Obwohl Austria-Gegner HNK Rijeka in der letzten Runde der Europa-League-Gruppenphase zu Hause gegen den AC Milan gewann, schieden die Kroaten als Dritter aus. In der Liga steht das Team von Matjaz Kek auf dem vierten Platz – ohne Chance auf den Titel. Jetzt beginnt der große Ausverkauf.
Schon vor der Saison verlor Rijeka mit Franko Andrijasevic eine der großen Stützen. Zudem sah es auch mit einem Verbleib des Schweizers Mario Gavranovic nicht ideal aus. Vorerst konnte der Verein seinen Top-Stürmer aber halten.
Gavranovic zu Dinamo Zagreb
Jetzt geht’s aber so richtig rund: Gavranovic unterschrieb nun doch bei Top-Konkurrent Dinamo Zagreb. Er erhielt einen Vertrag bis 2021 und der HNK Rijeka eine kleine Ablöse – der Vertrag des Stürmers wäre im kommenden Sommer ausgelaufen.
Hannover angelt sich Abwehrass
Aber der Abgang Gavranovic‘ ist nicht die einzige schmerzhafte Wende in der heilen Rijeka-Welt, die mit dem letztjährigen Meistertitel ihren Höhepunkt erlebte. Abwehrstütze Josip Elez, der vor der Saison fix verpflichtet werden konnte, nachdem er zuvor bei Lazio Rom unter Vertrag stand, wechselt leihweise zu Hannover 96. Der Bundesligaklub hat natürlich eine Kaufoption.
Misic folgt Ristovski nach Lissabon
Bares gab es für den talentierten Achter Josip Misic. Der 23-Jährige wechselt um zwei Millionen Euro zu Sporting Lissabon und unterschrieb dort einen Vertrag bis 2023. Misic trifft in Portugal auf seinen ehemaligen Teamkollegen Stefan Ristovski, der in der Champions-League-Qualifikation gegen Red Bull Salzburg noch für Rijeka auflief, am Ende der Transferzeit aber zu Sporting wechselte.
Rijeka verliert sogar Publikumsliebling
Ebenfalls weg: (Ausgerechnet) Marko Vesovic. Der Publikumsliebling und montenegrinische Teamspieler ist ein Abgang, der den Fans sicher Schmerzen bereiten wird. Der Rechtsverteidiger wechselt nach Polen zu Legia Warschau und damit zu seiner fünften Auslandsstation. Sein Vertrag in Polen läuft bis 2021, Legia bezahlte 400.000 Euro Ablöse.
Pavicic wird von Dinamo zurück beordert
Und zu guter Letzt trat noch einmal der Rivale aus Zagreb auf die sterbende Meistermannschaft von Rijeka: Der im Herbst an den Meister verliehene Domagoj Pavicic wurde nach einer soliden Halbsaison von der Leihe zurückbeordert und kehrt in etwa zwei Wochen wieder zurück zu Dinamo.
Klassisch übernommen
Der HNK Rijeka verlor damit innerhalb weniger Tage praktisch die halbe Startformation und erhielt dafür knappe drei Millionen Euro für die angeschlagene Vereinskasse. Das knappe Ausscheiden in Europa, sowie die unklare Situation in der heimischen Meisterschaft, die möglicherweise ein Jahr ohne Europacup zur Folge haben könnte, machten die Panikverkäufe nötig.
Auswirkungen auf Rapid und Gorgon?
Auswirkungen könnte dies auf alte Bekannte haben: Matej Jelic, aktuell von Rapid an Rijeka verliehen, könnte nun mehr Chancen bekommen. Und der neue unumstrittene Star im Team ist nun Alexander Gorgon, dessen Vertrag noch bis 2019 läuft. Es wäre nicht verwunderlich, wenn auch der Ex-Austrianer im Sommer das sinkende Schiff verlassen würde.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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