Während in der Champions League erst die Rückspiele des Achtelfinales anstehen, wurde in der Europa League bereits eine komplette KO-Runde absolviert und man ist nun dabei, mit der Königsklasse gleich zu ziehen, denn die Viertelfinalspiele beider Bewerbe werden jeweils in der selben Woche stattfinden. Mannschaften aus zehn unterschiedlichen Nationen befinden sich noch im Bewerb, darunter auch einige Schwergewichte des internationalen Fußballs. Abseits.at stellt die einzelnen Paarungen vor.
Standard Lüttich – Hannover 96 (Donnerstag, 21:05)
Letztes direktes Duell: 2:0 und 0:0 (Europa League-Gruppenphase 2011/12)
Für Emanuel Pogatetz und seine Mannen stehen abermals belgische Wochen auf dem Programm, denn nachdem im Sechzehntelfinale Brügge ausgeschieden wurde, trifft man mit Standard nun auf einen Gegner, den man bereits aus der Gruppenphase kennt. Die Niedersachsen spielen auch in der Bundesliga eine gute Saison und sind mittendrin im Kampf um einen Europacupstartplatz für die kommende Spielzeit. Besonders bemerkenswert ist, wie die Mannschaft von Mirko Slomka mit der ungewohnten Doppelbelastung umgeht, denn nach Europacupspielen wurde heuer erst eine einzige Bundesligapartie verloren – und das beim Überteam aus Dortmund.
Standard ist der letzte belgische Verein im Bewerb, nachdem sich neben Brügge auch Anderlecht bereits verabschiedet hat. Dabei läuft es in der Jupiler Pro League für die Lütticher deutlich schlechter als für die beiden Konkurrenten; aktuell rangiert man nur auf dem fünften Tabellenplatz und muss sogar um den Einzug ins Meisterschaftsplayoff bangen. Auch das Topspiel gegen Christoph Daums Brügge ging am Sonntag mit 0:1 verloren, so dass der letzte Sieg bereits über einen Monat zurückliegt (gegen Wisla Krakau stieg man mit zwei Remis auf)
Valencia – PSV Eindhoven (Donnerstag, 21:05)
Letztes direktes Duell: 1:1 und 0:1 (Champions League-Gruppenphase 1999/00)
Valencia hatte im Sechzehntelfinale mit Stoke leichtes Spiel, darf sich nun aber vermutlich auf mehr Gegenwehr einstellen. In der spanischen Meisterschaft befindet man sich derzeit praktisch am Zenit, denn mehr als der dritte Platz hinter Real Madrid und Barcelona erscheint illusorisch. Was den Europacup angeht, hatte man jedoch damit geplant, sich zu dieser Zeit in der Champions League und nicht der Europa League befinden, doch dort musste man Leverkusen und Chelsea den Vortritt lassen. Gut in Schuss zeigte sich zuletzt Roberto Soldado, der im Freundschaftsspiel gegen Venezuela für Spanien gleich dreimal traf.
Die PSV befindet sich mitten im Meisterschaftskampf der Eredivisie, verlor das Topspiel gegen Twente Enschede am Sonntag im eigenen Stadion jedoch mit 2:6. Wie Valencia hatte man in der vorangegangenen Runde mit Trabzonspor keine Probleme und stieg souverän ins Achtelfinale auf. Nicht mitwirken durfte zuletzt der junge Österreicher Marcel Ritzmaier, der im Herbst sogar bereits in der Startelf gestanden war, derzeit aber wieder vermehrt bei der Amateurmannschaft zum Einsatz kommt. Mit Jan Vennegoor of Hesselink kehrte im Herbst auch ein alter Bekannter nach Eindhoven zurück, der zuvor bei Rapid Wien nicht glücklich geworden war.
Alkmaar – Udinese (Donnerstag, 21:05)
Noch keine direkten Duelle
Alkmaar ist einer der Konkurrenten der PSV Eindhoven um den niederländischen Meistertitel und konnte auch in der Europa League mit zwei knappen Siegen gegen Anderlecht im Sechzehntelfinale Erfolgserlebnisse verbuchen, wobei man dabei zum ersten internationalen Auswärtssieg seit 2007 kam. Herausragend ist hingegen die Heimbilanz, in der Eredivise hält Alkmaar im eigenen Stadion aktuell bei einem Punkteschnitt von 2,67 und auch in der Europa League wurden abgesehen von einem Remis alle Spiele gewonnen.
Angesichts des geringen Stellenwerts, den die Europa League in Italien besitzt, ist es fast verwunderlich, dass Udinese nach einem 0:0 im Hinspiel bei PAOK Saloniki noch souverän mit 3:0 gewinnen konnte und somit die Fahnen des Calcios weiterhin hochhält. Es wird sich jedoch erst zeigen, wie seriös man den Bewerb wirklich nimmt, denn derzeit befindet sich Udinese mitten im Kampf um den dritten Tabellenplatz in der Serie A, der zur Teilnahme an der lukrativen Champions League berechtigt. Die Lebensversicherung der Friulaner ist einmal mehr Antonio di Natale, der in der Meisterschaft bei achtzehn Treffern hält, in der Europa League aber erst zweimal traf.
Manchester United – Athletic Bilbao (Donnerstag, 19:00)
Letztes direktes Duell: 3:5 und 3:0 (Landesmeister Cup-Viertelfinale 1956/57)
Trotz des komfortablen 2:0-Siegs im Hinspiel bei Ajax Amsterdam wäre Manchester United doch noch um ein Haar gegen die Niederländer ausgeschieden, die mit 2:1 in Old Trafford gewannen. Mitverantwortlich dafür war, dass Sir Alex Ferguson im Gegensatz zum Lokalrivalen Manchester City zahlreiche Spieler schonte, so dass sich Wayne Rooney etwa gar nicht im Kader befand. Der Fokus liegt hier wohl eindeutig auf der Premier League, wo man mit City um den Titel rittert, während der Europa League nur geringe Bedeutung beigemessen wird.
Auch die stolzen Basken aus Bilbao schafften den Aufstieg nur knapp, denn nach der Hinspielniederlage bei Lok Moskau kam man in Unterzahl zu einem 1:0-Sieg, der jedoch aufgrund der Auswärtstorregel zum Weiterkommen reichte. Goldtorschütze war dabei der erst 19-Jährige Iker Munian, der gemeinsam mit Fernado Llorente und Javi Martínez zu Athletics wichtigsten Spielern zählt. Wie wichtig Llorente mit seinen 13 Treffern für die Basken ist, zeigt ein Blick auf die weitere Torschützenliste, denn der zweitbeste Angreifer konnte gerade einmal drei Treffer erzielen.
OoK_PS, abseits.at
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