UEFA EURO 2024: Alles, was ihr über Gruppe E wissen müsst
Europameisterschaft 2024 13.Juni.2024 Daniel Mandl
Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Vorfeld des Turniers sehen wir uns die Gruppen an, analysieren die Ausgangslage, stellen die wichtigsten Spieler vor und sagen euch, auf welche Spieler ihr neben den bekannten Stars genau achten müsst.
Gruppe E ist nominell die schwächste Gruppe – mit Belgien, der Slowakei, Rumänien und der Ukraine.
Es ist die einzige Gruppe, in der keine einzige Mannschaft spielt, die schon einmal Europameister wurde. Das Teilnehmerfeld ist ein Garant dafür, dass es auch Außenseiter in die K.O.-Phase der UEFA EURO 2024 schaffen werden.
Der Favorit
Belgien wirkt in Gruppe E auf dem Papier fast schon wie mit einem Freilos ausgestattet. Aber die „Goldene Generation“, von der in Bezug zu Belgien oft gesprochen wurde, ist passé und die neue Generation erst im Begriff, sich zu vergolden. Noch sind einige der belgischen Rohdiamanten noch ungeschliffen und den langjährigen Ruf eines Geheimfavoriten hat man auch nach der nahezu blamablen WM in Katar noch nicht. Dennoch stellen die Roten Teufeln eine höchstspannende Mannschaft.
Die zweite Reihe
Die Buchmacher sehen die Ukraine derzeit als zweitstärkste Mannschaft der Gruppe an. Das aktuell vom russischen Angriffskrieg bestimmte Land qualifizierte sich über die Playoffs gegen Bosnien-Herzegowina und Island fürs Turnier und hat einige hochkarätige Spieler in seinen Reihen. Routinier Andriy Yarmolenko ist weiterhin als Kapitän dabei, aber bei den Ukrainern darf man sich auf eine spannende neue Generation einstellen, aus der man möglicherweise noch nicht jeden Namen kennt.
Auch Rumänien reist mit einigen spannenden Spielern zum Turnier und gilt vor allem als technisch und defensiv solide Truppe. Allerdings könnte den Rumänen die fehlende Abgezocktheit in der Offensive zum Verhängnis werden.
Der Außenseiter
Die Slowakei hat ähnliche Probleme wie die Rumänen und ist in etwa auch gleich stark einzuschätzen. Die besten Spieler unseres östlichen Nachbarn kommen in der Defensive zum Einsatz und offensiv ist die Besetzung etwas mau, was aber einem 4:0-Sieg bei der Generalprobe gegen die defensiv traditionell stabilen Waliser nicht im Wege stand. Bei den Slowaken wird es massiv aufs Momentum ankommen, zumal der Kader in der Offensive wohl der schwächste der Gruppe ist.
Die Stars
Belgien kommt mit mehreren Stars aus Europas Topligen zum Turnier. Im Angriff sind etwa Lois Openda von RB Leipzig und Dauerbrenner Romelu Lukaku von der AS Roma wichtige Personalien. Der wohl spektakulärste Spieler der Belgier ist Linksaußen Jeremy Doku von Manchester City, der als wahrer Dribblingkünstler bekannt ist und im defensiven Mittelfeld zieht mit dem kraftvollen Amadou Onana ein Everton-Profi die Fäden. Vor ihm spielt mit Kevin de Bruyne einer der besten Spieler seiner Generation.
Die Ukraine verfügt mit Andriy Lunin über einen Torhüter, der bei Real Madrid den nicht für die EM nominierten Belgier Thibaut Courtois während dessen Kreuzbandriss mehr als gebührlich ersetzte. Zudem kommt der Superstürmer des FC Girona, Artem Dovbyk, als spanischer Torschützenkönig (23 Saisontreffer in LaLiga) zum Turnier.
Der Star der Rumänen ist Abwehrchef Radu Dragusin von Tottenham Hotspur, der ein riesiger Kämpfer und Führungsspieler ist. Bei den Slowaken ist mit dem 29-jährigen Milan Skriniar von Paris Saint-Germain ebenfalls ein Innenverteidiger der Star – dicht gefolgt vom defensiven Mittelfeldspieler Stanislav Lobotka von Napoli.
„Men to watch“
Eines der größten Talente Belgiens ist Johan Bakayoko (21), der bei der PSV Eindhoven eine sensationelle Saison spielte und als Rechtsaußen nur schwer zu halten ist. Ein weiteres riesiges Talent ist Anderlecht-Innenverteidiger Zeno Debast (20), der aufgrund von Verletzungen der internen Konkurrenz durchaus die Chance auf einen Platz in der ersten Elf haben könnte.
Bei der Ukraine wird Bournemouth-Innenverteidiger Ilya Zabarnyi (21) immer wichtiger fürs Team und auch den Namen Georgiy Sudakov (21) muss man sich merken. Hinter dem Shakhtar-Spielmacher ist aktuell halb Europa her. Spannend ist auch die Frage, ob Chelsea-Legionär Mykhaylo Mudryk (23) bei der EURO wieder in die Spur findet, nachdem er bei den „Blues“ völlig enttäuschte.
Bei den Rumänen ist vor allem Parma-Legionär Dennis Man (25) mit seiner Entwicklung noch nicht am Ende. Der Rechtsaußen galt schon lange als eines der größten Talente seines Landes, ist nun aber auch reifer und effizienter geworden. Bei der Slowakei darf man Skriniars Innenverteider-Partner David Hancko (26) von Feyenoord nicht außer Acht lassen. Der Linksfuß ist nach einer Top-Saison für Feyenoord wohl bereit für den nächsten Schritt.
Österreich-Bezug
Während bei den Belgiern, Rumänen und Slowaken keine Spieler einen Österreich-Bezug aufweisen, steht bei der Ukraine mit Maksym Talovierov ein LASK-Legionär im Kader. Beim Innenverteidiger ist allerdings zu erwarten, dass er keinen Platz in der engeren Auswahl des Teams haben wird.
„Story-Potential“
Aufgrund des Kriegalltags ist die Europameisterschaft für das ukrainische Volk eine wichtige Ablenkung und Abwechslung. Schon die Qualifikation des Landes für die EURO wurde im Grunde europaweit bejubelt. Nicht nur für die Moral im Land, sondern auch aufgrund von persönlichen Schicksalen, nachdem zahlreiche Spiele im umkämpften Donbass beheimatet sind, wäre ein langer Turnierverbleib der Ukraine für viele Menschen ausgesprochen wichtig.
Schnelle Fakten
Trainer | Kapitän | Durchschnittsalter | FIFA-Weltrangliste | |
Belgien | Domenico Tedesco | Kevin de Bruyne | 26,9 | 3. |
Slowakei | Francesco Calzona | Milan Skriniar | 27,3 | 48. |
Rumänien | Edward Iordanescu | Nicolae Stanciu | 27,0 | 46. |
Ukraine | Sergiy Rebrov | Andriy Yarmolenko | 26,4 | 22. |
Die Spiele
Montag, 17.06.2024 | Rumänien | Ukraine | (15:00 Uhr) |
Montag, 17.06.2024 | Belgien | Slowakei | (18:00 Uhr) |
Freitag, 21.06.2024 | Slowakei | Ukraine | (15:00 Uhr) |
Samstag, 22.06.2024 | Belgien | Rumänien | (21:00 Uhr) |
Mittwoch, 26.06.2024 | Slowakei | Rumänien | (18:00 Uhr) |
Mittwoch, 26.06.2024 | Ukraine | Belgien | (18:00 Uhr) |
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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