FC Bayern: Verlängerung bei Alphonso Davies oder Alternative aus Mailand?

Alphonso Davies, 24-jähriger kanadischer Flügelverteidiger des FC Bayern München, hat sich in den letzten Jahren als einer der vielversprechendsten „Schienenspieler“ der Welt etabliert. Seit seinem Wechsel im Jahr 2019 vom kanadischen Verein Vancouver Whitecaps zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München hat er sich zu einem absoluten Leistungsträger entwickelt. Dabei überzeugte er nicht nur auf nationaler Ebene in der Fußball-Bundesliga, sondern auch auf der großen Fußballbühne und im kanadischen Nationalteam. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass sich die Münchner um eine langfristige Vertragsverlängerung bemühen – und nicht erst seit gestern. Aktuell besitzt der Linksverteidiger noch ein gültiges Arbeitspapier bis zum Sommer 2025. Doch wie geht es mit Davies weiter? Geht es überhaupt mit Davies weiter oder muss der FC Bayern den Kanadier ablösefrei ziehen lassen?

​Vertragsverlängerung Ja oder Nein: So ist der Stand bei Davies

Bereits seit seiner Ankunft in München ist der Linksfuß aus dem Kader des FC Bayern München nicht mehr wegzudenken. Vielleicht spielte er in seiner fulminanten ersten Saison die beste in seiner Zeit in München. Der Fünfjahresvertrag gab dem Spieler, aber auch dem Verein eine gewisse Sicherheit. Frei von Vertragssorgen gelang es dem pfeilschnellen Linksfuß, sich in den letzten Jahren als unverzichtbarer Bestandteil des Bayern-Kaders zu etablieren und zu einem der besten Außenverteidiger der Welt heranzuwachsen. Seine technischen Qualitäten und seine Geschwindigkeit kann der Kanadier sowohl in der Offensive als auch in der Defensive einbringen. Gerade bei dem ballbesitzorientierten Spiel unter seinem jetzigen Coach Vincent Kompany läuft er wieder zu Höchstleistungen auf.

Doch diese Leistungen sind für die Vereinsführung Fluch und Segen zugleich. Durch seine verbesserte Form kochten in den vergangenen Monaten immer wieder Gerüchte über einen möglichen Transfer zu Real Madrid auf. Auch ein Engagement unter seinem alten Trainer Pep Guardiola bei Manchester City war im Gespräch. Nach aktuellem Stand bemüht sich Bayern um eine langfristige Verlängerung und soll dem Kanadier wohl auch Zugeständnisse in der Gehaltsfrage gemacht haben. So zeigt sich Christoph Freund vor dem Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim vorsichtig zuversichtlich, auch wenn er nichts Genaues verriet. „Wir sind in guten Gesprächen, sind positiv mit den einzelnen Jungs“, sagte er auf der Pressekonferenz. Dennoch wollte er sich auf keinen Zeitpunkt der Verlängerung festlegen. Mit den „Jungs“ sind Thomas Müller, Manuel Neuer, Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Leroy Sané gemeint, die sich allesamt in Vertragsverhandlungen befinden.

​Was könnte einen Wechsel für Davies attraktiv machen?

Ein Grund muss hier wohl nicht sonderlich erwähnt werden – das Gehalt. Auch wenn Davies bei

den Bayern einer der besser verdienenden Spieler ist, ist bekannt, dass der FC Bayern in Gehaltsfragen im Vergleich zur europäischen Fußballspitze hinterherhinkt. So könnte sich ein Wechsel zu einem anderen Spitzenclub für Davies vor allem aufgrund eines höheren Gehalts oder lukrativen Bonuszahlungen lohnen. Aus sportlicher Sicht würde bei einem Wechsel auf die Insel oder nach Spanien eine neue Herausforderung auf den Kanadier zukommen. Mit dem FC Bayern München hat er neben dem DFB-Pokal und der Meisterschaft auch die Champions League gewonnen und sich in Deutschland bereits einen Namen gemacht. Dass „Phonzy“ die Fähigkeiten besitzt, auch in einem anderen europäischen Top-Klub eine große Rolle zu übernehmen, steht außer Zweifel. Doch ein Wechsel zu Real Madrid scheint derzeit eher unwahrscheinlich, denn bei den Königlichen scheint man mit Ferland Mendy auf der Linksverteidiger-Position – auch wenn er unter den Fans umstritten ist – zufrieden zu sein. Darüber hinaus verlängerte Mendy seinen Vertrag über den Sommer hinaus. Ganz geschlossen ist die Tür für einen Wechsel zu Madrid dadurch nicht, doch die Leitung zwischen den Verantwortlichen dürfte ein wenig abgekühlt sein.

​Alternative für den FC Bayern bei einem Abgang von Davies

Sollten sich die Spekulationen über einen möglichen Wechsel des kanadischen Nationalspielers bewahrheiten, stellt sich die Frage, wer ihn bei Bayern München ersetzen könnte. Hier wird dem FC Bayern München das Interesse an Theo Hernández nachgesagt. Theo wäre nicht der erste Hernández, der bei den Bayern unterschreibt, denn bereits sein Bruder Lucas war bei den Münchenern aktiv. Damit stellt er nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus familiärer Sicht eine spannende und realistische Option als potenzieller Nachfolger von Davies dar.

Sportlich ist der französische Außenverteidiger des AC Milan mit den Qualitäten von Davies gleichzusetzen. So haben sowohl Theo Hernández als auch Alphonso Davies viele ähnliche Eigenschaften, wie beispielsweise ihren unübersehbaren Offensivdrang. Zudem zeichnen sich beide Spieler durch ihre enorme Schnelligkeit aus, die es ihnen ermöglicht, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive eine Schlüsselrolle zu spielen. Hier dürfte allerdings der Kanadier die Nase leicht vorne haben. Doch beide überzeugen auf ihrer Position durch eine starke Offensivausrichtung und sind in der Lage, gefährliche Vorstöße auf der linken Außenbahn zu starten.

Beim Spielsystem würde auf Hernández eine kleine Umstellung warten, auch wenn beide Mannschaften situativ auf ein 4-2-3-1-System oder eine 4-3-3-Formation zurückgreifen. Dennoch setzt der italienische Spitzenclub auf eine kompaktere Defensive und Restverteidigung, während der FC Bayern München auf Gegenpressing und hohe Ballgewinne setzt. Dass er diese Qualitäten ebenfalls besitzt, müsste der französische Außenverteidiger in München unter Beweis stellen. Die Verhandlungen um einen möglichen Transfer wären jedoch nicht einfach, da Milan für den stabilen Linksverteidiger einen stolzen Preis verlangen dürfte und auch andere Top-Klubs ein Auge auf den französischen Nationalspieler geworfen haben.

Wenn Davies bei den Bayern verlängert, sind diese Überlegungen überflüssig, doch falls der Kanadier sich für eine neue Herausforderung im Ausland entscheidet, stellt Hernández eine sinnvolle Alternative dar.