„Glück und Glas, wie leicht bricht das.“, ist ein Sprichwort, das Peter Artner eigentlich gut kennen müsste. Das Glück in seiner ersten Karriere erwarb er sich als laufstarker und harter Mittelfeldspieler in der österreichischen Bundesliga: Artner konnte nichts bremsen. Der gebürtige Floridsdorfer wurde bei der Wiener Austria ausgebildet, ins Admira-Jahrhundertteam gewählt, fuhr zur WM-Endrunde 1990 und kam mit Salzburg ins UEFA-Cup-Finale. Vier Meistertitel und ein Stadthallensieg standen außerdem am Ende seiner Profilaufbahn zu Buche. Nachdem er die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte, wurde Artner Unternehmer. Seit zehn Jahren produziert der Ex-Profi mittlerweile Glasware: Selbstentworfene Dekanter und Karaffen, Bar- oder Weingläser, etc. – alles edel und hochwertig hergestellt. Glück und Glas eben.
Seine Fußballkarriere beschäftigt Artner dagegen heute kaum noch: „Man muss Dinge abschließen. Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen, bin dankbar, dass ich Fußballer sein durfte.“, sagt der jetzt 58-jährige. Doch selbst als Spieler genügte es ihm nicht nur Fußballer zu sein: Schon zu seiner aktiven Zeit, betrieb der Nationalspieler eine eigene Druckerei – untypisch. Einzig Artners Aussehen passte in das Berufsklischee der damaligen Zeit: Der Defensivmann, den man wegen seines Stils „Pferdelunge“, „Rasenmäher“ oder „Duracellhase“ nannte, pflegte den typischen Look der 80er, 90er: Riesenlockenberg, Goldkette, eigenwillige Uhr. Legendär als Artner während eines ORF-Interviews kurz an sein Handy ging; das war damals weiß Gott nicht üblich, schließlich schleppte kaum jemand ein Mobiltelefon mit sich herum.
Außersportliche Schlagzeilen lieferte Artner während seiner Karriere eigentlich nicht, nur einmal sorgte er mit einer Autofahrt für einen kleinen Skandal: Mitte der 90er besaß Artner – auch das war (ist) typisch für Fußballer – einen Porsche. Mit diesem war er auf der Westautobahn Richtung Salzburg unterwegs ehe er einen unfreiwilligen Stopp einlegen musste. Erst blitzte es, dann gingen Blaulicht und Sirenen los: Peter Artner war in eine (spontane) Radarfalle gefahren. Der Mittelfeldspieler hatte die Höchstgeschwindigkeit „minimal“ überschritten: 242 km/h! Selbstverständlich wurde ihm sofort der Führerschein abgenommen; außerdem bekam – wie üblich – die Presse von „Peterchens Porschefahrt“ Wind. Ein Journalist rief den Salzburg-Spieler am nächsten Tag an und fragte, was ihm eingefallen sei, in diesem Höllentempo über die Autobahn zu rasen. Artner antwortete frech: „Naja, ich hab‘ das Radar gesehen und habe schon runtergebremst.“ Dieses – natürlich scherzhaft gemeinte – Zitat fügte der Journalist in seinen Artikel ein und in der Folge hagelt es kritische Leserbriefe. Die Volksseele kochte ob so viel Chuzpe über. Artner dagegen fand’s lustig. Fußballfans quittierten die Story beim nächsten Austria Salzburg-Match mit Schmähgesängen: „Peter Artner ohne Führerschein, ohne Führerschein, ohne Führerschein…“.
Im Hinblick darauf, dass Autoraserei nicht nur selbst- sondern auch fremdgefährdend ist, war Artners Sarkasmus unangebracht. Heute ist die Geschichte verjährt und zu hoffen, dass der Ex-Kicker seine Lektion gelernt hat. Jedenfalls weiß Peter jetzt: „Glas ist etwas Wunderschönes, zerbrechlich und elegant.“ Das trifft übrigens auch auf das Leben zu.
Marie Samstag, abseits.at
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