Der griechische Traditionsverein Panathinaikos Athen steht vor dem ersten Abstieg in der Vereinsgeschichte. Grund sind finanzielle Schwierigkeiten. Nicht das einzige Problem des hellenischen Fußballs.... Panathinaikos: Erster Abstieg der Vereinsgeschichte droht

Der griechische Traditionsverein Panathinaikos Athen steht vor dem ersten Abstieg in der Vereinsgeschichte. Grund sind finanzielle Schwierigkeiten. Nicht das einzige Problem des hellenischen Fußballs.

Der griechische Fußball droht langsam aber sicher an einer Vielzahl von Problemen zu ersticken. Ob Schulden, Korruption, Spielmanipulation oder Präsidenten, die mit Heroinhandel in Verbindung gebracht werden – alles scheint möglich. Erst im März wurde die Liga auf Geheiß der Regierung für drei Wochen unterbrochen. Grund für diese Extremmaßnahme war der Auftritt des Präsidenten von PAOK Saloniki, Iwan Savvidis, der nach einer umstrittenen Entscheidung des Schiedsrichters in der Nachspielzeit gegen AEK Athen mit einer sichtbar platzierten Schusswaffe auf das Spielfeld stürmte. Angeblich hatte er den Unparteiischen sowie Spieler des Gegners anschließend mit dem Tode bedroht.

Chaotische Situation

Die FIFA, selbst bekanntermaßen kein Kind von Traurigkeit, erwog kurzzeitig sogar einen Ausschluss des griechischen Verbandes. Ein Ausschluss droht nun auch dem griechischen Traditionsverein Panathinaikos Athen aus der ersten Liga. Aber nicht aus sportlichen Gründen. Zwar spielt der 20-fache griechische Meister (zuletzt 2010) eine schwache Saison und liegt aktuell nur auf Platz neun, auf die Abstiegsränge hat die Mannschaft von Trainer Marinos Ouzounidis aber immer noch einen recht komfortablen Vorsprung. Ohne jegliche Punktabzüge, die es bereits früher in der Saison setzte, wäre das Team derzeit Sechster.

Enormer Schuldenberg

Doch die finanzielle Lage von Panathinaikos ist alles andere als komfortabel. Nach Medienberichten soll der Club aktuellen und ehemaligen Spielern und Lieferanten knapp 60 Millionen Euro schulden. Dieser akute Zahlungsverzug führte nun dazu, dass der griechische Fußballverband Panathinaikos neun Punkte abzog – weil der Verein noch drei ehemaligen Spielern Geld schuldet. Panathinaikos wurde eine Frist von wenigen Tagen gesetzt, den Spielern das Geld zu überweisen oder mit ihnen eine Vereinbarung über eine Ratenzahlung zu schließen. Ansonsten droht der Abstieg aus der Super League. Es wäre der erste in der Vereinsgeschichte.

Spielerstreik

Aber nicht nur mit der Bezahlung von ehemaligen Spielern gibt es Probleme. Die momentan unter Vertrag stehenden Profis können nur noch in Raten bezahlt werden. Vor wenigen Tagen hatten sie daher aus Protest gegen die Schulden sogar gestreikt.

Muss ein Aushängeschild absteigen?

Ein etwaiger Abstieg wäre dabei nicht nur für den Verein ein echter Super-GAU. Der gesamte griechische Fußball müsste damit einen schweren Schlag verkraften, ist Panathinaikos doch, aller Probleme zum Trotz, ein internationales Aushängeschild. Die sportliche Brisanz in Griechenland war in den letzten Jahren ja eben auch ein Resultat des Konkurrenzkampfes zwischen Panathinaikos und dem Serienmeister, Olympiakos Piräus.

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