Der SK Rapid trifft heute in der Europa Conference League auf Neftchi Baku und muss den 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen. Wir blicken auf... Rapid will ins ECL-Playoff: Neue Optionen und eine Warnung aus Budapest

Der SK Rapid trifft heute in der Europa Conference League auf Neftchi Baku und muss den 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen. Wir blicken auf die Voraussetzungen zu diesem Spiel und bieten einen kleinen Vorgeschmack auf die Partie.

SK Rapid Wien – Neftchi Baku

Donnerstag, 11.08. 2022, 20:30 Uhr

Der SK Rapid verkündete gute Nachrichten vor dem Rückspiel, denn mit Ferdy Druijf, Yusuf Demir und Roman Kerschbaum kehren voraussichtlich drei Spieler in den Kader zurück, die die Mannschaft in den kommenden Wochen und Monaten qualitativ weiterbringen werden. Kerschbaum ist eine Alternative für die Position auf der Doppelsechs, wo immer wieder die Talente Oswald und Sattlberger aushelfen mussten. Beide zeigen gute Ansätze, müssen sich aber noch entwickeln, um auf dieser Schlüsselposition eine echte Verstärkung zu sein. Yusuf Demirs Kreativität und Ferdy Druijfs Qualitäten in der Offensive gingen ohnehin ab.

Aleksa Pejic gesperrt

Ob Kerschbaum schon die Kraft für 90 Minuten hat, ist allerdings fraglich, was angesichts der Personalsituation ein Problem ist, da mit Aleksa Pejic der einzige echte Sechser für das Rückspiel gesperrt ist. Somit dürfte neben Patrick Greil erneut entweder Oswald oder Sattlberger zum Zug kommen.

Für die Hütteldorfer spricht die starke Europacup-Bilanz. 15 der letzten 16 Entscheidungsspiele seit dem Jahr 2009 gingen zugunsten der Grün-Weißen aus. Der SK Rapid kam in Baku zudem durchaus zu einigen Chancen und lag auch bei den xG-Werten mit 1.83:1.21 vorne. Die Hütteldorfer hatten knapp 58% Ballbesitz und zogen öfters aufs gegnerische Tor ab.
Die Generalprobe klappte allerdings nicht nach Wunsch, da man beim Bundesligaspiel gegen Lustenau in der dritten Runde zum ersten Mal Punkte abgab und nicht über ein 1:1-Unentschieden hinauskam.

Spielerisch verbessert gegen Austria Lustenau

Dabei zeigten der SK Rapid bis zum ungerechtfertigten Ausschluss von Ante Bajic die beste Saisonleistung bisher. In Unterzahl kippte mit den Auswechslungen von Burgstaller und Greil die Partie völlig und die Gäste bekamen Oberhand. Zumindest in spielerischer Hinsicht sah man aber deutliche Fortschritte, was den Fans auch für die heutige Europacup-Partie Hoffnung macht.

Gegner rotierte am Wochenende

Die Aserbaidschaner können hingegen mit der Vorbereitung auf das Rückspiel zufrieden sein, denn Neftchi schonte alle Spieler, die gegen den SK Rapid aufliefen und begann mit elf neuen Akteuren gegen Samaxi. Der einzige Treffer der Partie fiel allerdings erst als Coach Reghecampf nach rund einer Stunde vier neue Spieler einwechselte, unter anderem Kapitän Emin Mahmudov, der das Goldtor erzielte.

Ferencvaros schied gegen Neftchis Ligakonkurrenten aus

Neftchi Baku hat eine lange Anreise hinter sich, doch der SK Rapid wird gewarnt sein. Dass die aserbaidschanischen Klubs nicht nur zuhause gewinnen können, stellte nämlich Qarabag am Dienstagabend unter Beweis, als man nach einem 1:1 im Hinspiel gegen Ferencvaros das Rückspiel in Ungarn mit 3:1 gewann und die Magyaren aus der CL-Qualifikation warf.

Dazu sei aber gesagt, dass der Qualitätsunterschied zwischen Qarabag und Neftchi doch sehr groß ist und der Vergleich daher nur bedingt gelten kann. Qarabag verfügt über weit mehr internationale Erfahrung und wies in der vergangenen Saison insgesamt 19 Punkte Vorsprung in der Tabelle auf Vizemeister Neftchi auf.

Großer Kader ohne Doppelbelastung problematisch

Dennoch hätte ein Ausscheiden für die Hütteldorfer äußerst unangenehme Folgen. Ohne einer internationalen Gruppenphase ließe sich nämlich durchaus argumentieren, dass der Kader zu groß ist. Insbesondere mit den neuen Rückkehrern wäre der Konkurrenzkampf ohne Doppelbelastung gewaltig, was auch zu Unzufriedenheit bei einigen Akteuren führen könnte. In diesem Fall ist es eher weniger vorstellbar, dass Sportdirektor Barisic Feldhofers Wunsch nach einer weiteren Verstärkung erfüllt. Die Wurzel des Problems liegt hier aber nicht bei der Hinspiel-Niederlage in Baku, sondern am miserablen Abschneiden in der vergangenen Saison in der österreichischen Liga, das die Planungssicherheit für die neue Saison natürlich enorm erschwerte.

Eine ausführliche Vorschau und Wetttipps zum Spiel zwischen dem SK Rapid und Neftchi Baku findet ihr bei wettbasis.com. Auf wettfreunde.net gibt es ebenfalls eine Vorschau und eine Prognose zu dieser Begegnung.

Stefan Karger