Im Zuge einer Serie haben wir zwei Jahrzehnte in Österreichs Nachwuchsnationalteams durchforstet und die Spieler gesucht, die einst als riesige Talente galten, dann aber... Was wurde aus den einstigen Supertalenten? – Ernst Öbster (8)

Im Zuge einer Serie haben wir zwei Jahrzehnte in Österreichs Nachwuchsnationalteams durchforstet und die Spieler gesucht, die einst als riesige Talente galten, dann aber doch nicht den Absprung schafften und zumeist in den Niederungen des Amateurfußballs verschwanden.

Ernst Öbster

Der gebürtige Bischofshofener Ernst Öbster war in den 2000er- und frühen 2010er-Jahren ein Spielmacher, über den man sich immer wieder dachte: „Wann geht dem der Knopf so richtig auf?“

Dass der Salzburger am Ball alles konnte und ein Spieler für die besonderen Momente und Ideen war, sah man bereits sehr früh – etwa als Öbster kurz nach seinem 18. Geburtstag für Austria Salzburg in der Bundesliga debütierte. Nach zwei Jahren in der Reserverolle in Salzburg war der filigrane Techniker für eine Saison an den LASK verliehen worden, um Spielpraxis sammeln zu können. Aber auch nach seiner Leihe nach Linz wurde Öbster bei der Salzburger Austria nicht zum Stammspieler. Während der feine Techniker, der elf Spiele für Österreichs U21-Team absolvierte, mit dem Ball auf „du“ war, verschmähte er gerne den Kampf und die Defensivarbeit, weshalb er nie zu einem richtig kompletten Kicker wurde.

Nach der Red-Bull-Übernahme in Salzburg sollte Öbster als Leithammel bei den Red Bull Juniors, also dem Vorgänger von Liefering spielen, ehe er 2009 eine „konzerninterne“ Gelegenheit nicht ungenutzt ließ und zu den New York Red Bulls wechselte, für die er aber auch nur auf fünf Pflichtspieleinsätze und einen Treffer kam.

Im März 2010 wurde Öbster von New York freigestellt, blieb bis zum Sommer vereinslos und spielte danach für Wacker Innsbruck, den SV Grödig, sowie wieder für den LASK und Austria Salzburg. Dabei war er bei all diesen – zweit- und drittklassigen – Stationen Stammspieler – aber der Sprung zurück in die Bundesliga gelang Öbster nicht mehr.

Im Sommer 2018 wechselte der Salzburger in die Landesliga West nach Altheim, ein Jahr später in die Oberösterreich Liga zum SV Friedburg. Dort sollte er noch vier Jahre lang spielen, ehe er im Sommer 2023 seine Fußballschuhe mit 39 Jahren an den Nagel hing. Nach seinem Ausscheiden als Spieler wurde Öbster nun Trainer bei den Friedburgern und ist dies auch heute noch.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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