Da die nationalen Meisterschaften momentan aufgrund des Coronavirus´ pausieren müssen, hoffen die Fußballfans weltweit, dass zumindest die Europameisterschaft im Sommer ausgetragen werden kann. Wir wollen einen kleinen Ausblick auf das bevorstehende Turnier liefern und uns unter anderem die Chancen der österreichischen Nationalmannschaft dabei näher ansehen.
Auftakt in Rom
Der Anpfiff zur 16. Europameisterschaft soll am 12. Juni 2020 mit dem Spiel zwischen Italien und der Türkei erfolgen. Italien wird in diesem Spiel als Favorit in die Partie gehen, was man auch anhand der EM 2020 Wetten deutlich sehen kann. Aktuell ist es geplant die Partie in Rom auszutragen, weshalb der Heimvorteil der Squadra Azzurra zusätzlich in die Karten spielen wird. Dennoch dürfen die Italiener die türkische Nationalmannschaft keinesfalls unterschätzen, da insbesondere die Abwehr nur schwer zu knacken sein wird. Die Türkei brachte in den letzten Jahren extrem starke Innenverteidiger heraus, die schon in den besten Ligen der Welt ihrem Beruf nachgehen. Der 23-jährige Caglar Söyüncü ist bei Leicester City tätig, den 19-jährigen Ozan Kabak kennen die Fans aus der deutschen Bundesliga, da er bei Schalke 04 im Abwehrzentrum steht. Der 22-jährige Merih Demiral steht sogar bei Juventus in der Serie A unter Vertrag.
Ein spezieller Austragungsmodus
Im Jahr 2012 wurde die Idee geboren die Europameisterschaft 2020 nicht nur in einem oder zwei Ländern auszutragen. Stattdessen sollte der Bewerb europaweit stattfinden, wobei sich letztendlich mit London, München, Glasgow, Dublin, Rom, Sankt Petersburg, Kopenhagen, Bilbao, Amsterdam, Budapest, Bukarest und Baku zwölf Austragungsorte herauskristallisierten. Ursprünglich sollten es 13 Städte sein, doch Grimbergen wurde als Spielort gestrichen, da die Belgier nicht die rechtzeitige Fertigstellung des neuen Nationalstadions garantieren konnten. Die beiden Halbfinalspiele, sowie das große Finale werden vor mehr als 90.000 Zuschauern im Wembley-Stadion ausgetragen.
Niederländische Weltstars treffen auf Österreich
Nur zwei von drei Gegnern der österreichischen Nationalmannschaft stehen aktuell fest, da der vierte Gruppenplatz noch im Rahmen des Playoffs ausgespielt werden muss. Die Niederlande und die Ukraine warten fix auf Franco Fodas Mannschaft, wobei insbesondere das Spiel gegen die Holländer ein richtiger Leckerbissen werden wird. Im Kader der Oranje befinden sich einige absolute Weltstars. In der Innenverteidigung steht der wahrscheinlich beste Abwehrspieler unserer Zeit, Virgil van Dijk. Der 28-Jährige hat einen großen Anteil daran, dass Liverpool in der Premier League von Sieg zu Sieg eilte und ein paar Klassen über den restlichen Konkurrenten stand. Im zentralen Mittelfeld hat Barcelona-Legionär Frenkie de Jong die Zügel in der Hand. Dazu gesellen sich weitere große Namen wie Georginio Wijnaldum und die beiden Ajax-Spieler Donny van de Beek und Quincy Promes. Mit Matthijs de Ligt gibt es ein weiteres ganz großes Talent im Abwehrzentrum, das sein Geld aktuell bei Serienmeister Juventus verdient.
Ukraine auf Augenhöhe
Im Gegensatz zu den Niederländern muss man vor den Ukrainern nicht vor Angst erstarren. Im Kader befinden sich zwar einige bekannte Namen, wobei die Qualität insgesamt nicht über die rot-weiß-rote Auswahl zu stellen ist. Oleksandr Zinchenko ist ein Linksverteidiger von Manchester City, Ruslan Malinovskyi sorgt mit Atalanta national und international für Furore und Viktor Tsyhankov ist ein gefährlicher Rechtsaußen von Dynamo Kiew, den man hierzulande noch nicht ganz so auf dem Radar hat. Dazu gibt es einige routinierte Spieler, wie etwa Yevhen Konoplianka, Taras Stepanenko und Marlos, die allesamt Qualität mitbringen.
Fazit
Die Niederlande werden in der Österreich-Gruppe der große Favorit sein, aber der zweite Gruppenplatz ist auf jeden Fall in Reichweite. Der dritte Gegner der Österreicher wird noch ausgespielt werden, doch die rot-weiß-rote Auswahl ist über die potentiellen Konkurrenten aus Rumänien, Nordmazedonien, Kosovo, Georgien oder Weißrussland zu stellen. Egal ob die Europameisterschaft im Jahr 2020 oder vielleicht doch mit einem Jahr Verspätung stattfinden wird – der österreichischen Auswahl ist der Aufstieg ins Achtelfinale durchaus zuzutrauen, zumal Akteure wie Marcel Sabitzer und Konrad Laimer in dieser Saison einen großen Sprung nach vorne machten.
Erwin Novotny
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