![Groundhopper´s Diary: Fußball in Belgien (2)](https://abseits.at/wp-content/uploads/Belgien-Flagge2-640x300.jpg?x18918)
Ohne große Erwartungen sollte es am Samstagabend zum Fußball nach Hasselt gehen. Zwar wusste man, dass das Stedelijk Sportstadion mit seinem Fassungsvermögen von 8.800 Zuschauern zu den größeren in der Eerste Nationale Amateurs VV, der flämischen Staffel der zweigeteilten dritten Spielklasse Belgiens ist, aber alleine dieses Stadion erfüllte unsere Erwartungen mehr als gedacht. Neben der mächtigen Haupttribüne gibt es mittlerweile nicht mehr bloß Stehbereiche rund um das Spielfeld, sondern auch eine moderne VIP-Tribüne auf einer Hintertorseite. In dieser befindet sich auch eine größere Schank, die allen Besucher zugänglich ist. Die Mischung zwischen rustikalem Oldschoolground und modernen Elementen ist hier eindeutig geglückt.
Auch der Zuschaueranspruch ist beim ersten Heimspiel im Jahr 2025 mehr als in Ordnung, sodass heute mindestens 2.000 Zuschauer beim Spiel des K Sporting Hasselt gegen den Royal Knokke FC anwesend sind. Beide Mannschaften befinden sich auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze und sind sich daher der Wichtigkeit dieses Spiel bewusst. Die Gegenseite, die eine überdachte Stehplatztribüne ist, füllt sich auf der geöffneten Hälfte mehr als gut. Dass es dort auch einen Stimmungsblock gibt, ist auch eine Sache, die bei diesem Sportplatzbesuch positiv zu erwähnen ist. Es sind sogar einige Auswärtsfans von der Küste in den Osten Belgiens gekommen. Diese mischen sich aber unter die normalen Zuschauer und bilden keinen eigenen Block.
Hasselt ist jetzt auch nicht wirklich eine Fußballmetropole, hat man doch erst einmal eine Saison in der höchsten belgischen Spielklasse gekickt und dies ist mittlerweile auch schon wieder 45 Jahre her. Es scheint also so, dass wir in der Studentenstadt eines der besseren Spiele erwischt hätten, aber die Stimmung trübt sich in der 14. Minute etwas, als nach einem Missverständnis in der Defensive Hasselts Braem problemlos zur Führung Knokkes einschieben kann.
Es dauert nach dem Gegentreffer einige Zeit, bis Hasselt wieder zurück in Spur findet, aber Bounou gelingt in der 33.Minute der Ausgleich und somit werden die Karten wieder neu gemischt. Das 1:1 ist auch der Pausenstand und nach dem Seitenwechsel hat Hasselt eindeutig mehr vom Spiel. Knokke reagiert nur mehr und hofft, dass das Spiel schnell vorübergeht. Hasselt mag ein weiterer Treffer nicht gelingen und somit werden heute die Punkte geteilt, was Tabellenführer Tienen wohl am meisten gefällt.
Nichtsdestotrotz war der Ausflug nach Hasselt ein voller Erfolg. Ich bereue es auch nicht, dass ich das Erstligaspiel in Mechelen heute ausgelassen habe, denn dort werde ich schon wieder einmal die Möglichkeit bekommen, ein gutes Spiel zu sehen. Der Besuch in Hasselt war jedenfalls schon ein Besonderer, denn solch einem Umfeld macht auch Drittligafußball ordentlich Freude.
RFC Liège – SV Zulte Waregem 1:1 (0:0)
Auch am Sonntag entscheide ich mich gegen die erste Liga, wo Anderlecht in Kortrijk zu Gast gewesen wäre, fand doch in unmittelbarer Nähe zu unserem Quartier im Stade de Rocourt heute das Zweitligaspiel des RFC Liège gegen den SV Zulte Waregem statt. Fußballliebhaber wissen sofort, dass hier zwei Traditionsmannschaften mit einer glorreichen Vergangenheit in der ersten Liga und sogar im Europapokal aufeinandertreffen. Dies auch sehr zum Leidwesen von Rapid Wien, denn im Dezember 1989 musste man sich im nicht mehr nutzbaren Stade Jules Georges in einer Nebelschlacht den Belgiern nach einem 1:0 im Hinspiel mit 3:1 geschlagen geben. Besonders tragisch war es damals, dass in der Schlussphase ein Elfmeter, der im Falle der Verwandlung den Aufstieg gebracht hätte, vergeben wurde.
Kurze Zeit später kam der Verein durch die Ablehnung des Verkaufs von Jean-Marc Bosman nach dessen Vertragsende in die Schlagzeilen, denn das Bosman-Urteil durch den Europäischen Gerichtshof führte zu einem großen Strukturwandel im europäischen Fußball, dessen Auswirkungen noch bis heute nachwirken.
Der RFC Liège machte seither wenig sportliche Schlagzeilen. Nach Konkurs, Fusion und einigen Abstiegen, pendelte man durch die Ligen im belgischen Unterhaus. Zur Saison 2015/16 konnte der Verein in das neue Stadion, das Stade de Rocourt, ziehen, sodass man wieder eine Heimstätte hatte. Mit dem 3.468 Zuschauer Platz bietenden Stadion konnte man sich auch sportlich wieder konsolidieren und sich in der zweiten Liga Belgiens etablieren.
Auf glorreichere Zeiten kann auch der SV Zulte Waregem, selbst als 2001 gegründeter Fusionsverein, zurückblicken, spielte der Verein unter diesem Namen schon im Europacup. Nach dem Abstieg 2023 ist man in dieser Saison auf dem besten Weg in die Pro League zurückzukehren, denn man ist überlegener Tabellenführer in der Challenger Pro League.
Bei etwas Nebel und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt füllt sich das Stadion zu diesem Spiel gegen den Tabellenführer ganz ordentlich, sodass es rund 2.000 Besucher dieser Begegnung beiwohnen. Insbesondere ist die Hintertorttribüne, wo sich die Heimfans aufhalten, sehr gut gefüllt, aber auch der doch kleine Gästesektor ist heute mehr als voll. In der ersten Spielhälfte gibt es auf dem Kunstrasen im Stade de Rocourt keine Höhepunkte. Für Unterhaltung sorgen lediglich die Gästefans mit Dauersupport.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich aber auch auf dem Rasen mehr ereignen. Gavriel bringt Zulte Waregem bereits zwei Minuten nach Wiederbeginn in Führung. Doch der Rückstand macht die Gastgeber stärker und so werden einige Chancen kreiert. Der Ausgleich durch Ngawa in der 69.Minute ist daher mehr als verdient. Es zeichnet sich hier zwar eine Punkteteilung ab, aber in der Schlussphase drängt der RFC Liège noch auf den Siegestreffer. Doch der SV Zulte Waregem, für den Tobias Hedl in der 89. Minute sein Debüt gibt, steht in der Defensive kompakt und rettet diesen Punkt ins Ziel. Somit hat man weiterhin neun Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. Lüttich bleibt im Tabellenmittelfeld der 2.Liga und hat jedenfalls keine Abstiegssorgen.
Unser nächstes Ziel sollte dann erneut Hasselt sein, wo sich unsere Wege trennen, zumal ich per Bahn in Richtung Geel aufbreche.
Jong KRC Genk – RFC Seraing 2:2 (1:0)
Von Hasselt ging es per Bahn in Richtung Antwerpen, wo nach zwei Stationen in Diest in einen Bus umgestiegen wurde, der mich nach Geel brachte. Dort sollte am Abend im Stadion De Leuen noch ein Spiel der Challenger Pro League stattfinden. Das Stadion diente KFC Verbroedering Geel als Heimstätte, wobei der Verein um die Jahrtausendwende sogar einmal eine Saison in der höchsten Spielklasse kickte. 2008 musste der Verein jedoch Konkurs anmelden und es kam zu einer Fusion mit Meerhout. Im Jahr 2013 wurde der FC Verbroedering Geel-Meerhout in ASV Geel umbenannt. Sportlich setzt man nach wie vor keine Glanzlichter, denn man ist aktuell fünftklassig.
Diese Sorgen hat der heutige Gastgeber nicht, denn der KRC Genk sorgt in der ersten Liga für Furore und hat sogar eine zweite Mannschaft in der Challenger Pro League, die eben in Geel ihre Heimspiele austrägt. Richtig erfolgreich ist man in der zweiten Liga nicht, liegt man doch an 15.Stelle und lässt nur das bereits zurückgezogene Deinze hinter sich. Mit RFC Seraing kommt heute der Drittletzte der Liga nach Geel und somit findet hier eine richtungsweisende Partie gegen den Abstieg in die dritte Liga statt.
Zuschauer finden sich am Sonntagabend im Stadion nur spärlich ein. Es sind wohl so um die 200 Besucher, die diesem Spiel im Stadion De Leunen folgen und sie bekommen auch nicht wirklich einen fußballerischen Leckerbissen zu sehen. Immerhin sehen sie in den ersten 45 Minuten einen Treffer für Jong Genk, nachdem Nuozzi den Ball in der 40.Minute aus kurzer Distanz über die Linie drücken kann.
Nach dem Seitenwechsel ist die Begegnung kurzweiliger, was auch daran liegt, dass Seraing jetzt mehr für das Spiel tun muss. Die Angriffsbemühungen der Gäste führen in der 64.Minute auch zum Erfolg, denn Buggea sorgt nach einer Ecke für den Ausgleich. Es dauert nur sechs weitere Minuten, bis erneut ein Treffer fällt. Martens bringt in der 70.Minute die zweite Mannschaft Genks erneut in Führung. Diese währt aber nur zwei Minuten, denn Tshibuabua bringt den Ball von der Strafraumgrenze aufs Tor und der Ball senkt sich auf oder knapp hinter die Linie, wo er von der Verteidigung der Gastgeber geklärt wird. Der Schiedsrichter zögert aber nicht lange und befindet, dass der Ball bereits mit vollem Umfang hinter der Linie gewesen ist. Dies freut die rund 15 mitgereisten Anhänger aus Seraing.
Danach gibt es keine Höhepunkte mehr. Seraing sichert den Punkt, mit dem man weiterhin vier Punkte vor Genk II und somit auch auf der sicheren Seite für einen Verbleib in der Challenger Pro League bleibt. Mit dem Schlusspfiff in Geel geht dieses Wochenende in Belgien fußballerisch zu Ende. Nach einer weiteren Nacht im Quartier in Lüttich geht es am Montagmorgen zurück zum Flughafen und wieder zurück in Richtung Heimat.
Heffridge
Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.
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