WSG-Tirol-Toptorjäger Giacomo Vrioni wechselt in die US-amerikanische Major League Soccer. Der gebürtige Italiener mit albanischem Pass schließt sich für drei Jahre New England Revolution... Juventus‘ zweiter „Tirol-Erfolg“: Vrioni unterschreibt in der MLS

WSG-Tirol-Toptorjäger Giacomo Vrioni wechselt in die US-amerikanische Major League Soccer. Der gebürtige Italiener mit albanischem Pass schließt sich für drei Jahre New England Revolution an.

Nachdem schon Juventus-Leihgabe Nikolai Baden Frederiksen ein Jahr zuvor bei den Tirolern für Furore sorgte, wollte Vrioni um nichts nachstehen. Der 23-Jährige traf in 30 Pflichtspielen für die Wattener 21-mal, bereitete fünf weitere Tore vor, scorte somit sogar besser als Baden Frederiksen und wurde ex aequo mit Salzburgs Karim Adeyemi Torschützenkönig in der heimischen Bundesliga.

Der US-Klub New England Revolution bezahlte nun knapp 3,5 Millionen Euro Ablöse an Vrionis Klub Juventus Turin, um den sechsfachen albanischen Teamspieler fest zu verpflichten. Für die Kampfmannschaft von Juventus kam Vrioni nur auf zwei Kurzeinsätze. Danach spielte er im Nachwuchs, in der U23 der „Alten Dame“ und wurde an Pistoiese, Venezia, Cittadella und schlussendlich zur WSG Tirol verliehen.

Aufgrund einer Kooperation mit Juventus Turin bekam die WSG immer wieder Leihspieler von den Turinern. Nur die beiden letzten, nämlich Vrioni und Baden Frederiksen, schlugen voll ein und waren Garanten für den Klassenerhalt der Tiroler. Zuvor, damals noch zweitklassig, waren die Guineer Alhassane Soumah und Oumar Traoré und der Italiener Stefano Pellizzari weitgehend gefloppt. Einzig der Franzose Roger Tamba M’Pinda konnte einigermaßen überzeugen – heute spielt er allerdings nur noch viertklassig in Frankreich.

Die Tiroler verpflichteten bisher erst einen Spieler für die neue Saison. Der argentinische Angreifer Lautaro Rinaldi kam von CA Aldosivi zur WSG. Es ist anzunehmen, dass es nicht dabei bleiben wird und die Wattener noch einmal nachrüsten werden, nachdem auch schon sechs Spieler den Verein verließen.

Vrioni gleichwertig zu ersetzen wird natürlich sehr schwierig. Noch dazu steht Trainer Silberberger womöglich vor der schwierigen Aufgabe, überschüssige Legionäre gut zu managen. Aktuell haben die Tiroler mit Schulz, Blume, Rogelj, Ogrinec, Prica und Rinaldi sechs Legionäre im Kader. Falls noch weitere hinzukommen, muss in jedem Spiel jemand auf der Tribüne sitzen, wenn die WSG am Österreicher-Topf partizipieren will (wovon auszugehen ist).

Es ist gut denkbar, dass wieder die Freunde aus Turin einspringen. An jungen Mittelstürmern, die noch ausgebildet werden müssen und vorerst keine Chance in der Kampfmannschaft haben, mangelt es dem Großklub nicht. Aktuell gäbe es mit Nicoló Cudrig (19) und Emanuele Pecorino (20) zwei interessante Italiener, mit Cosimo Marco Da Graca (20) einen portugiesisch-stämmigen Sizilianer und zudem den venezolanischen Stürmer Alejandro Marqués, den Juventus im Jänner 2020 um über acht Millionen Euro aus Barcelona holte. Marqués war zuletzt bereits an den spanischen Zweitligisten Mirandés verliehen.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen