Expected-Goal-Werte zum 13. Spieltag 2019/20
Bundesliga 7.November.2019 Stefan Karger
Wir lassen nach jedem Spieltag die jeweilige Bundesliga-Runde in einer kompakten Form Revue passieren, wobei wir den Schwerpunkt auf die Expected-Goal-Statistiken legen. Alle Daten stammen von Wyscout S.p.a.
Mattersburger schlagen sich recht gut gegen Salzburg
Nach 13 Runden haben die Salzburger in der österreichischen Bundesliga einen xG-Wert von 2.81, während die Gegner im Schnitt nur auf 0.82 gegen den Serienmeister kommen. Der SV Mattersburg schlug sich im Heimspiel gegen Salzburg in dieser Hinsicht also recht gut, denn aus Sicht von RBS lauten die xG-Werte 1.96:1.09. Der 3:0-Sieg fiel also zu hoch aus, was sich auch an der Anzahl der abgegebenen Schüsse veranschaulichen lässt. Die Salzburger wiesen nach dem Schlusspfiff acht Schussversuche auf, wobei sechs aufs gegnerische Tor gingen, die Burgenländer schossen insgesamt neun Mal aufs gegnerische Tor, wobei fünf Schussversuche aufs Tor gingen. Patson Daka war mit seinen drei Treffern natürlich der Mann des Spiels, wobei auch Salzburg-Goalie Carlos Coronel gute Szenen hatte – im Gegensatz zu Mattersburg-Schlussmann Tino Casali, der mit einem schlimmen Patzer den ersten Treffer verschuldete.
Rapid verliert überraschend gegen St. Pölten
Die 0:1-Niederlage des SK Rapid gegen den SKN St. Pölten haben wir bereits hier ausführlich analysiert und euch auch schon verraten, dass die xG-Werte 1.32:0.44 zugunsten der Hausherren ausfielen. Die Fünferkette erwies sich gegen die geschickt gegen den Ball agierenden Gäste als eher unpassend und wurde von Coach Didi Kühbauer auch zu spät aufgelöst. Es dauerte bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte, dass die Hütteldorfer bei den xG-Werten an den Gästen vorbeizogen.
Quelle: Wyscout S.p.a
Die dunkle Linie symbolisiert die Entwicklung des xG-Wertes des SK Rapid über die gesamte Partie. Die blaue Linie zeigt wie sich die xG-Werte der Gäste über die 90 Minuten entwickelt haben.
Ansonsten ist auffällig, dass die Hausherren zwar zwölf Mal aufs Tor schossen, aber nur zwei dieser Versuche aufs gegnerische Tor gingen. Der SK Rapid kam in dieser Saison nur gegen die Admira auf eine höhere Ballbesitzquote (66,03%), gegen St. Pölten hatte man 62.07% – aber Ballbesitz ist eben wie bekannt oftmals nicht der entscheidende Faktor.
Wiener Austria chancenlos gegen den LASK
Der LASK ist ohnehin bekannt dafür, dass er von allen Mannschaften in der Liga am wenigsten zulässt, aber gegen die Wiener Austria konnte er seine Werte in der Defensive noch einmal verbessern. Im Schnitt kamen die Mannschaften gegen die Oberösterreicher in dieser Saison auf einen xG-Wert von 0.72, die Wiener Austria erreichte nur einen xG-Wert von 0.27. Der offensive xG-Wert des LASK liegt in dieser Partie mit 1.53 knapp unter dem Durchschnitt von 1.58. Die Oberösterreicher schossen 14 Mal aufs gegnerische Tor, während die Gäste auf fünf Schussversuche kamen. Der LASK ist sicherlich keine klassische Ballbesitzmannschaft und setzt eher auf Ballgewinne nach intensivem Pressing, die von einem starken Umschaltspiel begleitet werden. Gegen die Austria kam man dennoch auf 61,49% Ballbesitz, womit man fast genau um zehn Prozent mehr Ballbesitz hatte, als beim ersten Duell der beiden Teams, das mit einem 3:0-Auswärtssieg der Linzer endete. In den beiden bisherigen Saisonduellen kam die Wiener Austria zusammengerechnet auf einen xG-Wert von 0.43 gegen den LASK.
Die xG-Werte der Wiener Austria sind besorgniserregend, denn aus der Sicht der Veilchen lauten sie nach 13 Runden nun 1:1.68. Kollege Dalibor Babic analysierte für uns die jüngste Niederlage gegen den LASK ausführlich und nahm auch eine Spielerbewertung vor.
Sturm rennt in ein Debakel
Im Vorfeld der Partie zwischen dem SK Sturm und dem WAC sprach einiges für die Hausherren. Die Grazer fertigen eine Runde zuvor den SKN St. Pölten ab, während der WAC neben der Doppelbelastung in eine kleine Formkrise zu schlittern schien und vier Pflichtspiele hintereinander keinen Sieg einfuhr. Die Kärntner setzten mit dem 4:0-Auswärtssieg jedoch ein gewaltiges Lebenszeichen und haben auch bei den xG-Werten die Nase vorne. Die Werte von 0.76:2.29 sind recht eindeutig, auch wenn der Sieg natürlich ein wenig zu hoch ausfiel. Beide Mannschaften hatten fast gleich viele Schussversuche, doch während der WAC von seinen dreizehn Schüssen neun aufs Tor brachte, gingen bei den Hausherren von den zwölf Schüssen nur zwei aufs gegnerische Gehäuse.
Altach mit verdientem Befreiungsschlag
Nach fünf Pflichtspielniederlagen in Folge gelang den Altachern endlich wieder einmal ein Sieg. Die Vorarlberger setzten sich im Westduell gegen Wattens auswärts überraschend mit 4:0 durch, wobei die letzten beiden Treffer in der Schlussphase der Partie fielen. Die xG-Werte verraten, dass der Sieg auch laut dem Expected-Goal-Modell in Ordnung war, allerdings zu hoch ausfiel. Aus Sicht der Tiroler Hausherren lauten die Werte 0.27:1.59. Altach hat somit nach den 13 Runden mit 1.34:1.35 eine fast ausgeglichene Expected-Goal-Bilanz, während die Tiroler mit 1.19:1.83 doch deutlich negativere Werte aufweisen.
Rajko Rep hält Hartberger Sieg fest
Die niedrigsten xG-Werte in dieser Runde fand man beim kuriosen 1:0-Auswärtssieg der Hartberger gegen die Admira – aus der Sicht der Südstädter lauten die Zahlen 0.63:0.75. Die Gäste schossen in der gesamten Partie nur sechs Mal aufs gegnerische Tor (Saisonschnitt 10.56), während die Hausherren zwölf Schussversuche abgaben, von denen aber nur drei aufs gegnerische Tor gingen. Die Hartberger gingen in Unterzahl in Führung und mussten in der Schlussphase der Partie, nachdem Torhüter Swete die gelb-rote Karte sah, mit Rajko Rep sogar einen Feldspieler ins Tor stellen. Rep machte aber auch als Schlussmann eine gute Figur, sodass die Gäste die Führung mit zwei Mann weniger über die Zeit brachten.
Stefan Karger
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