Der SK Rapid verpflichtet den 21-jährigen Innenverteidiger Ange Ahoussou vom Pau Football Club. Der Ivorer, der wie sein neuer Teamkollege Serge-Philippe Raux Yao Stammspieler... Spieleranalyse: Das ist Rapid-Neuzugang Ange Ahoussou

Der SK Rapid verpflichtet den 21-jährigen Innenverteidiger Ange Ahoussou vom Pau Football Club. Der Ivorer, der wie sein neuer Teamkollege Serge-Philippe Raux Yao Stammspieler in der französischen Ligue 2 war, ist ein äußerst interessanter Fußballer, den wir für euch ganz genau analysieren wollen. Was dürfen sich die Rapid-Fans von dem neuen Abwehrspieler erwarten? Was sind Ange Ahoussous Stärken und Schwächen? Alle Grafiken stammen von Wyscout S.p.a.

Zunächst einmal zeigt dieser Transfer, dass die Hütteldorfer gänzlich anders als in den vergangenen Jahren auf dem Transfermarkt agieren können. Dies hat sich bereits im Sommer angedeutet, als die Kaderplanung schon früh vor dem Start der neuen Saison abgeschlossen war und durchaus vorausschauend erfolgte. Diese Strategie setzt sich nun im Wintertransferfenster fort.

Agieren statt reagieren

Noch vor nicht allzu langer Zeit zeigte sich in Hütteldorf immer das gleiche Muster: Der SK Rapid konnte nur reagieren statt agieren und hatte, meist aus finanziellen Gründen, kaum Spielraum, um frühzeitig für den Abgang von Leistungsträgern vorzusorgen.

Schon beim Transfer von Romeo Amane ließ Sportchef Markus Katzer verlauten: „Er wird uns mittelfristig definitiv stärker machen, und seine Verpflichtung ist eigentlich ein Vorgriff auf die kommende Saison…“. Der Mittelfeldspieler laboriert an einer Zehenverletzung, weshalb man ihn günstiger verpflichten konnte. Auch wenn er bereits im Frühjahr der Mannschaft helfen soll, war der Transfer primär als Vorgriff auf das Sommer-Transferfenster gedacht.

Noch deutlicher wird dies bei der Verpflichtung von Ange Ahoussou. Viele Rapid-Fans werden überrascht sein, dass ein Innenverteidiger verpflichtet wurde, da man im Abwehrzentrum mit Serge-Philippe Raux-Yao, Nenad Cvetkovic und dem 19-jährigen Toptalent Jakob Schöller, auf den man im Verein sehr große Stücke hält, qualitativ sehr gut aufgestellt ist. Die Innenverteidigung, bestehend aus Raux-Yao und Cvetkovic, ist womöglich das stärkste Abwehrzentrum der Liga und besticht sowohl im eigenen Ballbesitz mit einem starken Aufbauspiel, als auch mit großer Zweikampfstärke und Physis rund um den eigenen Strafraum.

Da insbesondere Raux-Yao zu den begehrtesten Spielern im Kader der Hütteldorfer zählt, rechnet man mit einem (sehr lukrativen) Abgang im Sommer. Da der Verein durch Spielerverkäufe und die bisher erfolgreiche Conference-League-Saison finanziellen Spielraum hat, will man bereits jetzt auf den wahrscheinlichen Sommer-Abgang von Raux-Yao reagieren und einen Ersatz für den Franzosen verpflichten, der ähnliche Qualitäten mitbringt. Dies hat den Vorteil, dass sich Ange Ahoussou auch schon vorzeitig beim SK Rapid einleben kann.

Zudem wurde die Personaldecke in der Innenverteidigung nach dem Abgang von Maximilian Hofmann ohnehin dünner. Mit Ahoussou hat man nun eine spielstarke Alternative in den eigenen Reihen. Die Verpflichtung wird den Konkurrenzkampf im Abwehrzentrum auf jeden Fall anheizen. Der Ivorer unterzeichnete in Hütteldorf einen Vertrag bis Sommer 2029.

Die bisherige Karriere des Ange Ahoussou

Der am 22.12.2003 geborene Ange Ahoussou begann seine Karriere im Nachwuchs von RC Abidjan. Dort schaffte er auch den Sprung in die Kampfmannschaft und absolvierte unter anderem in der Saison 2020/21 vier Partien in der CAF Champions League über die gesamte Spielzeit.

Dass der Innenverteidiger schließlich zum OGC Nizza wechselte, war keine große Überraschung, da die beiden Klubs eine enge Kooperation pflegen und der französische Verein ein Vorkaufsrecht auf die jungen Talente des ivorischen Klubs besitzt.

Nach seinem Wechsel nach Frankreich bestritt Ahoussou 14 Spiele für die B-Mannschaft der Franzosen, ehe er an LB Châteauroux verliehen wurde. Dort war er in den ersten Monaten sowohl in der Kampf- als auch in der B-Mannschaft im Einsatz, ehe er sich Ende 2022 in der ersten Mannschaft festspielte und unumstrittener Stammspieler in der dritten französischen Liga wurde. In 20 Spielen steuerte er zwei Tore und einen Assist bei und debütierte zudem in der U23-Nationalmannschaft der Elfenbeinküste, für die er insgesamt dreimal auflief.

Dann wurde es turbulent: Ahoussou wurde im Sommer 2023 zunächst von OGC Nizza an den FC Sochaux ausgeliehen, der in der Saison 2022/23 auf Platz 9 in der Ligue 2 landete. Aufgrund finanzieller Probleme wurde Sochaux jedoch von der französischen Fußballaufsichtsbehörde DNCG zwangsweise in die dritte Liga versetzt. Diesen Umstand nutzte der Pau Football Club aus und verpflichtete den Abwehrspieler um 300.000 Euro Ablöse.

Im ersten halben Jahr kämpfte Ahoussou um einen Stammplatz, durfte aber bereits einige Partien über die vollen 90 Minuten absolvieren. Der Durchbruch gelang dem Linksfuß Anfang 2024: Ahoussou avancierte zum unumstrittenen Stammspieler im Abwehrzentrum und spielte bis auf eine Ausnahme jede Partie über 90 Minuten durch. Insgesamt kam er in der Saison 2023/24 auf 27 Ligue-2-Einsätze und erzielte einen Treffer.

Auch in der aktuellen Saison war der Linksfuß aus dem Abwehrzentrum des Pau FC nicht mehr wegzudenken. In der Saison 2024/25 kam Ahoussou auf 19 Einsätze in der Ligue 2 und erzielte dabei zwei Tore. Sein bisheriger Arbeitgeber steht in der Tabelle auf dem starken achten Platz, wobei nur fünf Teams weniger Gegentore kassierten als der Pau FC, der in 20 Partien lediglich 22 Gegentore hinnehmen musste.

Die Stärken und Schwächen von Ange Ahoussou

Wir wollen nun Ange Ahoussous Spielstil analysieren und uns seine Stärken sowie Schwächen genauer ansehen. Dabei vergleichen wir ihn in erster Linie mit Serge-Philippe Raux-Yao, da beide aus derselben Liga nach Wien kamen und Ahoussou womöglich als sein zukünftiger Nachfolger verpflichtet wurde. Zudem werden wir einige Gemeinsamkeiten feststellen, weshalb ein direkter Vergleich durchaus sinnvoll ist.

Ange Ahoussou im Spielaufbau – der Linksfuß, der rechts spielen muss

Fangen wir mit der ersten Gemeinsamkeit zwischen Ange Ahoussou und Serge-Philippe Raux-Yao an: Beide Innenverteidiger vertrauen im Passspiel fast ausschließlich auf ihren stärkeren linken Fuß. Während Raux-Yao beim SK Rapid als linker Innenverteidiger zum Einsatz kommt, musste Ahoussou beim Pau FC jedoch vorwiegend auf der rechten Abwehrseite spielen. Ein Vergleich der beiden Heatmaps macht diesen Unterschied sofort sichtbar:

Links sehen wir die Heatmap des Rapid-Neuzugangs, der zwar in einigen Spielen als linker Innenverteidiger auflief, die meiste Zeit aber nach rechts ausweichen musste, da sein Partner im Abwehrzentrum, der Franzose Jean Ruiz, ebenfalls ein Linksfuß war. Man traute jedoch Ahoussou eher zu, den Spielaufbau auf der rechten Seite ordentlich zu gewährleisten, obwohl der Ivorer bei seinen Pässen fast ausschließlich den linken Fuß verwendet.

Sehen wir uns ein typisches Beispiel an:

Ahoussou, der im Spiel gegen den SC Bastia wieder links in der Innenverteidigung zum Zug kommt, erhält gleich ein Zuspiel von seinem Teamkollegen im zentralen Mittelfeld.

Hier könnte er beispielsweise den einfachen Pass zum Rechtsverteidiger spielen oder mit dem rechten Fuß den rechten Flügel anspielen. Eine weitere gute Möglichkeit wäre zudem ein gerader Pass in die Tiefe, für den sich Ahoussou hier jedoch nicht entscheidet – auch, weil dieser Pass besser mit dem rechten Fuß zu spielen wäre. Was in dieser Szene aber (noch) nicht funktioniert, ist ein flacher Pass mit dem linken Fuß zum rechten Flügel, da dieses Zuspiel höchstwahrscheinlich vom Gegenspieler abgefangen würde.

Zwei Sekunden später sieht die Lage aber schon anders auf. Ahoussou befindet sich einige Meter weiter vorne und der Gegenspieler rechts von ihm hat den rechten Flügel aus seinem Deckungsschatten verloren.

Ahoussou konnte den Pass zu seinem Mitspieler auf dem rechten Flügel anbringen, der darauf in ein Eins-gegen-Eins-Duell mit dem gegnerischen Außenverteidiger ging.

Diese Szene verdeutlicht jedoch, dass der Innenverteidiger bei seinem ehemaligen Klub im Spielaufbau zusätzliche Schritte machen musste, um seine Ideen umzusetzen. Das zweite Bild zeigt, dass sowohl der Pass auf den Flügel als auch ein vertikaler Pass in die Tiefe aus dieser Position wesentlich einfacher mit dem rechten Fuß zu realisieren wäre. Erst nachdem Ahoussou verzögerte und den Ball ein paar Meter nach vorne trug, öffnete sich die Möglichkeit, seinen rechten Flügel flach anzuspielen.

Wie Raux-Yao ist auch Ahoussou ein Innenverteidiger, der vertikale Lösungen sucht und dabei bereit ist, ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen. Wenn er auf der rechten Abwehrseite spielt, funktioniert dies meist einfacher.

Hier sehen wir ein Beispiel aus seiner Zeit bei LB Châteauroux, als er regelmäßig als rechter Innenverteidiger eingesetzt wurde. Wir bitten, die Qualität der Bilder zu entschuldigen:

Ahoussou (im weißen Trikot) erhält hier den Ball, nachdem das Spielgerät nach einem Duell im Mittelfeld vom Gegenspieler weggesprungen ist.

Der Gegner setzt sofort nach und attackiert Ahoussou, der hier auf den linken Außenverteidiger passen könnte. Dieser läuft jedoch selbst Gefahr, vom gegnerischen Flügelspieler unter Druck gesetzt zu werden.

Der Ivorer beweist in dieser Situation viel Übersicht, indem er einen vertikalen Pass zu einem Mittelfeldspieler spielt und dadurch mehrere Gegenspieler aus dem Spiel nimmt. Besonders bemerkenswert ist, dass sein Blickfeld vor dem Pass nicht ins Zentrum gerichtet war – er hatte das Spielfeld bereits vor der Ballannahme gescannt und seinen Mitspieler als optimale Passoption erkannt.

Sehen wir uns nun die Pass-Statistiken im Vergleich an. Dabei betrachten wir das gesamte letzte Kalenderjahr:

Zunächst einmal müssen wir uns bei diesen und allen weiteren Statistiken vor Augen halten, dass der SK Rapid in der heimischen Liga eine dominantere Rolle einnimmt als der Pau FC in Frankreich. Die Hütteldorfer haben im Schnitt 58,2 % Ballbesitz und spielen rund 500 Pässe pro 90 Minuten, während der französische Ligue-2-Klub auf 48,7 % Ballbesitz und 428 Pässe pro 90 Minuten kommt.

Dennoch zeigen sich relativ ähnliche Statistiken zwischen den beiden Akteuren. Der Rapid-Innenverteidiger spielt rund drei Zuspiele mehr pro 90 Minuten, sodass hier kein großer Unterschied besteht. Auffallend ist, dass die Passgenauigkeit fast identisch ist und beide Spieler auch nahezu gleich viele vertikale Pässe pro 90 Minuten spielen. Das ist sicherlich kein Zufall – es ist davon auszugehen, dass die Rapid-Scoutingabteilung diesem Wert besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat.

Bei den vertikalen Pässen macht Ahoussou sogar noch weniger Fehler als Raux-Yao. Der Ivorer spielt zwar etwas mehr Rückpässe, wobei 2,54 Rückpässe pro 90 Minuten immer noch ein niedriger Wert sind, doch dafür spielt er deutlich weniger Querpässe. Hier zeigt sich, dass Ahoussou ständig nach vertikalen Lösungen sucht – und diese meist auch findet. Raux Yao ist hingegen bei weiten Pässen etwas präziser und bringt diese häufiger zu seinen Mitspielern.

Betrachten wir weitere Pass-Statistiken, erkennen wir erneut Gemeinsamkeiten:

Beide Innenverteidiger spielen nahezu gleich viele Pässe ins letzte Drittel und weisen auch eine ähnliche Genauigkeit auf. Bei der Anzahl und Präzision der Pässe in den gegnerischen Strafraum hat Ahoussou jedoch deutlich bessere Werte. Er spielt zudem mehr Steilpässe pro 90 Minuten, zeigt aber bei Pässen hinter die gegnerische Abwehrkette eine etwas schwächere Statistik. Auffällig ist außerdem, dass er mit dem Ball am Fuß mehr Angriffsläufe tätigt.

Offensivstatistiken

Das bringt uns zum nächsten Punkt – werfen wir nun einen Blick auf einige Offensivstatistiken:

Sowohl Nenad Cvetkovic als auch Raux-Yao betonten, dass sie im Frühjahr häufiger Tore erzielen wollen. Die beiden großgewachsenen Innenverteidiger kommen nach Standards zwar zu Abschlüssen, blieben in dieser Hinsicht jedoch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Raux-Yao erzielte in diesem Vergleichszeitraum zwei Treffer, erreichte aber einen Expected-Goal-Wert von 4,75. Diesen Vorwurf muss sich Ahoussou nicht gefallen lassen – der Innenverteidiger erzielte drei Tore bei einem xG-Wert von nur 1,45. Vier seiner letzten fünf Treffer erzielte der 1,94 Meter große Ivorer übrigens per Kopf.

Ahoussou kommt zwar etwas seltener zum Abschluss als Raux-Yao, bringt aber mehr Schüsse auf das gegnerische Tor und benötigt deutlich weniger Versuche für einen Treffer. Hier spielt jedoch auch die Varianz eine Rolle, und Raux-Yao kann sich in diesen Werten noch erheblich steigern. Auffällig ist, dass Ahoussou auch aus größeren Distanzen abschließt, wenn die Schussbahn frei ist. Dabei bringt er mit seinem linken Fuß viel Schärfe hinter den Ball. Ungenauer wird es hingegen, wenn er den Ball beispielsweise nach Standards volley annehmen muss oder wenn er sich das Spielgerät nicht kurz zurechtlegen kann.

Während Raux-Yao nur im Notfall zum Dribbling ansetzt, dabei aber eine sehr gute Erfolgsquote aufweist, sucht Ahoussou etwa doppelt so häufig das Eins-gegen-Eins-Duell mit dem Ball am Fuß. Der Ivorer entschied jedoch nur 64,2 % seiner Dribblings für sich. Einige dieser Dribblings dienten auch dazu, sich den Ball auf den linken Fuß zu legen – ein Problem, das bei einem Einsatz auf der linken Abwehrseite nicht bestehen würde.

Ähnliches zeigt sich bei den offensiven Zweikämpfen: Ahoussou bestritt etwa doppelt so viele wie Raux-Yao, verlor jedoch einen höheren Prozentsatz dieser Duelle.

Defensivstatistiken

Werfen wir nun einen Blick auf die Defensivstatistiken!

Wie seine Rapid-Kollegen im Abwehrzentrum attackiert Ahoussou gerne aggressiv aus der Viererkette heraus und verfolgt seine direkten Gegenspieler oft bis oder sogar über die Mittellinie. Dabei hat er jedoch eher das Ziel, seinen Gegenspieler zurückzudrängen, anstatt sich zwischen ihn und den Ball zu schieben.

Wie auch die Statistiken zeigen, setzt er Tacklings meist nur im Notfall ein und bleibt in Eins-gegen-Eins-Duellen fast immer auf den Beinen. Nur wenn es darum geht, Schüsse abzublocken – was der Ivorer in der Ligue 2 auch deutlich häufiger tun musste als Raux-Yao –, wirft er sich öfter in den Ball.

Beide Spieler bestreiten ähnlich viele defensive Duelle pro 90 Minuten und verzeichnen eine vergleichbare Anzahl erfolgreicher Defensivaktionen. Raux-Yao ist am Boden etwas zweikampfstärker und in der Luft deutlich überlegen. Trotz seiner 1,94 Meter Körpergröße gewinnt Ahoussou nur 57,55 % seiner Kopfballduelle.

Dabei sind wir auf eine erstaunliche Grafik gestoßen:

Links sehen wir die gewonnenen und verlorenen Kopfballduelle des Rapid-Neuzugangs, rechts sind die Luftduelle von Raux-Yao dargestellt. Auffällig ist, dass Ahoussou ausgerechnet in der Zone unmittelbar vor seinem eigenen Tor verhältnismäßig viele Kopfbälle verlor. Dies könnte jedoch auch auf Varianz zurückzuführen sein, da die Stichprobengröße relativ klein ist.

Der Ivorer begeht zudem etwas mehr Fouls als Raux-Yao und liegt in den Foulstatistiken etwas über den Werten von Nenad Cvetkovic. Ahoussou sammelt auch mehr gelbe Karten, wurde in seiner bisherigen Karriere jedoch erst einmal vom Platz gestellt.

Fazit

Es sieht stark danach aus, dass die Scouting-Abteilung des SK Rapid vielleicht keinen Klon, aber einen sehr ähnlichen Spielertyp wie Raux-Yao verpflichten konnte. Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede. Beide Spieler kommen aus derselben Liga, setzen im Spielaufbau fast ausschließlich auf ihren linken Fuß und weisen hohe Qualität im Aufbauspiel auf – insbesondere durch ihre progressive Denkweise. Dass Ahoussou dabei in mehreren Bereichen ähnliche und teilweise sogar bessere Statistiken als Raux-Yao erreicht, ist beachtlich – vor allem, wenn man zwei Faktoren berücksichtigt: Erstens spielte Ahoussou in einer Mannschaft, die weniger dominant auftrat, und zweitens wurde er über weite Strecken auf der „falschen“ Abwehrseite in der Innenverteidigung eingesetzt. Dass er dennoch so viele progressive Lösungen fand, ist bemerkenswert.

Raux-Yao ist jedoch insbesondere im Spiel gegen den Ball etwas abgeklärter und ruhiger. Er begeht weniger Fouls und gewinnt in der Luft deutlich mehr Duelle – zumindest im eigenen Strafraum. Er wirkt derzeit noch reifer und stabiler und bringt seine Leistung wohl auch etwas verlässlicher auf den Platz. Das ist jedoch nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass Ange Ahoussou erst vor einem Monat seinen 21. Geburtstag feierte, während Raux Yao bereits 25 Jahre alt ist und über mehr Erfahrung verfügt.

Dem jungen Neuzugang wird also noch etwas Entwicklungszeit zugestanden werden müssen. Doch eines steht fest: Der SK Rapid hat einen Spieler geholt, dem man zutrauen kann, in die großen Fußstapfen von Raux-Yao zu treten.

Stefan Karger, abseits.at

Stefan Karger