Der SK Rapid spielt heute erstmalig mit dem interimistischen Trainer-Duo, bestehend aus Steffen Hofmann und Thomas Hickersberger, ein Bundesligaspiel. Das Match gegen den SC... Hofmann und Rapid geben sich vor Duell mit „Auswärtsminimalisten“ kämpferisch

Der SK Rapid spielt heute erstmalig mit dem interimistischen Trainer-Duo, bestehend aus Steffen Hofmann und Thomas Hickersberger, ein Bundesligaspiel. Das Match gegen den SC Rheindorf Altach ist das erste von sechs verbleibenden Spielen bis zur Winterpause. Hofmann plagen Personalsorgen, aber die Rapid-Legende bleibt optimistisch.

Bei der gestrigen Pressekonferenz gab sich Hofmann bewusst entspannt. Wenn Spieler ausfallen, würden sofort die nächsten parat stehen. Speziell in der Innenverteidigung könnten Akteure aus der zweiten Mannschaft, die Hofmann bestens kennt, zum Thema werden. Von fünf etatmäßigen Innenverteidigern aus dem Kampfmannschaftskader fallen vier aus.

Vier von fünf Innenverteidigern fallen aus

Mit Dibon, Greiml und Wimmer, der aufgrund eines Leistenproblems den restlichen Herbst ausfällt, sind drei Kandidaten fürs Abwehrzentrum verletzt. Maximilian Hofmann ist „K1“ und muss daher noch bis Anfang kommender Woche in Quarantäne bleiben. Damit bleibt derzeit nur U21-Teamkapitän Emanuel Aiwu übrig. Andere Optionen, die in der Innenverteidigung auflaufen könnten, fehlen ebenfalls: Lion Schuster ist weiterhin verletzt, Dalibor Velimirovic sah beim gestrigen 2:5 der zweiten Mannschaft gegen Amstetten wegen einer Tätlichkeit Rot, wäre aber aufgrund seines Einsatzes von Beginn an ohnehin nicht spielberechtigt gewesen.

Junge oder routinierte Variante?

Somit bleiben nur wenige Alternativen übrig. Leopold Querfeld könnte eine davon sein, Martin Moormann eine andere. Beide standen beim gestrigen Spiel der „Zweier“ gegen Amstetten nicht im Kader. Marko Dijakovic wurde zur Pause ausgewechselt, ist somit für die Kampfmannschaft spielberechtigt und könnte eine weitere Option sein. Auch eine routinierte Variante ist denkbar: Weil Robert Ljubicic von seiner Sperre zurückkehrt, könnte Srdjan Grahovac in die Innenverteidigung rücken, womit aber Umstellungen im Mittelfeldzentrum vonnöten wären. Auch Filip Stojkovic könnte vom Rechts- zum Innenverteidiger umfunktioniert werden.

Hofmann will mehr Ballsicherheit

Die Personallage erfordert vom interimistischen Rapid-Trainer also einige Kniffe. Hofmann betonte auf der Pressekonferenz aber ohnehin, dass es nicht primär aufs Personal, sondern auf die Herangehensweise ankommen wird. Zudem möchte der 41-Jährige nicht permanent auf schnelles Umschaltspiel setzen, sondern auch die Sicherheit am Ball forcieren und Altach in Ballbesitz kontrollieren.

Rapid kann auf Support zählen

Nach laschen Leistungen in den letzten Wochen dürfte auch einigen Spielern die Rute ins Fenster gestellt werden. Rapid muss anders auftreten und Hofmann ging in der Pressekonferenz mit kämpferischen Ansagen voran. Mit der in diesem Jahr letzten Unterstützung durch die Rapid-Fans – die aktive Fanszene entschloss sich für eine bedingte Rückkehr in den Block West – sollte der emotionale Vorteil bei Hofmanns Trainerdebüt auf Seiten Rapids liegen.

Canadi ebenfalls mit dünner Defensive

Darüber hinaus hat auch Altach aktuell personelle Probleme in der Defensive. Zwischenbrugger und Edokpolor sind gesperrt, Netzer erneut verletzungsbedingt außer Gefecht. Hinzu kommt, dass der 203cm große Franzose Pape-Alioune Ndiaye noch nicht die Sicherheit in die Abwehr brachte, wie von Trainer Damir Canadi erwünscht. Der 23-Jährige war bisher ein ständiger Unsicherheitsfaktor. Für die vier Positionen in der Kette kommen damit nur noch Ndiaye, Bumberger und Dabanli für innen in Frage, außen sind Schreiner, Thurnwald, Prokop und Mischitz Kandidaten. Unterm Strich also eine dünne Besetzung, um gegen höchstwahrscheinlich aufgezuckerte Rapidler zu bestehen.

Destruktive Auswärtsminimalisten

Punkte benötigen die Vorarlberger dennoch dringend. Nach einem passablen Saisonstart kam der Einbruch. In den ersten fünf Spielen sammelte Altach sieben Punkte – in den darauffolgenden neun Partien nur sechs. Damit war man seit der 6. Runde das erfolgloseste Team der Liga. In Auswärtsspielen weisen die Rheindorfer aber eine kuriose Statistik auf: Mit vier Toren aus sechs Partien schoss man in der Fremde die wenigsten Treffer – mit sechs Gegentoren kassierte die Canadi-Elf aber die zweitwenigsten nach Salzburg. Die Auswärtsminimalisten werden auch heute in Hütteldorf eher destruktiv zu Werke gehen…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen