Seit Wochen wird spekuliert, dass der 21-jährige Kroate in die Premier League zu Manchester City wechselt. RB Leipzig hat seinem Verteidiger ein Preisschild von 100 Millionen Euro umgehängt. Ein Transfer würde Gvardiol zum teuersten Verteidiger der Welt machen.
Von Dinamo Zagreb über Leipzig nach Manchester
Gvardiol war im Sommertransferfenster 2021 um 18,8 Millionen Euro von Dinamo Zagreb zu RB Leipzig gewechselt. Zuvor hatte er mit dem Hauptstadtklub zwei Mal den kroatischen Meistertitel gewonnen und wurde kroatischer Pokalsieger. Nun stehen satte 100 Millionen Euro als Ablöse für den 21-jährigen Kroaten im Raum.
87 Pflichtspiele für RB Leipzig
Für die Sachsen absolvierte Gvardiol 59 Pflichtspiele in Deutschlands oberster Spielklasse und weitere 28 Spiele in DFB Pokal, Champions League und Europa League. Mit Leipzig gewann der Kroate zwei Mal den DFB Pokal und hatte großen Anteil an der Stabilisierung der chronisch anfälligen Verteidigung der Leipziger. Nun soll der nächste Schritt in Europas beste Liga folgen.
Steiler Aufstieg und starke WM 2022 in Katar
Josko Gvardiol, der in der Innenverteidigung und als linker Außenverteidiger agieren kann, gilt als eines der größten Defensivtalente Europas und überzeugte nicht zuletzt durch eine starke WM mit der kroatischen Nationalmannschaft in Katar. Zahlreiche Medien hatten den gebürtigen Zagreber nach starken Leistungen in die Mannschaft des Turniers gewählt. Gvardiol hatte alle sieben Turnierspiele für Kroatien absolviert und mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Bei der EM 2021 gehörte er lediglich dem Kader der kroatischen Nationalmannschaft an.
Kommender Superstar
Dass Josko Gvardiol bereits jetzt einer der komplettesten und versatilsten Verteidiger Europas ist, steht außer Zweifel. Mit einer Größe von 1,85 Metern, einer ausgeprägten Kopfballstärke, starkem Zweikampfverhalten und einem ausgezeichneten Stellungsspiel ausgestattet, ist der Kroate prädestiniert für die Position des Innenverteidigers. Schnelligkeit, Technik und gutes Flankenspiel runden das Potenzial von Gvardiol ab und ermöglichen einen Einsatz als Außenverteidiger. Eine Versatilität, die nur wenige Verteidiger vorweisen können. Mit anderen Worten: Gvardiol ist ein kompletter Verteidiger. Und diese sind rar gesät.
Passt perfekt in das System von Pep Guardiola
Pep Guardiola ist bekannt dafür taktisch immer neue Akzente zu setzen. Man denke an den Wechsel vom Tiki-Taka beim FC Barcelona ohne Mittelstürmer – mit der damit zusammenhängenden Demontage von Superstar Zlatan Ibrahimovic – zum ballbesitzorientierten Flankenspiel beim FC Bayern mit Robert Lewandowski im Sturmzentrum hin zum Offensivpressing bei Manchester City und insbesondere die Lehrstunde für Real Madrid im Halbfinale der Champions League 2022/23.
Ein entscheidender Faktor beim Gewinn der Champions League und der englischen Meisterschaft in der abgelaufenen Saison, war, dass Guardiola von einer Viererkette auf eine Dreierkette umgestellt hat. Innenverteidiger John Stones rückte ins defensive Mittelfeld vor, Ruben Dias blieb in der Innenverteidigung, Kyle Walker bzw. Manuel Akanji und Nathan Aké verteidigten auf den Seiten. Für eine Dreierkette braucht es schnelle, technisch und zweikampfstarke Spieler. Anforderungen, die Josko Gvardiol zur Gänze erfüllt – er ist daher wie gemacht für Pep Guardiolas Manchester City und bringt ein sofortiges Upgrade. Wenn man so will, ist die Verteidigung der einzig Mannschaftsteil der Citizens, der nicht als Weltklasse zu bezeichnen ist. Mit Gvardiol würde sich das umgehend ändern.
Teuerster Verteidiger der Welt
Im Falle eines Transfers würde Josko Gvardiol wohl zum teuersten Verteidiger der Welt avancieren. Bisheriger Rekordhalter ist Harry Maguire, der bei seinem Transfer zu Manchester United 87 Millionen Euro in die Kassen von Leicester City spülte.
Fazit
Gvardiol wird bei den Citizens unterschreiben. Die Vertragsdetails zwischen Gvardiol und City sind geklärt und Leipzig hat sich damit abgefunden, dass der Verteidiger wechseln wird. Nun geht es für die Sachsen darum das Maximum aus dem Deal herauszuholen und genau deswegen wurde dem Kroaten auch das massive Preisschild von 100 Millionen Euro umgehängt. Dass die Sky Blues nicht vor hohen Ablösesummen zurückschrecken, hat die Vergangenheit gezeigt. Ebenso, dass Pep Guardiola seine Wunschspieler bekommt und man in Manchester in der jüngeren Vergangenheit mehr auf Klasse statt Masse setzt. Dass der Kroate mit seiner Klasse an Akanji, Walker und Aké vorbeizieht und direkt in die Startelf wandert gilt als sicher.
Trotz hoher Ablösesumme sollte der Transfer für Manchester City ein „No Brainer“ sein. Insbesondere die Verhandlungen um Declan Rice haben aber gezeigt, dass Pep Guardiola für Spieler nicht überbezahlt. Mit dem Spieler scheinen, Medienberichten zufolge, die Vertragsdetails bereits geklärt und soll Gvardiol einem Wechsel zu den Citizens zugestimmt haben. Dort würde er auf Landsmann Mateo Kovacic treffen, der erst kürzlich für 29 Millionen Euro von Chelsea FC gekommen ist. Jener Mateo Kovacic, der einst in der Jugend des LASK aufgewachsen war.
Patrick Stummer, abseits.at
Patrick Stummer
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