Flop-Legionäre (13): Wolfsberger AC
Bundesliga 13.November.2021 Daniel Mandl
In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen nicht? Wer waren die teuren Flops?
Nachdem wir vor einem Monat bereits die größten Klubs des Landes beleuchtet haben, werfen wir nun einen Blick auf die kleineren Klubs und starten im Lavanttal, beim Wolfsberger AC.
Ruben Rivera
Der spanische Angreifer Ruben Rivera wechselte im Sommer 2012 zum WAC und sollte in der Bundesliga für Furore sorgen. Für Aufsehen sorgte der 182cm große Stürmer aber nur im ÖFB-Cup, wo er in vier Partien sechs Tore erzielte. Gegen die schwierigeren Gegner litt Rivera unter dauerhafter Ladehemmung: In 30 Bundesligaspielen für die Wolfsberger traf er nur dreimal und wurde nach nur einem Jahr an die Admira abgegeben, wo er allerdings ebenso erfolglos blieb. Danach kehrte Rivera zurück nach Spanien, wo er unterklassig weiterkickte. Zunächst bei Real Avilés, dann bei Coruxo und Boiro, sowie bei Bergantiños. Seit mittlerweile 1 ½ Jahren ist der Mann aus La Coruña vereinslos.
Herve Oussalé
Im Jänner 2015 heuerte der damals 26-jährige Burkine Herve Oussalé im Lavanttal an. Nach nur acht Pflichtspielen und keinem Scorerpunkt kehrte der Stürmer Österreich aber schon ein halbes Jahr später den Rücken. Für Oussalé ging es wieder zurück nach Afrika: Zuerst nach Ägypten zu El-Geish, dann in die Elfenbeinküste zu ASEC Mimosas und schließlich nach Guinea zum Club Industriel de Kamsar. Seit 2018 spielt das einstige Top-Talent aus Burkina Faso, der in jüngeren Jahren auch in Belgien und Deutschland kickte und ursprünglich 2008 einen Vorvertrag bei Red Bull Salzburg hatte, den die FIFA aber wegen eines Formfehlers nicht zuließ, wieder in seiner Heimat für die AS Douanes.
Attila Simon
Als der Ungar Attila Simon im Sommer 2014 nach Wolfsberg wechselte, erwartete man sich viel vom Angreifer. In der Vorsaison hatte er 18 Saisontore für den Paksi FC erzielt und war damit ungarischer Torschützenkönig geworden. Für den WAC brachte er es aber nur auf zehn Pflichtspiele und einen Treffer. In der Bundesliga kam Simon nur zweimal von Beginn an zum Einsatz. Danach kehrte der heute 38-Jährige nach Ungarn zurück und kickte noch einige Zeit durchaus erfolgreich: Sowohl für Csirmot, als auch für Dorog traf er regelmäßig, für Szolnok wurde er 2019 mit 27 Saisontoren Drittligaschützenkönig. Mittlerweile kickt Simon aber nur noch viertklassig für Dunaharaszri.
Philip Hellquist
Im Frühjahr 2015 wechselte der Schwede Philip Hellquist zuerst nach Wiener Neustadt und übersiedelte im Sommer zum WAC. Der technisch starke Stürmer zeigte gute Ansätze, erzielte bereits in Neustadt tolle Tore und so erwartete man sich durchaus viel vom damals 24-Jährigen. Für den WAC kam er allerdings in 1 ½ Jahren und 45 Bundesligaspielen nur auf fünf Tore. Sein Fokus lag vielmehr auf dem Nachtleben der Städte und Städtchen. Später avancierte Hellquist zum Wandervogel, kickte zuerst in Schweden für Kalmar, dann in Griechenland für PAS Giannina, dann erneut in Schweden für Brommapojkarna, in Südkorea für Chungnam Asan und in Finnland für Kuopio PS und leihweise bei KuFu. Durchschlagenden Erfolg hatte der heute 30-Jährige aber nirgendwo. Seit Sommer spielt Hellquist nun wieder bei Brommapojkarna, in der dritten schwedischen Liga. Dort ist er aber aktuell kein Stammspieler.
Sasa Jovanovic
Von 2018 bis 2019 bestritt der Serbe Sasa Jovanovic 29 Bundesligaspiele für den WAC, in denen er aber nur einen Treffer erzielte. Damit war das Engagement des 28-Jährigen, der in den Jahren zuvor sogar noch zwei Spiele für das serbische Nationalteam absolvierte, aber auch schon wieder vorbei und es ging zurück nach Serbien. Zuerst zu Indjija, dann weiter zu Rad Belgrad und schließlich zu seinem aktuellen Klub Radnicki Kragujevac. In den knapp 2 ½ Jahren nach seiner WAC-Zeit konnte Jovanovic nur noch fünf Ligatreffer erzielen…
Luis Miguel Vieira
Im Frühjahr 2020 holte der Wolfsberger AC den portugiesischen Abwehrchef Luis Vieira leihweise von Basaksehir, um die Defensive zu stabilisieren. Das gelang dem 190cm großen Innenverteidiger aus Amarante aber ganz und gar nicht. Gerade mal sieben Bundesligaspiele bestritt Vieira für die Lavanttaler, ehe er wieder nach Istanbul zurückkehrte. Der heute 31-Jährige hat aber auch in der Türkei keine große Zukunft: Vieira wurde in der vergangenen Saison an den belgischen Klub Waasland-Beveren verliehen, der ihn aber ebenfalls nicht fix verpflichtete. Heuer ist er zwar wieder Spieler von Istanbul Basaksehir, aber ohne jede Chance auf Einsätze. Der Abwehrspieler steht damit seit Monaten auf dem Abstellgleis.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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