Die 6-Sekunden-Regel für Torhüter ist jedem bekannt – und doch wird sie kaum von den Schiedsrichtern angewendet, Vergehen praktisch nie geahndet. Sobald der Torwart den Ball sicher in den Händen hält, hat er sechs Sekunden Zeit, um den Ball wieder freizugeben; andernfalls wird er (eigentlich) mit einem indirekten Freistoß für den Gegner bestraft. Diese Regel soll vor allem das lästige Zeitspiel verhindern und für ein flüssiges Spiel sorgen. Jetzt steht diese Regel, zumindest in England, vor einer Revolution.
So soll das Zeitspiel verhindert werden
Im Fußball ist es keine Seltenheit, dass neue Regeln hinzukommen oder geändert werden. So ist es aktuell auch in der „Premier League 2“, der Premier League der U21-Mannschaften. Denn hier wird bereits in dieser Saison an einer neuen Regel gegen Zeitspiel gearbeitet und getestet. Konkret geht es hierbei um die 6-Sekunden-Regel für Torhüter.
Die Änderung besteht darin, dass anstelle eines indirekten Freistoßes der Gegner einen Eckball erhält. Sollte sich der Torwart in Diskussionen aufhalten, wäre es damit im Gegensatz zum indirekten Freistoß theoretisch auch möglich, direkt einen Treffer zu erzielen. Auch weil die Schiedsrichter die Regel bisher gar nicht oder nur sehr selten angewandt haben, soll jetzt verstärkt auf die Einhaltung der Richtlinie geachtet werden.
Englands Schiedsrichter-Chef Howard Webb, der das WM-Finale 2010 zwischen Spanien und den Niederlanden leitete, macht sich für die Durchsetzung dieser Regel stark, gemeinsam mit der Schiedsrichter-Organisation der Premier League (PGMOL). Der Spielleiter soll, sobald der Torwart nach drei Sekunden das Spielgerät noch immer fest in den Händen hält, die Zeit herunterzählen und ein mögliches Vergehen konsequent mit einem Eckball ahnden. Webb, der in England eine bekannte Schiedsrichter-Persönlichkeit ist, sieht die Regel pragmatisch und äußerte sich gegenüber dem Talkformat „Stick to Football“ knallhart: „Nach drei Sekunden zählt der Schiedsrichter herunter, und wenn der Torwart so dumm ist, den Ball festzuhalten, gibt es eine Ecke.“
Zuspruch von Man-United-Legende Gary Neville
Eine große Fußball-Legende äußerte sich bereits zur Testphase der Regel. Gary Neville, einst Weltklasse-Verteidiger und 85-facher Nationalspieler, befürwortet die strikte Umsetzung der Regel. Für den 49-Jährigen stellt es nach seinen Aussagen das größte Zeitspiel und die deutlichste Spielverzögerung dar, wenn der Torwart den Ball „dreizehn oder vierzehn Sekunden“ in den Händen hält. Zudem echauffierte sich der ehemalige United-Akteur über die inkonsequente Umsetzung der Regel. In dem Fußball-Talk bedauerte er, dass lediglich das „Ballwegschlagen“ als Zeitspiel geahndet wurde. „Das wird nie geahndet und die Regel ist immer noch in Kraft. Das macht mich wahnsinnig“, erklärte der Brite wütend.
Sollte sich die Regel in der Premier League 2 bewähren, könnte man die Fußballspiele zumindest in England bald entspannter schauen, denn die englische Fußball-Liga FA plant die Umsetzung auch in der Elite-Liga. Ob sich die neue Regel dann auch international beziehungsweise in allen anderen europäischen Ligen durchsetzt, bleibt dennoch abzuwarten. Für den Moment beschäftigen sich die FIFA und UEFA jedenfalls noch nicht mit der kleinen, aber feinen Regel-Revolution. Eine erste Maßnahme gegen das Zeitspiel wäre aber auch die Umsetzung der bestehenden Regel, denn auch ein tatsächlich ausgesprochener indirekter Freistoß im Sechzehner könnte den einen oder anderen Torhüter zum Umdenken bewegen.
Andreas Nachbar, abseits.at
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