der Hand. Im Gegensatz zum Spiel gegen Altach, griff das Gegenpressing der Wiener von der ersten Minute an und so konnte sich der WAC selbst nach eigenen Ballgewinnen kaum aus der Umklammerung befreien und für Entlastung sorgen. Die Kärntner versuchten in ihrer 5-3-2 Anordnung das Zentrum zu verschließen und durch die breite horizontale Staffelung der Abwehrkette die diagonalen Bälle von Holzhauser zu verhindern. Man wollte die Austria auf die Flügel locken und dort dann für Überzahl sorgen, um die Violetten dann zu isolieren und zu einem Rückpass zu zwingen.
Die Austria schien auf den Plan der Gäste vorbereitet und konnte problemlos den Ball zwischen den ersten beiden Spielfelddritteln zirkulieren lassen. Eine gute Raumaufteilung sorgte dafür, dass man einerseits gute und stabile Verbindungen zueinander im Passspiel herstellen konnte und andererseits, dass man selbst nach Ballverlusten sofort ins Gegenpressing gehen konnte, aufgrund der kompakten lokalen Positionierung der Spieler in Ballnähe. So konnte man bereits in den ersten 5 Minuten der Partie zwei aussichtsreiche hohe Ballgewinne nach Gegenpressing in der gegnerischen Hälfte verzeichnen und startete somit gleich gut in die Partie. Ein weiterer positiver Nebeneffekt war, dass man dadurch im Aufbauspiel auch mal vertikaler als üblich spielen konnte, da man aufgrund des guten Pressings für eine ordentliche Absicherung sorgte und die Konter der Gäste frühzeitig im Keim ersticken konnte.
Austria dominant und mit gutem Positionsspiel
Die violetten Gastgeber zeigten sich speziell im Positionsspiel stark verbessert und griffen auch wieder zum üblichen Einkippen der Außenverteidiger. Die Flügelspieler positionierten sich auch nicht so breit und zum Teil eindimensional wie gewohnt, sondern agierten in ihrem Spiel auch wesentlich variabler und tauchten immer wieder im Zentrum und in den Halbräumen auf. Das sorgte bei den Gästen immer wieder für sichtliche Zuordnungs- und Übergabeprobleme in der Defensive, was aufgrund der neuen Grundformation und den nicht ausgereiften Automatismen verständlich ist. Den Kärntnern gelang es auch kaum, das Aufbauspiel der Austria entscheidend zu stören, geschweige denn ins Stocken zu bringen. Meistens blieb man dem tiefen Mittelfeldpressing treu, nur vereinzelt attackierte man etwas aggressiver, wenn der Ball z.b. zum Innenverteidiger Rotpuller kam.
Das blieb aber auch weitestgehend wirkungslos, bis auf eine Szene – die auch die beste Chance der Lavantaller ermöglichte – als Leitgeb nach einem katastrophalen Fehlpass von Hadzikic den Ball erobern konnte und im Anschluss daran aus aussichtsreicher Position zu Fall ging. Ansonsten konnte die Austria die Gäste in Ruhe bespielen und sich den Gegner quasi zurechtlegen, da dieser kaum für Entlastung sorgen konnte und die Bälle zu schnell verlor. Immer wieder schaffte man es die Lücken in der Formation der Gäste zu finden und speziell der überragende Raphael Holzhauser konnte schalten und walten, wodurch der WAC kaum Zugriff bekam. Am effektivsten erwiesen sich das schnelle bespielen der ballfernen Halbräume, wenn sich das Mittelfeld der Gäste im Block zum Ball verschob und der ballferne Außenverteidiger ins Zentrum einkippte. Dadurch konnte die Austria den Gegner immer wieder aufreißen und dann ihre Aktionen in Richtung Strafraum starten.
Umschaltaktion sorgt für die Führung
Trotz der Dominanz der Gastgeber dauerte es etwas, bis man zu wirklich zwingenden Chancen kam, da das Spiel im letzten Drittel zu ungenau verlief. Man spielte sich zwar immer wieder schön über die Flügel durch, jedoch passte mal die Staffelung im Strafraum nicht oder die Restverteidigung der Kärntner konnte die Situation gerade noch bereinigen. Nach gut einer halben Stunde ging man dann jedoch verdient in Führung, als man nach einem Ballgewinn von Kayode blitzschnell umschaltete und wenn auch unter Mithilfe des Gegners den Angriff vollendete. Mit dem 1:0 im Rücken gewannen die Veilchen auch noch mehr Selbstsicherheit und so ging man mit einer Führung in die Kabine.
Drangphase nach der Pause sorgte für die Vorentscheidung
Die Gäste aus dem Lavanttal verblieben trotz Rückstand bei ihrer abwartenden Spielweise und so war es wieder die Austria, die fulminant startete und den Gegner hinten hineindrückte. Man kam immer wieder mit Tempo über die Flügel durch und konnte dadurch für Gefahr sorgen und sich einige Chancen erspielen. Jedoch war es der Stärke nach Standards vorbehalten, für das 2:0 zu sorgen. Mit der komfortablen Führung im Rücken schalteten die Violetten einen Gang herunter und ließen den Ball in Ruhe in den eigenen Reihen laufen. Die Gäste aus dem Lavanttal wirkten sichtlich frustriert durch das ewige hinterherlaufen und so leistete man sich einige gröbere Härteeinlagen. Der Trainer der Gäste versuchte noch einmal mit einem Dreifachwechsel für neuen Schwung im Offensivspiel des WAC zu sorgen, was jedoch die Charakteristik des Spiels kaum änderte. Im Gegenteil, Kayode sorgte nach einem Konter für die endgültige Entscheidung und besiegelte die Niederlage der Kärntner.
Fazit
Eine starke und dominante Austria setzte sich letztendlich souverän und vollkommen verdient mit 3:0 durch. Man präsentierte sich äußerst spielfreudig und wurde sehr gut auf den Gegner eingestellt, weshalb man von Beginn an einen guten Zugriff auf die Partie bekam und seinen Rhythmus schnell fand. Entscheidend war sicherlich das gute Gegenpressing und die kluge Raumaufteilung. Die Gäste aus dem Lavanttal hingegen agierten viel zu passiv und konnten ihre Gefährlichkeit bei Kontern zu selten ausspielen. Dadurch lief man lange Zeit dem Ball nur hinterher und konnte kaum für die notwendige Entlastung sorgen.
Dalibor Babic, abseits.at
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Dalibor Babic
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