Einmal jährlich beleuchten wir die weltweiten Top-Talente eines bestimmten Jahrgangs im Detail und sehen uns an, wer die Stars von morgen werden könnten. In dieser Serie analysieren wir die größten Talente der Welt aus dem Jahrgang 2006. Diese Jungstars dürft ihr in den kommenden Jahren nicht aus den Augen verlieren!
Nestory Irankunda
RA, 18, AUS/TAN – Adelaide United / FC Bayern München
Im Februar 2006 wurde im tansanischen Kigoma ein Talent geboren, der bereits früh als eines der größten Talente seiner Generation bezeichnet wurde. Heute ist Nestory Irankunda Australier, obwohl seine Wurzeln in Tansania und Burundi liegen. Seine Familie wanderte einst nach Australien aus, Irankunda wuchs in Down Under auf, kickte für mehrere Klubs im Großraum Adelaide, ehe er im Jänner 2021 zum Topklub der Stadt, Adelaide United, wechselte.
Nur ein Jahr später stand der Youngster für die Kampfmannschaft in der A-League auf dem Platz. Bei seinem Debüt war das Ausnahmetalent gerade mal 15 Jahre alt. Beobachter wiesen aber schon früh darauf hin, dass der Flügelstürmer wohl eines der größten Talente ist, die Australien je hatte.
Kurz nach seinem 18. Geburtstag hatte Irankunda bereits 55 Ligaspiele mit 16 Toren und acht Assists für Adelaide auf dem Buckel. Unmittelbar nach Ende der Saison 2023/24 debütierte er für Australiens Nationalteam, für das er schon im zweiten Spiel gegen Palästina einen Elfer verwandelte.
Das Interesse größerer Klubs war längst allgegenwärtig – die größten Bemühungen zeigten aber die Bayern. Nachdem sich die Münchner bereits frühzeitig um Irankunda bemühten, konnte der Transfer um drei Millionen Euro Ablöse dann im Sommer 2024 endlich abgewickelt werden. Früher war es nicht möglich, weil Irankunda keinen europäischen Pass besitzt.
Bei den Bayern kam er in seinem ersten Halbjahr auf drei Einsätze und einen Treffer in der Youth League und vier Tore und vier Assists in 15 Partien für die zweite Mannschaft in der bayrischen Regionalliga. Doch schon bald fiel der extrem schnelle und trickreiche Offensivmann Ungeduld auf und betonte, dass er nicht ewig in der Regionalliga spielen wolle. Diese Ungeduld könnte noch ein Hemmschuh auf seinem Weg zum Spitzenfußballer werden. Schließlich hat der erst 18-Jährige in München noch einen Vertrag bis Sommer 2028 und sollte keinerlei Stress in seiner Entwicklung haben.
In der Kampfmannschaft der Bayern ist Irankunda aber aktuell noch kein Thema. Der junge Australier soll sich noch ein wenig akklimatisieren – aber, dass die Regionalliga eine Nummer zu klein für den Rechtsfuß ist, erkannte man in München auch bereits. Fürs nächste halbe Jahr wurde Irankunda deshalb an die Grasshoppers nach Zürich verliehen, wo er sich nun unter Trainer Thomas Oral im Schweizer Abstiegskampf beweisen muss.
Als vorentscheidend sollte man dieses kommende, halbe Jahr vielleicht noch nicht bezeichnen, aber es wird recht klar zeigen, ob Irankundas Ungeduld gerechtfertigt war, oder ob er sich europäischen Spitzenfußball vielleicht doch noch etwas zu einfach vorstellt. Das Talent und Potential für ganz oben hat der 18-Jährige definitiv, doch nun kommt es darauf an, wie er seine PS auf die Straße kriegen kann…
Starpotential: 8 von 10
Hier könnt ihr euch einige Highlights des großen Talents ansehen:
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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