Wir lassen die Bundesligasaison 2020/21 noch einmal Revue passieren. In unserer Serie werden alle zwölf Klubs beleuchtet, wir fassen die „greifbaren Statistiken“ zur Saison... Saisonrückblick 2020/21: Tops, Flops & Stats zu Red Bull Salzburg

Wir lassen die Bundesligasaison 2020/21 noch einmal Revue passieren. In unserer Serie werden alle zwölf Klubs beleuchtet, wir fassen die „greifbaren Statistiken“ zur Saison auf Basis unserer wöchentlichen Effizienzliste zusammen und schauen uns an, welche Spieler überzeugten und welche hinter den Erwartungen blieben.

Zum Abschluss unserer Serie über die Bundesligasaison 2020/21 widmen wir uns dem alten, neuen Meister aus Salzburg. Bei den Roten Bullen muss man die Flops nach der nächsten souveränen Saison mit der Lupe suchen, dafür gab es wieder einige Durchbrüche und Top-Leistungen.

Top

Patson Daka. Der Sambier spielte seine bisher beste Saison für Red Bull Salzburg – und damit vermutlich auch seine letzte. In allen Bewerben kam Daka auf 34 Tore und 12 Assists, überzeugte mit seiner explosiven Schnelligkeit und einer bemerkenswerten Sicherheit und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Aktuell stellt sich nur die Frage, wo Daka in der kommenden Saison spielen wird. RB Leipzig und der FC Liverpool sind die heißesten Kandidaten.

Rasmus Kristensen. Der dänische Außenverteidiger avancierte zur echten Führungsfigur, gab der Salzburger Hintermannschaft große Stabilität und mehr Physis. Seine Offensivaktionen waren nur sehr schwer zu verteidigen und der 23-Jährige präsentierte sich auch äußerst effizient und klar in seinen Aktionen mit Ball.

Mergim Berisha. Lange Jahre wartete man auf den Durchbruch des deutschen Stürmers – nun ist er da. Der 23-Jährige war eine wichtige Stütze für die Salzburger, spielte konstant stark, überzeugte mit zahlreichen Toren und Assists, aber auch als wichtiger Prellbock im letzten Drittel.

Brenden Aaronson. Der US-Boy war eine der großen Entdeckungen des Frühjahrs. Der Youngster ist enorm dribbelstark, sehr direkt in seinen Aktionen und aufgrund seines Aktionsradius immer wieder Unruhe stiftend. Im Abschluss muss der 20-Jährige noch etwas abgebrühter werden und vor allem die „leichten Tore“ machen. Insgesamt ließ sich aber ganz klar ein großer Leistungsanstieg beobachten.

Enock Mwepu. Einer der verhältnismäßig unauffälligen Schlüsselspieler im Team der Salzburger. Der Sambier war im Mittelfeld eine Bank, gewann außergewöhnlich viele zweite Bälle und war dadurch nicht unerwartet der beste Einfädler seines Teams. Genau wie sein Landsmann Daka ist auch Mwepu ein heißer Kandidat für einen baldigen Transfer.

Karim Adeyemi. Die große Stürmerhoffnung der Roten Bullen glänzte in der abgelaufenen Saison vor allem als Assistgeber. In allen Bewerben kam er neben neun Toren auch auf elf konkrete Assists und zahlreiche Toreinfädlungen. Mit dem 19-Jährigen steht der kommende Ersatzmann für den abwandernden Daka damit praktisch schon fest.

Andre Ramalho. Der brasilianische Abwehrchef spielte eine äußerst solide letzte Saison in Salzburg. Nun geht es für den 29-Jährigen weiter in die niederländische Eredivisie zu PSV Eindhoven. Speziell nach dieser Saison hinterlässt Ramalho definitiv einen rundum positiven Eindruck in Salzburg, nachdem er in den Jahren davor verhältnismäßig für etwas mehr Schnitzer gut war.

Dominik Szoboszlai. Der 20-jährige Ungar war in der abgelaufenen Saison der nächste große Export der Salzburger. Wechselte im Winter um 20 Millionen Euro nach Leipzig, wo er verletzungsbedingt noch keine Partie absolvierte. Zuvor, im Herbst, waren seine Leistungen für die Mozartstädter aber unwiderstehlich und in manchen Partien war es offenkundig, dass Szoboszlai bereits „zu weit“ für die heimische Bundesliga war.

Flop

Patrick Farkas. Obwohl sich Albert Vallci schwer verletzte, konnte Patrick Farkas sich nie zurück ins Team spielen, auch weil er mit Rasmus Kristensen übermächtige Konkurrenz vor sich hatte.

Oumar Solet. Der einstige Lyon-Verteidiger kam mit großen Vorschusslorbeeren nach Salzburg, konnte sich aber bisher nicht in der ersten Elf festspielen. Das muss aber noch nichts heißen, zumal der Plan mit dem französischen Innenverteidiger ohnehin ein langfristiger ist.

Noah Okafor. Er zeigt einige Genieblitze, haut gelegentlich eine überragende Partie raus, aber insgesamt kommt vom Schweizer Rekordeinkauf der Salzburger noch zu wenig. Das Potential des 21-Jährigen ist unbestritten, aber noch fehlt der letzte Punch für den ganz großen Durchbruch. Dass Okafor aber kein „Flop“ im eigentlichen Sinn ist, sondern eher im internen Mannschaftsvergleich, ist auch klar.

Bernardo. Ein Leihgeschäft, das es vielleicht nicht zwingend gebraucht hätte. Der Rückkehrer, den man immerhin aus der Premier League holte, stand nur knapp 600 Minuten auf dem Platz – eine Rolle, die wohl auch bestehende Kaderspieler hätten einnehmen können.

Tore:

27 – Patson Daka
14 – Mergim Berisha, Sekou Koita
7 – Karim Adeyemi
6 – Noah Okafor
5 – Brenden Aaronson, Enock Mwepu
4 – Dominik Szoboszlai*
3 – Rasmus Kristensen
1 – Zlatko Junuzovic, Albert Vallci, Andre Ramalho, Luka Sucic, Antoine Bernede, Jerome Onguene*, Bernardo

Assists:

10 – Mergim Berisha, Karim Adeyemi
8 – Sekou Koita, Dominik Szoboszlai*
7 – Patson Daka
6 – Rasmus Kristensen
5 – Brenden Aaronson, Zlatko Junuzovic, Majeed Ashimeru*
4 – Albert Vallci, Andre Ramalho, Andreas Ulmer
3 – Noah Okafor
2 – Enock Mwepu, Nicolas Seiwald
1 – Luka Sucic, Masaya Okugawa*

Assist-Assists:

9 – Enock Mwepu
8 – Rasmus Kristensen
6 – Karim Adeyemi
5 – Zlatko Junuzovic
4 – Brenden Aaronson, Albert Vallci
3 – Patson Daka, Mohamed Camara
2 – Mergim Berisha, Sekou Koita, Dominik Szoboszlai*, Andre Ramalho, Andreas Ulmer, Luka Sucic
1 – Noah Okafor, Majeed Ashimeru*, Nicolas Seiwald, Antoine Bernede, Jerome Onguene*, Bernardo, Masaya Okugawa*, Maximilian Wöber, Omar Solet

* Die Spieler verließen Red Bull Salzburg während der Saison

Effizienzliste Punktzahl (Top-10):

[ Die Wichtigkeit von Toren, Assists und Assist-Assists wird nach einer von abseits.at entwickelten Metrik in Punkte übertragen, die einen Gesamtwert über die Effizienz des Spielers über die gesamte Saison darstellen. Sämtliche Effizienzlisten und genauere Infos über die Bewertungskriterien nach einzelnen Spieltagen findet ihr hier. In Klammer die Gesamtplatzierung unter allen Bundesliga-Spielern 2020/21. ]

73,03 (1.) – Patson Daka
56,10 (4.) – Mergim Berisha
39,48 (10.) – Sekou Koita
36,31 (13.) – Karim Adeyemi
29,96 (22.) – Dominik Szoboszlai
25,68 (28.) – Brenden Aaronson
23,98 (31.) – Enock Mwepu
23,32 (33.) – Rasmus Kristensen
17,26 (53.) – Noah Okafor
15,79 (56.) – Zlatko Junuzovic

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen