Ein bayerischer Unternehmer hat die Liebe zur Salzburger Austria entdeckt. Max Aicher will der Stadt Salzburg gratis ein Stadion bauen und schenken. Die Sache hat aber einige Haken. Seitens der Fans läuft nun eine Petition für den Bau des Stadions.
Es war ein anfängliches Märchen, das in einem Desaster endete: Nach der Übernahme der alten Salzburger Austria durch Red Bull gründeten die violetten Fans einen neuen Verein mit dem Namen Austria Salzburg. Die Geschichte ist bekannt. Der neue Club schaffte es bis in die 2.Liga. Der Aufstieg erfolgte zu schnell. Die „neuen“ Violetten rutschten beinahe in den Konkurs und die damit einhergehende sportliche Bedeutungslosigkeit.
In den vergangenen Jahren haben nun neue Leute das Ruder in die Hand genommen und sowohl sportlich als auch finanziell läuft es für die Mozartstädter nun einigermaßen gut. Die Schulden sind fast getilgt. Der fünfstellige, noch ausstehende Betrag wird in den kommenden ein bis zwei Jahren an die Gönner und Freunde der Austria zurückbezahlt. In der Meisterschaft erreichte die Austria in der Regionalliga Salzburg den zweiten Platz hinter St. Johann im Pongau und wird sich damit im Frühjahr mit St. Johann und den jeweils zwei besten Teams aus Tirol und Vorarlberg matchen. Ein Aufstieg ist laut Vereinsführung aber frühestens in zwei Jahren realistisch.
Denn die Violetten haben ein ganz anderes, schwerwiegendere Problem: Spätestens in der Saison 2024/25 muss deren Anlage in Salzburg-Maxglan umgebaut werden. Das Flutlicht entspricht nicht mehr den neusten Standards und die Fantribüne, auf dem die Ultras und andere Fangruppierungen ihr Zuhause gefunden haben, fallen dann dem Wohnungsbau zum Opfer. Das Gelände in Maxglan gehört dem Bierbrauer Stiegl und hier sind weitere Wohneinheiten geplant. „Wir haben dann kein Flutlicht mehr und nur noch Platz für rund 600 Fans“, sagt Austria-Obmann Claus Salzmann.
Ein milliardenschwerer Gönner aus Bayern
Die Salzburger Austria verfügt allerdings über einen bayerischen Gönner, der sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Baubranche einen großen Namen gemacht hat. Es handelt sich dabei um Max Aicher, stolze 87 Jahre alt. Sein Unternehmen hat einen Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Er ist Hauptsponsor der Austria und hat nun ein neues Projekt vorgestellt, das in ganz Salzburg für Diskussionen sorgt. Max Aicher will ein neues Stadion für die Austria errichten. Nicht nur das. Das Großprojekt soll auch 428 Wohnungen beinhalten. Und das ganz in der Nähe von den Austria-Fans so verachteten Arena in Wals-Siezenheim.
428 Wohnungen und ein Stadion mit 5000 Plätzen
Das Stadion soll in Liefering, gleich neben der Autobahn, entstehen. Max Aicher will das Stadion der Stadt Salzburg schenken. Neben der Austria sollen dort auch die Footballer der Salzburg Ducks ihre AFL-Spiele austragen. Salzburgers Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) erteilte dem Vorhaben bereits eine vorzeitige Absage. Die Umsetzung sei nicht realisierbar. Die Politikerinnen und Politiker der anderen Parteien hielten sich diesbezüglich zurück. Es steht aber fest, dass die Wohnungen, sofern sie wirklich realisiert werden sollten, nicht als Spekulationsobjekte benutzt werden – so der gemeinsame Tenor der politischen Fraktionen. Hinzu kommen Probleme bei der Umwidmung und die Nähe zur Autobahn sowie die Frage, ob Menschen wirklich oberhalb eines Stadions wohnen wollen.
Petition und Last Exit Grödig
Mittlerweile haben die Fans der Salzburg Ducks und der Austria eine Petition ins Leben gerufen, um den Traum vom eigenen Stadion Wirklichkeit werden zu lassen. Doch was sind die Alternativen der Austria, sollte die sportliche und finanzielle Sanierung so erfolgreich weitergehen wie bisher? Die Antwort ist das Stadion in Grödig. Die dortige Arena ist bundesligataugtlich und bietet Platz für rund 5.000 Fans. Zudem grenzt sie direkt an die Landeshauptstadt Salzburg. Austria-Obmann Claus Salzmann: „Ich habe bereits mit Sportlandesrat Stefan Schnöll gesprochen, ob wir nach Grödig ausweichen könnten, falls es mit dem Projekt in Liefering nichts wird.“
(c) Austria Salzburg/Max Aicher
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