Schon jetzt ist dem SK Rapid klar, dass man wohl nicht mehr ewig auf die Dienste des Box-to-Box-Midfielders Mamadou Sangaré zurückgreifen kann. Der Malier... „Wunderkind“ Lukic zu Rapid? Mehrere Faktoren sprechen gegen grün-weiß

Schon jetzt ist dem SK Rapid klar, dass man wohl nicht mehr ewig auf die Dienste des Box-to-Box-Midfielders Mamadou Sangaré zurückgreifen kann. Der Malier hinterließ in seinem ersten halben Jahr in grün-weiß einen derart starken Eindruck, dass ein Transfer im Sommer, möglicherweise sogar schon im Winter nicht auszuschließen ist. Demnach kommen schon jetzt die ersten Gerüchte über die Nachfolge auf.

Das kroatische Fußballportal „gol.hr“ brachte diese Woche als möglichen Sangaré-Nachfolger den gebürtigen Wiener und aktuellen kroatischen U19-Nationalspieler Oliver Lukic ins Spiel. Der 18-Jährige durchlief die Jugendmannschaften von Austria Wien und wechselte kurz vor seinem 16. Geburtstag in die Akademie von Red Bull Salzburg.

Zwei Einsätze für Salzburg, Interesse internationaler Topklubs

Für gewöhnlich spielt Lukic derzeit für den FC Liefering, für den er in 22 Pflichtspieleinsätzen auf drei Assists kam, aber er durfte auch schon zweimal für die Kampfmannschaft ran. Sowohl im ÖFB-Cup gegen die WSG Tirol, als auch im Champions-League-Qualifikationsspiel bei Dynamo Kiev wurde er vom soeben beurlaubten Trainer Pepijn Lijnders gegen Ende eingewechselt.

Der 188cm große zentrale Mittelfeldspieler gilt als riesiges Talent und steht bereits auf dem Zettel größerer Mannschaften. Lukic hatte vor genau einem Jahr erstmalig für Schlagzeilen gesorgt, als bekannt wurde, dass Borussia Dortmund, Manchester United, Atalanta Bergamo und Juventus Turin an einer Verpflichtung des Austro-Kroaten interessiert sind. Salzburg baute allerdings vor und verlängerte den Vertrag des Top-Talents erst vor wenigen Wochen bis 2029.

Kürzliche Vertragsverlängerung bis 2029

Diese Vertragsverlängerung wird wohl auch der größte Hemmschuh für Rapid werden, denn eine leihweise Verpflichtung, um einen Spieler dann möglicherweise für Red Bull Salzburg auszubilden, ohne selbst Profit daraus zu schlagen, wäre in der aktuellen, aufstrebenden Lage Rapids keine ideale Herangehensweise. Zudem ist Sportchef Markus Katzer dafür bekannt, dass er nach Möglichkeit keinen Deal ohne einer ansatzweise machbaren Kaufoption abschließen will. Das wird gerade im Fall des Salzburger Top-Talents kein einfaches Unterfangen.

In Salzburg werden die Karten neu gemischt

Eine neue Variable ergab sich jedoch durch die Beurlaubung von Pep Lijnders. Auch wenn der Niederländer dem Liefering-Kicker zu seinen ersten beiden Spielen auf höchster Ebene verhalf, stand Lukic in der Liga in keinem einzigen Matchkader. Wer neuer Salzburg-Cheftrainer wird, ist aktuell noch nicht bekannt – sollte der Lijnders-Nachfolger aber nach einem wahren „Katastrophenjahr“ für die Roten Bullen vermehrt auf Lukic setzen wollen, würde sich die Frage nach einem Transfer ohnehin erübrigen.

„Wunderkind“ Lukic wird nicht das letzte Gerücht bleiben

Lukic wurde zuletzt auf eine Liste des englischen „Guardian“ aufgenommen, der ihn unter den 60 größten Talenten weltweit reiht. In Kroatien wird der Mittelfeldspieler oft als „Wunderkind“ bezeichnet. Gerade jetzt wäre Salzburg demnach schlecht beraten, einen solchen Spieler abzugeben, egal, ob der neue Trainer auf ihn setzt oder nicht. Ein Abgang, noch dazu unmittelbar nach einer langfristigen Vertragsverlängerung, steht gegen jedes Konzept des Vereins aus der Mozartstadt. Demnach kann man dieses Gerücht wohl eher wieder in die Schublade legen, auch wenn Rapid mit Sicherheit Interesse an einem Spieler dieser Qualität und vor allem dieses Potentials hat.

Davon abgesehen: Mamadou Sangarés Vertrag bei Rapid läuft noch bis 2028 und noch gibt es kein konkretes Transfergeplänkel um den jungen Malier. Demnach wird Lukic auch nicht das letzter „Sechser/Achter-Gerücht“ sein, das und in nächster Zeit rund um den Tabellendritten erreichen wird. Um Sangaré wird’s im Winter allerdings auch nicht ruhig bleiben. Denn Fakt ist dennoch – das bestätigte Markus Katzer gegenüber dem „KURIER“ – dass es reges Interesse um den 22-Jährigen gibt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen