Der in Frankreich geborene Thomas Lemar begann seine Fußballkarriere in einem lokalen Verein in Guadeloupes Hauptstadt Basse-Terre . Mit 14 Jahren entschied er sich... Frankreichs Top-Talente: Thomas Lemar

Der in Frankreich geborene Thomas Lemar begann seine Fußballkarriere in einem lokalen Verein in Guadeloupes Hauptstadt Basse-Terre . Mit 14 Jahren entschied er sich zu SM Caen zu wechseln, obwohl er Angebote von AS Saint-Etienne und Olympique Marseille bekam. Dort arbeitete er sich in den Jugendmannschaften hoch, bis er mit 17 Jahren 2013 sein Profidebut feiern konnte. Im darauffolgenden Jahr stieg SM Caen in die Ligue 1 auf. Dort erregte er Aufsehen bei anderen Klubs und wechselte in der Saison 2015/16 zur AS Monaco. In den kommenden Saisonen wurde Lemar zu einem Schlüsselspieler, unter anderem durch seine herausragenden Torvorlagen.

Trotz vieler Assists und ein paar Toren fällt Lemar im Spiel eher durch seine vielen Doppelpässe und seiner hohen Arbeitsrate in der Offensive und Defensive auf. Seine Schnelligkeit ist eine große Stärke, aber ebenso zeigt er einen gefühlvollen Fuß, weswegen er alle Standardsituationen bei Monaco tritt. Aber was macht ihn zu einem der französischen Top-Talente?

Bei der AS Monaco spielt er als linker Flügelstürmer oder linker Zehner. Im Ballbesitz lässt er sich sehr oft in den linken Halbraum fallen, um dort vertikale Pässe von den Innenverteidigern zu bekommen. Darauf reagieren die Mitspieler und versuchen wieder die Außenbahn zu besetzen. Im Fall der letzten Saison konnten durch Lemars Bewegungen in den Halbraum Sidibe oder Mendy als Außenverteidiger sehr hoch vorschieben. Aber auch Kylian Mbappe nutzte diese Bewegung von Lemar in den Halbraum aus und rückt bis zur Outline hinaus, da er gerne von dort ins Dribbling geht. Immer wieder kommt es auch vor, dass Lemar sich sogar bis in den Sechserraum fallen lässt, damit er dort den Ball bekommt und einen variablen Spielaufbau schafft, da der Sechser meisten nach vorne rückt oder sich auf die linke Seite zieht. Dazu kommt, dass Lemar sehr kombinationsfreudig ist und viele Pässe von ihm mit höchstens zwei Kontakten weitergespielt werden, weshalb das Ballbesitzspiel Monacos viel Dynamik aufnehmen kann. Im vorderen Drittel nützt er dies aus und spielt mit seinen Mitspielern viele Doppelpässe, die zu gefährlichen Chancen führen. Wenn Lemar aber ins Dribbling geht, verursacht er häufig einen Ballverlust. Oft versuchte er es auch im eigenen Drittel und verlor dort den Ball und gewährte dem Gegner Torchancen. Daher sehen wir, dass Probleme oder Drucksituationen eher mit einem Pass gelöst werden als mit einer Eins-gegen-Eins-Situation.

Nach dem Fallenlassen und Erhalten vom Ball versucht Lemar sehr schnell in die Spitze zu finden. Andererseits schreckt er nicht vor horizontalen Pässen oder vor dem Zurückspiel zu den Innenverteidigern zurück, um den Ball in der Mannschaft zu halten. Außerdem versucht Lemar gegen hochstehende Gegner, wie zum Beispiel Manchester City, zu „zocken“. Das heißt, dass er schon vor der Balleroberung nach vorne sprintet um als Anspielstation zu dienen oder auch Raum für Mitspieler schafft, damit der Konter besser ausgeführt wird. Hinzu kommt auch, dass Lemar alle Standardsituationen bei der AS Monaco übernimmt. Nicht nur die Ecken, sondern auch die Freistöße aus den Halbräumen führen immer zu guten Chancen für die Mannschaft. So konnte er auch ein paar Assistpunkte sammeln.

Im gegnerischen Ballbesitz rückt Lemar sehr weit nach innen, um die Mitte für die gegnerische Mannschaft unbespielbar zu machen. Auch ballfern rückt er weit ins Zentrum. Damit lässt er viel Platz auf den Außenbahnen.  Wenn diese bespielt werden, attackiert er sie aus dem Mittelfeld und zwingt sie mit Hilfe vom Außenverteidiger wieder zurückzuspielen.  Dazu kommt, dass er seine Mitspieler im eigenen Ballbesitz sehr gut absichert. Wenn sowohl der linke Verteidiger oder auch der Sechser aufrücken, versucht Lemar die leer stehenden Positionen zu füllen, damit in einem gegnerischen Konter die hinteren Positionen besetzt sind.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Thomas Lemar ein sehr wichtiger Spieler für die AS Monaco und auch in Zukunft für die französische Nationalmannschaft sein kann. Er hilft nicht nur der Mannschaft mit seinen Bewegungen in den Halbraum, um einen wechselhaften Spielaufbau zu schaffen, sondern auch nach Standardsituation, wodurch er schon mehrere Tore vorbereiten konnte.

Simon Goigitzer, abseits.ar

Simon Goigitzer

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