Die österreichische Bundesliga geht im Juli wieder an den Start und gehört damit zu den Ligen in Europa, die am frühesten Zeitpunkt im WM-Jahr startet. Die Saison wird am Jahresende durch die Weltmeisterschaft unterbrochen, was auch für die österreichische Eliteliga zu einer organisatorischen Herausforderung werden wird. Die Bundesliga wird mit 12 Mannschaften in die Saison starten, was sie erst zum fünften Mal seit 1992/93 tut. Schon frühzeitig sollten sich interessierte Tipper für Online Wetten genau informieren, denn gerade die frühen Quoten können manchmal sehr günstig sein, da noch nicht alle Fakten zur Saison endgültig bekannt sind.
Der Modus für die Bundesliga in Österreich
Bei 12 teilnehmenden Teams muss man sich organisatorisch etwas überlegen, um eine ausgefüllte Saison mit entsprechend vielen Spielen hinzubekommen. In Österreich hat man ein ganz eigenes System entwickelt. Es gibt zunächst einen Grunddurchgang mit 22 Spieltagen, an denen jedes Team gegen jeden Gegner einmal im Heim- und einmal im Auswärtsspiel antritt. Die sechs besten Teams nach dem Grunddurchgang kommen in die Meistergruppe, die anderen sechs Mannschaften spielen in der Qualifikationsgruppe. Die Punkte aus dem Grunddurchgang werden halbiert und kategorisch abgerundet.
In der Meister- bzw. Qualifikationsgruppe werden noch einmal in Hin- und Rückspielen zehn Runden angehängt, sodass alle Mannschaften am Ende mit 32 Spieltagen dastehen. Sollten zu Saisonende zwei Team gleichauf liegen, wird jene Mannschaft vorgereiht, die bei der Punkteteilung einen halben Zähler verloren hat. Die ersten drei Mannschaften der Meistergruppe qualifizieren sich sicher für einen europäischen Wettbewerb. Der Vierte und Fünfte der Meistergruppe, sowie der Sieger der Qualifikationsgruppe, bestreiten eine Playoff-Runde, um einen weiteren europäischen Teilnehmer zu ermitteln. Das soll Anreize in allen Tabellenbereichen schaffen. Lediglich der Tabellenletzte steigt aus der österreichischen Bundesliga direkt in die 2. Liga ab.
Finanzielle Unregelmäßigkeiten in der Bundesliga verändern die Liga schon vor Saisonbeginn
Die traurigste Story schon vor dem Saisonstart ist Wacker Innsbruck. Der Traditionsverein in Österreich hat die Lizenz für die kommende Spielzeit entzogen bekommen und der Verein konnte auch in der Berufung keinen Erfolg erzielen und wird zwangsweise aus der zweiten Bundesliga entfernt. Für die Innsbrucker zweifellos ein herber Schlag. Ein ähnliches Schicksal drohte auch Austria Wien, die ebenfalls in erster Instanz die Lizenz nicht erteilt bekamen. Hier hatte die Berufung aber Erfolg, allerdings kamen die Wiener mit einem „Veilchen“ davon, denn sie müssen eine Geldstrafe bezahlen und bekommen vor Saisonbeginn bereits einen Punkteabzug von 4 Zählern aufgebrummt. Austria Wien startet die Saison also mit -4 Punkten.
Was erwartet die Bundesliga in der neuen Saison?
Bei einigen Fragen wird große Konstanz erwartet. Meister und Pokalsieger RB Salzburg gilt auch in die nächste Saison wieder als großer Favorit. Die Mannschaft hat den absolut stärksten Kader und will unbedingt die nächste Meisterschaft einfahren. Für die Salzburger gibt es aber auch höhere Ziele. In der Champions League solls eine Runde weiter gehen als im Vorjahr. In der letzten Saison spielten die Salzburger das Achtelfinale und schieden gegen den FC Bayern München aus. Das Viertelfinale wird diesmal angepeilt, als ultimative Steigerung. Sturm Graz könnte wieder der schärfste Widersacher werden, aber ob die Mannschaft die Salzburger ernsthaft fordern kann ist mehr als fraglich. Auch Rapid Wien sollte wieder eine starke Rolle spielen können. Mannschaften wie der Wolfsberger AC oder Austria Klagenfurt sind vor der anstehenden Saison schwer einzuschätzen, müssen sich aber strecken, um wieder weit oben zu landen.
In der Abstiegsregion wird natürlich interessant werden, wie sich Neuling Austria Lustenau schlagen kann. Die Mannschaft ist sicherlich top motiviert, nicht den letzten Platz zu belegen und will unbedingt den Klassenerhalt schaffen. Der TSV Hartberg und die SV Ried sind Kandidaten, die leicht in den Abstiegsstrudel geraten könnten. Der SCR Altach hat seinen ehemaligen Trainer Ludovic Magnin nach der vergangenen Saison entlassen, konnte aber noch keinen Nachfolger präsentieren. Es wird spannend sein, zu sehen, wer die Altacher in die kommende Saison führen wird.
Die wichtigsten Eckdaten zur Bundesliga in Österreich
Die Liga ist in der Regel sehr torreich. In der vergangenen Saison wurden 2,89 Tore/Spiel im Durchschnitt erzielt. Sturm Graz war die mit Abstand offensivste Mannschaft mit überragenden 3,38 Toren/Spiel. Altach hatte das größte Problem damit, in den Kasten der Gegner zu treffen und in den Spielen mit dem Klub fielen nur 2,28 Tore/Spiel. Entsprechend war Sturm Graz auch die Mannschaft mit den meisten Spielen von 3+ Toren im Spiel (75 %), was in den Heimspielen der Grazer sogar noch anwuchs (81 %).
Die Matches mit Beteiligung von SV Ried, Rapid Wien und Austria Klagenfurt endeten am häufigsten mit Toren auf beiden Seiten (72 %). Auch hier gehört Altach der Minimalwert der Liga (38 %). Salzburg schaffte es als Meister überragende 50 % aller seiner Spiele „zu null“ auszuspielen. Die SV Ried dagegen kassierte fast immer Gegentore und hielt ihren Kasten nur in 12 % der Spiele sauber. Salzburg und Sturm Graz trafen nur in 6 % ihrer Matches nicht ins gegnerische Tor, während erneut Altach mit 53 % auffällig häufig nicht treffen konnte und sich die Sturmmisere hier noch einmal ganz deutlich macht.
Die SV Ried und RB Salzburg sind in den ersten 15 Minuten eines Spiels brandgefährlich und verteilten beide je neun Treffer an die Gegner in dieser Spielphase. Meister Salzburg ist aber überragend in der Schlussphase, als die Mannschaft in der Schlussviertelstunde nur fünf Gegentreffer zuließ, jedoch selbst 31 Tore schoss. Hier haben die Salzburger manches Spiel noch aus dem Feuer geholt.
Fraglos steht den Fußballfans wieder eine interessante Saison ins Haus, wobei der Meistertitel eine der weniger mit Spannung erwarteten Auszeichnungen sein wird. Zu klar ist RB Salzburg aktuell der Konkurrenz enteilt. Aber der Kampf um die europäischen Plätze und gegen den Abstieg wird die Liga sehr in Atem halten und bis zum letzten Spieltag Spannung garantieren. Die österreichische Fußball-Bundesliga hat sich in der UEFA-Rangliste in den letzten Jahren in die Top10 geschoben, was auch durch einen großen leistungsmäßigen Anteil von RB Salzburg passiert ist. Die Liga wartet auf mehr Konkurrenz im Meisterschaftskampf, es lohnt sich von daher besonders für Fans der österreichischen Bundesliga den Verlauf der Saison tagesaktuell zu verfolgen.
Erwin Novotny
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