In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und... Update zur Fünfjahreswertung: Österreich behauptet dank Rapid-Aufstieg Rang 13

In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und ihre europäischen Ambitionen bedeuten.

Nach jetzigem Stand (14.3.2025) sieht die neuralgische Zone in der UEFA-Fünfjahreswertung wie folgt aus:

9. Tschechien (44,100)
10. Türkei (43,900)
11. Griechenland (39,312)
12
. Norwegen (38,937)
13. Österreich (36,050)
14. Schottland (35,350)
15. Polen (34,250)
16. Dänemark (33,981)
17. Schweiz (33,625)
18. Israel (31,625)

Das ist die Range, die wir für die weitere Europacupsaison beobachten müssen. Für Österreich ist es meistens gut, wenn Klubs aus diesen Ländern in Europa ausscheiden oder keine Punkte holen.

Ergebnisse dieser Woche:

9. Tschechien – 44,100 (+200)

Tschechien ist ab sofort nicht mehr im Europacup vertreten. Viktoria Pilsen holte auswärts bei Lazio Rom ein 1:1, schied aber trotzdem aus der Europa League aus. Die Tschechen kamen jedoch mit einem blauen Auge davon und bleiben 200 Punkte vor der Türkei.

Nächste Runde:
Alle Teams bereits ausgeschieden.

10. Türkei – 43,900 (+400)

Die Türkei machte durch Fenerbahce Istanbul noch einmal Punkte. Der 2:0 Auswärtssieg bei den Glasgow Rangers bringt den Türken zusätzliche Zähler, aber weil das Elfmeterschießen verloren wurde, scheidet man dennoch vollständig aus den europäischen Bewerben aus. Die Türkei wird somit auf dem 10. Platz und damit hinter Tschechien bleiben.

Nächste Runde:
Alle Teams bereits ausgeschieden.

11. Griechenland – 39,312 (0)

Auch Griechenland verliert seinen letzten Europacup-Starter. Nach dem überraschenden 3 zu 2 Heimsieg im Hinspiel, verlor Panathinaikos das Auswärtsspiel bei Florenz mit 1 zu 3 und scheidet damit aus. Griechenland läuft nun Gefahr, den 11. Platz an Norwegen zu verlieren, das noch einen Starter im Bewerb hat.

Nächste Runde:
Alle Teams bereits ausgeschieden.

12. Norwegen – 38,937 (+250)

Norwegen bleibt vorerst noch Zwölfter, hat aber noch die Chance, den 11. Rang zu erobern. Bodö/Glimt verlor auswärts bei Olympiakos Piräus zwar mit 1:2, stieg aber ins Viertelfinale der Europa League auf, wo nun Lazio Rom wartet. Molde verlor indes nach Verlängerung mit 0:2 gegen Legia Warschau und scheidet aus der Conference League aus. Bereits mit einem weiteren Sieg könnte Norwegen Griechenland vom 11. Platz verdrängen.

Nächste Runde:
EL-VF: Bodö/Glimt – Lazio Rom

13. Österreich – 36,050 (+500)

Rapid konnte mit dem Aufstieg gegen Borac Banja Luka den 13. Platz für Österreich verteidigen. Im Viertelfinale der Conference League geht es nun gegen Djurgården aus Schweden weiter.

Nächste Runde:
CO-VF: Djurgården – SK Rapid

14. Schottland – 35,350 (+200)

Schottland bleibt für die Österreicher weiterhin gefährlich. Für die Glasgow Rangers gab es zwar eine 0:2-Niederlage gegen Fenerbahce Istanbul, im Elfmeterschießen gelang dennoch der Aufstieg. Die Rangers treffen im Viertelfinale der Europa League auf Athletic Bilbao und könnten mit einer starken Leistung Österreich noch vom 13. Platz verdrängen.

Nächste Runde:
EL-VF: Glasgow Rangers – Athletic Bilbao

15. Polen – 34,250 (+750)

Theoretisch kann sogar Polen den Österreichern noch gefährlich werden. Der Underdog, der die Saison nur auf dem 21. Platz begann, brachte beide Starter ins Viertelfinale der Conference League. Legia Warschau setzte sich nach Verlängerung gegen Molde durch und Jagiellonia Białystok verlor zwar sein Auswärtsspiel bei Cercle Brügge mit 0:2, stieg aber dennoch auf. Auf Jagiellonia wartet im Viertelfinale nun Betis Sevilla, das klarer Favorit ist. Noch deutlichere Favoritenverhältnisse gibt es beim Viertelfinalspiel von Legia Warschau, das gegen Chelsea ran muss. Die Polen haben 1.800 Punkte Rückstand auf Österreich, aber es benötigt eine außerordentlich überraschende Topleistung gegen die beiden großen Favoriten, um noch weitere Plätze gut zu machen.

Nächste Runde:
CO-VF: Betis Sevilla – Jagiellonia Bialystok
CO-
VF: Chelsea FC – Legia Warschau

16. Dänemark – 33,981 (0)

Mit einer 0:1-Niederlage gegen Chelsea scheidet der FC Kopenhagen erwartungsgemäß im Achtelfinale der Conference League aus. Dänemark hat nun keine weiteren Europacupstarter mehr in den Bewerben.

Nächste Runde:
Alle Teams bereits ausgeschieden.

17. Schweiz – 33,625 (+400)

Große Enttäuschung für die Schweiz. Lugano konnte sein Rückspiel gegen den NK Celje aus Slowenien zwar in einer spektakulären Partie mit 5:4 nach Verlängerung für sich entscheiden, verlor danach aber das Elfmeterschießen und scheidet aus der Conference League aus. Die Schweizer werden damit die Saison auf dem 17. Platz abschließen.

Nächste Runde:
Alle Teams bereits ausgeschieden.

18. Israel – 31,625 (0)

Alle israelischen Klubs sind bereits aus den Europacupbewerben ausgeschieden und der 18. Platz ist für Israel so gut wie einzementiert.

Nächste Runde:
Alle Teams bereits ausgeschieden.

Fazit der Runde

Durch den Aufstieg des SK Rapid ins Viertelfinale der Conference League wird die Saison für Österreich versöhnlich zu Ende gehen. Österreich kann realistischerweise nur noch von Schottland vom 13. Platz verdrängt werden.

Dafür benötigt es aber eine außerordentliche Leistung der Glasgow Rangers gegen Athletic Bilbao. Wahrscheinlicher ist, dass Österreich die Saison am 13. Platz beendet.

Ob man auf dem 13. oder auf dem 14. Platz landet, hat für die Startplätze keine Auswirkung. Der Rückstand auf Norwegen ist bereits zu groß und somit ist der zwölfte oder sogar der elfte Platz nicht mehr realistisch.

Das wäre nur möglich, wenn Rapid die Conference League gewinnt und praktisch alle Spiele bis dahin ebenfalls. Polen könnte Österreich theoretisch noch gefährlich werden, aber die schwierige Auslosung der Polen im Conference League Viertelfinale spricht dafür, dass sie die Saison auf dem 15. Platz beenden – was für die Polen aber nach dem Einstieg in die Saison auf dem 21. Platz einen großen Erfolg darstellt.

Dennoch wäre es wichtig, dass Norwegen nicht mehr viele Punkte macht, zumal das Land in der kommenden Saison 2025/26 auf dem 12. Platz der Wertung starten würde. Der 12. Platz muss auch in der neuen Saison das Ziel der Österreicher sein. Aktuell hätte man in der nächstjährigen UEFA-Fünfjahreswertung auf diesen Rang etwa 3000 Punkte Rückstand.

Klarerweise wäre es für Österreich wünschenswert, wenn Rapid noch viele Punkte macht. Aber es wäre dennoch kaum gefährlich in dieser Saison noch abzustürzen, falls dem nicht so wäre.

FAQ zur Fünfjahreswertung:

Informationen zur Ausgangslage ab der Saison 2025/26

In der laufenden Bundesligasaison qualifiziert sich der Meister nicht mehr automatisch für die Gruppenphase der UEFA Champions League, sondern muss ins Playoff der Meister, um die Gruppenphase der Königsklasse erreichen zu können.

Der Vizemeister muss auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League gleich drei Gegner besiegen, womit man mindestens einen Gegner besiegen muss, um in einer europäischen Gruppenphase zu stehen.

Der Cupsieger oder Ligadritte steigt ab der neuen Saison in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League ein, muss also ebenfalls mindestens einen Gegner besiegen, um eine Gruppenphase zu erreichen.

Der vierte und der fünfte Teilnehmer startet nur noch in der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League. Um in die Gruppenphase zu kommen, müssten hier also drei Gegner besiegt werden.

Was bringt eine höhere Platzierung?

Österreich beendete die letzte Saison in der Fünfjahreswertung als Dreizehnter.

Bereits die Plätze 11 und 12 bringen Verbesserungen: Der Dritte oder der Cupsieger würde hier im Europa-League-Playoff einsteigen, wie es in dieser Saison der Fall war und hätte somit zumindest die Conference League Gruppenphase sicher. Der vierte Teilnehmer würde in der 2. Quali-Runde zur Europa League einsteigen, der fünfte weiterhin in der 2. Quali-Runde zur Conference League – ebenso wie in dieser Saison.

Ab Platz 10 in der UEFA-Fünfjahreswertung gibt es wieder einen fixen Champions-League-Startplatz für den Meister. Für die anderen Teilnehmer ändert sich nichts.

Die Plätze 8 und 9 bringen weitere Verbesserungen: Der Champions-League-Fixplatz für den Meister ist natürlich auch hier gegeben. Der Vizemeister würde hier allerdings am Ligaweg in der 3. Quali-Runde der Champions League einsteigen, was zumindest die Europa-League-Teilnahme fixieren würde. Der Rest bleibt gleich.

Welche Range ist interessant?

Ob man Achter oder Neunter in der Fünfjahreswertung wird, ist für die Europacupstartplätze unerheblich. Belgien beendete die Saison 2023/24 als Achter mit 48,800 Punkten und ist für Österreich, das mit 32,600 Punkten abschloss, somit praktisch außer Reichweite.

Beim Neunten, der Türkei, ist dies anders. Die Türken lagen mit 38,600 Punkten zum letzten Saisonende zwar ebenfalls recht deutlich vor den Österreichern, sollte aber eine wichtige Benchmark für die Folgesaisonen sein.

Österreich muss sich nach der Streichung der Punkte aus der Saison 2019/20, die einiges doch wieder enger machte, zwischen den Plätzen 11 und 17 orientieren. Letzteres allerdings nur, wenn man eine schwache Europacupsaison spielt. Platz 10 von der Türkei zurückzuerobern und somit wieder einen fixen Champions-League-Platz zu bekommen, wäre sensationell, allerdings auch ausgesprochen schwierig.

Das klare Ziel für Österreichs Europacupstarter muss Platz 12 sein. Damit würde man sich wieder den Status der vergangenen Saison sichern.

Wann wird all das frühestens schlagend?

In der laufenden Bundesligasaison ist klar, wie die Startplätze verteilt werden – nämlich so, wie vorhin beschrieben. In der Fünfjahreswertung spielt man allerdings auch für die Folgesaisonen vor – deshalb der Name, zumal sich die Wertung über einen Vergleichszeitraum von fünf Jahren erstreckt.

Würde es Österreich also beispielsweise schaffen, diese Saison den zehnten Rang in der Fünfjahreswertung zurückzuerobern, dann wäre der Meister der Saison 2026/27 wieder mit einem Fixplatz in der Gruppenphase der UEFA Champions League ausgestattet. Orientieren muss man sich allerdings definitiv etwas tiefer, also an den Plätzen 11 oder 12.

Wie war die Ausgangslage nach der vergangenen Saison?

Die Türkei ist als Neunter der Vorsaison nur schwer erreichbar und hielt zum Saisonende bei 38,400 Punkten. Unmittelbar danach folgt mit Tschechien der Gegner, an dem man sich am ehesten auf lange Sicht orientieren muss. Unser Nachbarland hatte zu Saisonende 36,050 Punkte.

Elfter in der Fünfjahreswertung war nach Ende der Vorsaison Schottland, die allerdings in den letzten beiden Jahren eher durchwachsene Europacupsaisonen spielten. Sie hielten zu Saisonstart wie Tschechien bei 36,050 Punkten.

Danach kommt unser „Tabellennachbar“, die Schweiz. Sie waren in den letzten drei Jahren in Europa beispielsweise besser als Schottland, hielten zum Saisonende aber nur bei 32,975 Punkten. Danach folgte Österreich mit 32,600 Punkten.

Das einzige Land, das dahinterliegt und gefährlich für Österreich wurde, war als Vierzehnter Norwegen. Die wiederum waren in den letzten Jahren sehr stark und hielten zum Saisonende bei 31,625 Punkten. Griechenland war als Fünfzehnter mit 25,225 Punkten – wie bereits erwähnt – vorerst vernachlässigbar. Ebenso wie Israel oder Dänemark – aber der Wegfall der Saison 2019/20 änderte doch einiges.

Stand nach der Saison 2023/24 und vor der Saison 2024/25

Hier der Endstand der Fünfjahreswertung zum Abschluss der Saison 2023/24 in unserem Beobachtungsrahmen:

9. Türkei (38,600)
10. Tschechien (36,050)
10. Schottland (36,050)
12. Schweiz (32,975)
13. Österreich (32,600)
14. Norwegen (31,625)
15. Griechenland (25,225)
16. Dänemark (31,450)
17. Israel (31,125)

Mit Saisonstart wurden die Punkte der Saison 2019/20 aus der Wertung genommen, womit sich vor dem ersten Europacupspiel der neuen Saison folgendes Bild ergab:

9. Türkei (33,600)
10. Tschechien (33,550)
11. Israel (28,750)
12. Österreich (28,000)
13. Norwegen (27,875)
14. Schottland (27,500)
15. Griechenland (26,625)
16. Schweiz (26,575)
17. Dänemark (26,325)

Dahinter liegen noch Polen, die Ukraine, Serbien und Kroatien, die aber angesichts der Rückstände für die neue Saison eher vernachlässigbar sind.

Der Wegfall der Saison 2019/20

Die Saison 2019/20 fällt nun aus der Wertung und die neue Saison 2024/25 wird in die Wertung aufgenommen. Das wiederum ist für einige Länder ein Problem:

So spielte etwa Schottland 2019/20 eine tolle Europacupsaison mit 9,750 Punkten, was sogar mehr war, als die Niederlande in dieser Saison erreichte. Gute Saisonen spielten auch die Schweiz (6,400) und auch Österreich (5,800). Auch diese Saisonen fallen aus der Wertung.

Nutznießer des Wegfalls aus der Saison 2019/20 sind beispielsweise Tschechien (2,500) und Norwegen (3,750), aber auch das zuletzt abgeschlagene Israel (2,375), das nun wieder nach oben heranschnuppern kann.

Was ändert der Wegfall der Saison 2019/20?

Der Wegfall der Saison 2019/20 machte alles ein bisschen enger und ließ einige Länder wieder Lunte riechen. Die Qualifikation ist bereits in ihren letzten Zügen und mittlerweile ist die Ausgangslage für die neue Saison noch einmal enger geworden.

Zwischen dem Zehnten, der Türkei und dem Siebzehnten, der Schweiz ist praktisch alles möglich. Auf Platz 18 liegt Polen, das allerdings eine Fabelsaison braucht, um Österreich gefährlich zu werden.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen