Wir lassen die Bundesligasaison 2020/21 noch einmal Revue passieren. In unserer Serie werden alle zwölf Klubs beleuchtet, wir fassen die „greifbaren Statistiken“ zur Saison... Saisonrückblick 2020/21: Tops, Flops & Stats zum SKN St.Pölten

Wir lassen die Bundesligasaison 2020/21 noch einmal Revue passieren. In unserer Serie werden alle zwölf Klubs beleuchtet, wir fassen die „greifbaren Statistiken“ zur Saison auf Basis unserer wöchentlichen Effizienzliste zusammen und schauen uns an, welche Spieler überzeugten und welche hinter den Erwartungen blieben.

Heute widmen wir uns dem SKN St. Pölten, der heute bereits ins Hinspiel der Abstiegsrelegation muss. Für die Niederösterreicher heißt es nach einem schwachen Qualifikationsplayoff „nachsitzen“ und zwei Spiele gegen den SK Austria Klagenfurt entscheiden über Abstieg oder Klassenerhalt. Dabei gab es den einen oder anderen Spieler, der dennoch eine gute Saison bzw. zumindest Saisonphasen erwischte.

Top

Alexander Schmidt. In der Vorsaison war der 193cm große Stürmer an den Wolfsberger AC verliehen und seine Ladehemmung war schon fast gespenstisch. Keinen einzigen Treffer konnte Schmidt im Lavanttal erzielen, aber in St.Pölten ging ihm nun doch der Knopf auf. 13 Saisontreffer, vier Doppelpacks, dazu an weiteren Treffern beteiligt. Erstmalig zeigte der 23-Jährige, wieso man ihn stets mit Vorschusslorbeeren bedachte, wenngleich er noch nicht durchgehend souverän agierte und im Frühjahr einige Leerläufe hatte.

Dor Hugi. Der 25-jährige Israeli startete furios in die Saison und ließ in den ersten Runden Erinnerungen an seinen Landsmann Shon Weissman aufkommen. Aber wie Schmidt fiel auch Hugi im Frühjahr in ein Loch und traf 18 Spiele lang nicht. Insgesamt war die Saison des Offensivmannes dennoch positiv zu bewerten, auch weil Hugi äußerst mannschaftsdienlich agierte und zahlreiche Tore miteinfädelte.

Robert Ljubicic im Herbst. In der ersten Saisonhälfte zeigte der zentrale Mittelfeldspieler starke Partien, war das Um und Auf im Zentrum und der Taktgeber seines Teams. Bis er sich im Februar verletzte und zwei Spiele aussetzen musste. Oder bis er für die neue Saison beim SK Rapid unterschrieb…

Flop

Robert Ljubicic im Frühjahr. Anfang März unterschrieb Ljubicic einen Vertrag bei Rapid. Ab diesem Zeitpunkt gewann St.Pölten kein einziges Spiel mehr, der 21-Jährige verlor nach und nach seinen Stammplatz und machte eher den Eindruck, sich nicht mehr wehtun zu wollen. Vom Esprit der letzten 2 ½ Jahre war ab hier nicht mehr viel zu sehen.

Samuel Tetteh. Der ehemalige Liefering- und LASK-Stürmer wurde eigentlich als „Game Changer“ im Abstiegskampf ausgeliehen, kam ab Jänner auf 17 Einsätze, ging aber nur ein einziges Mal als Sieger vom Platz und konnte sich nie in der ersten Mannschaft des SKN festspielen. Angesichts der Erwartungen, die man in den Ghanaer setzte, war dies einfach deutlich zu wenig.

Trainerbestellungen. Nach dem 0:1 im Niederösterreich-Derby gegen die Admira musste Robert Ibertsberger den Hut nehmen. Georg Zellhofer übernahm für drei Wochen interimistisch, holte aber aus drei Spielen auch nur einen Punkt. Es folgte Gerald Baumgartner, der ebenfalls kein Spiel gewinnen konnte. Natürlich war das Frühjahr katastrophal, aber Euphorie oder ein Jetzt-erst-recht-Feeling konnte man in St.Pölten mit diesen Rochaden auch keine entfachen.

Lukas Grozurek. Der einzige Winterabgang enttäuschte. Brachte es in der Bundesliga nur auf zwei Spiele von Beginn an, ein paar Einwechslungen und am Ende gerade mal auf einen Treffer, weshalb er in die georgische Liga zu Dinamo Batumi weiterzog. Ein steiler Abstieg für einen Spieler, dem man vor einigen Jahren noch riesiges Potential bescheinigte.

Tore:

13 – Alexander Schmidt
8 – Dor Hugi
3 – Kofi Schulz, Taylor Booth
2 – Ahmet Muhamedbegovic, Luan, Nicolas Meister, Robert Ljubicic
1 – Samuel Tetteh, Marcel Tanzmayr, Christoph Halper, Lukas Grozurek*

Assists:

8 – Dor Hugi
7 – Michael Blauensteiner
4 – Robert Ljubicic, Kofi Schulz
3 – Alexander Schmidt
2 – Taylor Booth, George Davies, Peter Pokorny
1 – Daniel Schütz, Samuel Tetteh, Marcel Tanzmayr, Christoph Halper, Daniel Drescher, Daniel Luxbacher, Manuel Maranda

Assist-Assists:

6 – Daniel Schütz
4 – Robert Ljubicic
3 – Dor Hugi, Alexander Schmidt, Kofi Schulz, George Davies
2 – Armin Gremsl
1 – Peter Pokorny, Christoph Halper, Nicolas Meister, Daniel Luxbacher, Brandon Servania

Effizienzliste Punktzahl (Top-10):

[ Die Wichtigkeit von Toren, Assists und Assist-Assists wird nach einer von abseits.at entwickelten Metrik in Punkte übertragen, die einen Gesamtwert über die Effizienz des Spielers über die gesamte Saison darstellen. Sämtliche Effizienzlisten und genauere Infos über die Bewertungskriterien nach einzelnen Spieltagen findet ihr hier. In Klammer die Gesamtplatzierung unter allen Bundesliga-Spielern 2020/21. ]

35,50 (15.) – Dor Hugi
32,02 (18.) – Alexander Schmidt
14,64 (58.) – Kofi Schulz
13,28 (72.) – Robert Ljubicic
13,20 (73.) – Michael Blauensteiner
13,06 (76.) – Taylor Booth
7,18 (116.) – Daniel Schütz
5,43 (132.) – George Davies
4,83 (136.) – Samuel Tetteh
4,57 (144.) – Ahmet Muhamedbegovic

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen