Zahlreichen übereinstimmenden Medienberichten zu Folge, wird Rapids Top-Talent Yusuf Demir noch heute in Istanbul landen und einen Vierjahresvertrag bei Galatasaray unterzeichnen. Rekordtransfer wird Demir... Rapid verkauft Demir in die Türkei – und glücklich sein kann man damit nicht…

Zahlreichen übereinstimmenden Medienberichten zu Folge, wird Rapids Top-Talent Yusuf Demir noch heute in Istanbul landen und einen Vierjahresvertrag bei Galatasaray unterzeichnen. Rekordtransfer wird Demir für die Hütteldorfer allerdings keiner.

In der Türkei ist das Transferzeit etwa eine Woche länger offen, als in den meisten europäischen Ländern. Deshalb könnte Demir noch jetzt in die Türkei wechseln. Rapid soll für sein Jahrhunderttalent sechs Millionen Euro Ablöse lukrieren. Gut informierte türkische Medien schreiben von einer Million sofort und fünf Millionen in Form von Ratenzahlungen.

Damit dürfte ein lange unzufriedenstellendes Kapitel ein Ende finden. Demir kam geknickt von seiner halbjährigen Leihe aus Barcelona zurück nach Hütteldorf, brauchte ein weiteres Halbjahr um sich zu konsolidieren, zeigte aber in der bisherigen Saison wieder verbesserte Leistungen. Gegen Altach gelang Demir am vergangenen Wochenende sein erstes Saisontor in der Bundesliga.

Nun soll der 19-Jährige auf einen Wechsel gepocht haben – und Rapid-Sportvorstand Zoran Barisic hat (wieder einmal) nachgegeben. Nach dem Motto „Reisende soll man nicht aufhalten“ verkauft Rapid Demir somit zum Dumping-Preis, anstatt den Spieler entsprechend zu formen, bei Laune zu halten und danach teurer zu verkaufen. Wie es auch gehen kann, zeigte etwa der SK Sturm Graz, der Rasmus Höjlund nach nur acht Monaten um 17 Millionen Euro an Atalanta Bergamo verkaufte.

Die Zeiten haben sich im Fußball im Allgemeinen und auf dem Transfermarkt im Speziellen geändert. Rapid scheint hier aber noch nicht mitzukommen bzw. gar nicht mitkommen zu wollen. Nach dem Rücktritt von Präsident Bruckner und Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek wurde es einmal mehr unruhig rund um den größten Klub des Landes. Vorwerfen kann man bei Rapid sicher jedem Entscheidungsträger etwas, aber dieser neuerlich ernüchternde Transfer wirft die Frage auf, ob das Köpferollen bisher nicht in den falschen Abteilungen vonstattenging.

Noch ist der Transfer nicht bestätigt. Sobald er es ist, wird der Druck auf Zoran Barisic und den unkreativen, beamtenartigen Apparat hinter ihm wachsen – und das zu Recht. Schließlich weiß man international bereits, dass man mit Rapids Sportabteilung den sprichwörtlichen Schlitten fahren kann. Und auch die Spieler wissen’s…

Übrigens: Galatasaray verpflichtet außerdem noch Mauro Icardi (Paris Saint-Germain), Milot Rashica (Norwich City) und Mathias Ross (Aalborg BK)…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen