So verlief die Saison 2011/12 für unsere Legionäre! – Die Spieler in den europäischen Top11-30-Ligen
Fußball in Österreich 16.Mai.2012 Georg Sander 2
Der Schlusspfiff ist ertönt, die Meisterschaften sind zu Ende. Abseits.at blickt auf die Spielzeiten aller Profi-Legionäre. Nachdem wir uns im ersten Teil den ÖFB-Legionären aus den Top10-Ligen widmeten, sehen wir uns nun die Spieler in den europäischen Top11-30-Ligen an.
Türkei
Ekrem Dag – Besiktas Istanbul
Besiktas landete im Playoff um die Meisterschaft, an dem die vier ersten nach dem Grunddurchgang teilnehmen, an der dritten Stelle. Galatasaray und Fenerbahce waren deutlich stärker, so geht es für die Istanbuler in die Europa League. Allerdings kam es in den letzten Jahren zu Spielmanipulationen, in der Türkei geht die Angst um, der Verband könnte gesperrt werden (mehr Informationen dazu in der Neuen Zürcher Zeitung). Dag selbst kam auf insgesamt 32 Saisonspiele, wurde neun Mal ein- und fünf Mal ausgewechselt. Der Defensivspezialist für die Außenbahnen spielte auf beiden Abwehrseiten, ab und an auch im rechten Mittelfeld. Der 31-jährige Routinier absolvierte eine passable Saison, durch seinen Vertrag bis Juni 2013 könnte es, so Besiktas ihn verkaufen will, noch zu Veränderungen kommen.
Veli Kavlak – Besiktas Istanbul
„Ein Jahr Druck und Unruhe bei Besiktas auszuhalten, ist schwieriger als fünf Jahre Rapid“, sprach Kavlak in der Krone. Kein Wunder, absolvierte er doch 46 Spiele für Besiktas, hauptsächlich im zentralen Mittelfeld, und spielte so nebenbei den Ex-Real-Star Guti aus der Mannschaft. Je ein Tor in Cup und Meisterschaft sowie vier Vorlagen ist noch ein ausbaufähiger Wert. Sollten in der nächsten Saison noch mehr Tore dazu kommen, wird Besiktas den 23-jähirgen Mittelfeldspieler wohl noch vor dem Vertragsende 2015 verkaufen.
Tanju Kayhan – Besiktas Istanbul
Bis zum Februar hatte sich Kayhan einen Stammplatz erkämpft, dann setzte ihn eine Schulterverletzung außer Gefecht. So blieb es bei den zwölf Saisoneinsätzen. In der Vorbereitung zur neuen Saison wird er wieder angreifen und gemeinsam mit Dag die austro-türkische Defensivzange bilden.
Yasin Pehlivan – Gaziantepspor
Die Südostanatolier zogen am Ende der Saison ordentlich an und landeten noch auf dem respektablen zehnten Platz. Bis Mitte Februar sah es noch schlecht aus, ab der 27. Runde am 19. Februar wurde eine Serie von acht ungeschlagenen Spielen hingelegt, nur einmal remisierte das Team aus Gaziantep. Der Mittelfeldabräumer erkämpfte sich ab Anfang November einen Stammplatz und absolvierte insgesamt 24 Saisonspiele. Die sieben gelben Karten in 20 Ligaspielen sind ein Beweis, dass er hart, aber nicht überhart spielt. Im nächsten Jahr will sich Gaziantepspor aber wieder weiter oben in der Tabelle finden, mit Yasin Pehlivan.
Schweiz
Aleksandar Dragovic – FC Basel
Auch wenn das Märchen mit Basel nach dem 1:0 im heimischen St. Jacobs-Park in München in einem Feuerball endete, hat sich der Wiener ausgezeichnet verkauft. Inter Mailand, Borussia Dortmund, Arsenal und Marseille sowie zwei russische Vereine sollen laut Medien angefragt haben. Einen Wechsel nach Italien schloss er schon oft in Interviews aus. Was an den Gerüchten wirklich dran ist, wird sich in den nächsten Monaten weisen. Mit Shaqiri und Abraham sind zwei Abgänge schon fix, Xhaka könnte folgen – die Basler Mannschaft, die wieder Meister wurde, wird bei Meisterschaftsstart anders aussehen. Dragovic ist gut beraten, zu sondieren und möglicherweise schon im kommenden Transferfenster den nächsten Schritt wagen.
Schottland
Thomas Piermayr – Inverness Caledonian Thistle
In den letzten beiden Saisonspielen kam Piermayr wieder zum Einsatz. Nachdem vorerst nicht klar war, ob sein Vertrag verlängert werden würde – abseits.at berichtete – stehen die Zeichen nun wohl wieder auf Verlängerung. Die Frage ist, ob er das auch will. So stehen 20 Ligaeinsätze und drei weitere in Cup-Bewerben zu Buche sowie das Bewusstsein, dass die schottische Liga eine harte ist. Eines ist fix: Er will noch nicht nach Österreich zurückkehren.
Polen
Daniel Sikorski – Polonia Warschau
Die Zeit von Daniel Sikorski bei Polonia Warschau ist laut polnischen Medienberichten wohl vorbei, auch wenn der Abgang noch nicht fix ist. Die Hauptstädter, die die anvisierte Europa League letztlich um acht Punkte deutlich verpassten, standen am 19. Spieltag kurz sogar auf dem ersten Platz, nun soll der Kader ausgemistet werden. Sikorski muss sich entweder sehr stark beweisen oder einen neuen Verein suchen. Mit den Bayern Amateuren, bei denen der bullige Mittelstürmer zwischen 2005 und 2010 spielte, steht zumindest ein prominenter Name auf der Visitenkarte. Was ihm seit seinem Wechsel zu Polonia fehlt, sind aber Tore. Und an diesen werden Stürmer nun mal gemessen.
Ronald Gercaliu – LKS Łódź/FC Erzgebirge Aue
Bei Łódź war der Verteidiger im Frühjahr Stammspieler, nun führt ihn seine Reise nach einem halben Jahr in Polen wieder zurück nach Deutschland. Mit den Polen stieg er ab und auch mit den Ostdeutschen wird es ein beinharter Abstiegskampf werden, landete Aue doch nur wegen zwei Pünktchen nicht in der Relegation auf dem 15. Platz. Der gebürtige Albaner kann mit seiner Erfahrung aber sicherlich mithelfen, Liga zwei zu halten.
Norwegen
Martin Pusic – Valerenga Oslo
Acht Runden sind in Norwegen absolviert, sieben Mal wirkte Pusic mit, zwei Mal traf er, ein weiteres Tor bereitete er vor. Pusic ist Stammspieler und Valerenga ist in der Frühphase der Ganzjahresmeisterschaft nur drei Zähler hinter Tabellenführer Rosenborg Trondheim. Das ist eine gute Sache für den 24-jährigen Stürmer, der bis jetzt schon bei sechs verschiedenen Profiklubs angestellt war.
Kasachstan
Mato Simunovic – Ordabassy Schymkent
Zehn Saisonspiele sind in Zentralasien absolviert, Schymkent – im Süden des großen Landes gelegen – liegt nach neun gespielten Spielen und als Cupsieger der Vorsaison im Spitzenfeld knapp hinter den Europacup-Plätzen. Genau dort wird Ordabassy auch antreten und ansonsten darauf schauen, ins Meisterplayoff zu kommen. Dafür ist zumindest Platz sechs notwendig. Er absolvierte bislang zwei Spiele von Beginn an, wurde allerdings ausgewechselt.
Im nächsten Teil geht es um weitere ÖFB-Profis, die etwas aus dem Blickfeld geraten sind. Mit dabei sind Thomas Pichlmann, Michael Gspurning und die Deutschland-Legionäre in der zweiten Bundesliga.
Georg Sander, abseits.at
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