Mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen den 1. FC Kopenhagen in der Conference League qualifizierte sich der SK Rapid direkt für das Achtelfinale. Im Anschluss... Robert Klauß: „Was gibt es Schöneres für einen jungen Spieler?“

Mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen den 1. FC Kopenhagen in der Conference League qualifizierte sich der SK Rapid direkt für das Achtelfinale. Im Anschluss stellte sich Coach Robert Klauß im Rahmen der Pressekonferenz nach der Partie den Fragen der Journalisten. Wir fassen die wichtigsten Aussagen für euch zusammen.

Rapid-Trainer Robert Klauß zeigte sich nach dem Abpfiff naturgemäß zufrieden und erleichtert. „Wir freuen uns natürlich extrem, dass wir es geschafft haben und dass wir uns direkt qualifiziert haben. Es ist ein schöner Erfolg, der lange nicht mehr da war für uns als Verein“, betonte Klauß. Der Jubel war nicht zu überhören – sowohl auf dem Spielfeld als auch in der Kabine.

Das Spiel gegen Kopenhagen war kein Selbstläufer: „Es war ein Spiel, das sehr eng war. Gerade in der ersten Halbzeit mussten wir viel verteidigen und die Qualität des Gegners abfangen.“

Doch dann kam der entscheidende Moment: Ein Treffer kurz vor der Pause veränderte das Momentum zugunsten der Wiener. „Das Tor hat uns extrem geholfen. Es hat uns viel Glauben gegeben“, so Klauß über die psychologische Wirkung des Führungstreffers. Rapid kam mit Energie aus der Kabine und lieferte in der zweiten Halbzeit eine der besten Saisoneistungen ab.

Besonders gut war die defensive Stabilität gegen einen hochkarätigen Gegner wie Kopenhagen. „Wie wir heute verteidigt haben, war richtig gut“, lobte Klauß seine Mannschaft. Jeder Block, jeder gewonnene Zweikampf wurde von den Spielern selbst gefeiert – die Energie war auf dem gesamten Platz spürbar.

Auf die Frage, ob es eine Charakterfrage war, dass die Mannschaft in diesem wichtigen Spiel über sich hinauswuchs, antwortete Klauß besonnen: „Es waren viele Komponenten: ein Heimspiel, viele Zuschauer, und es ging um viel. Wir wollten beweisen, dass wir gegen starke Gegner bestehen können – und das haben wir getan.“

Nikolaus Wurmbrand überzeugt mit Abgeklärtheit

Ein Spieler, der an diesem Abend besonders hervorstach, war Niki Wurmbrand. Mit zwei Treffern avancierte er zum Spieler des Spiels. „Das erste Tor hat ihm extrem viel Selbstvertrauen gegeben“, erklärte Klauß die Leistung seines jungen Stürmers. „Als Stürmer hast du nach einem Treffer einfach eine gewisse Lockerheit.“

Wurmbrand zeigte nicht nur Torgefährlichkeit, sondern auch die Abgebrühtheit, die es auf europäischem Niveau braucht. „Was gibt es Schöneres, als junger Spieler vor der Westtribüne zwei Tore in so einem bedeutenden Spiel zu schießen?“, fragte Klauß rhetorisch.

Standards als entscheidender Faktor

Ein weiterer Schlüssel zum Sieg waren die Standardsituationen. Zwei der drei Tore fielen nach ruhenden Bällen. Klauß zeigte sich darüber wenig überrascht: „Wir haben die Sachen gemacht, die wir immer machen. Es geht einfach um Wahrscheinlichkeiten. Wenn du oft genug dranbleibst, führt es irgendwann zum Erfolg.“ Die Mannschaft hatte sich die Wichtigkeit von Standards vor dem Spiel noch einmal bewusst gemacht. „Der Wille, es zu schaffen, war heute extrem groß“, fasste Klauß zusammen.

Hausaufgaben für den Winter

Trotz des großen Erfolgs bleibt Rapid-Trainer Klauß realistisch. In der Liga fehlt es seiner Meinung nach noch an Konstanz: „Drei bis fünf Punkte hätten wir mehr holen können.“ Die Winterpause wird genutzt, um an den Schwächen zu arbeiten, insbesondere gegen tiefstehende Gegner.

Auch die Personalplanung für den Winter ist ein Thema. Klauß hielt sich zwar bedeckt, kündigte aber an, dass es Bewegung im Kader geben könnte: „Es wird sicher etwas passieren, sowohl bei Abgängen als auch bei Zugängen. Wir evaluieren die Situation ständig.“

Der verdiente Einzug ins Achtelfinale gibt Rapid die Gelegenheit, mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause zu gehen. Klauß formulierte es bescheiden: „Ich wünsche mir, dass alle, die mit uns fiebern, ein schönes Weihnachtsfest haben und gesund bleiben.“

Stefan Karger