
Wir liefern euch wöchentlich die interessantesten Leistungsdaten und Werte zu einzelnen Spielern der heimischen Bundesliga. Welche Besonderheiten gab es? Welche Werte waren Ausreißer nach oben oder unten? Wir fassen die auffälligsten Daten kompakt zusammen! Alle Grafiken und Daten stammen von Wyscout.
SK Rapid mit stark verbesserten Werten
Der SK Rapid kann alles in allem mit den Leistungen im Grunddurchgang nicht zufrieden sein. Den Grün-Weißen muss man aber zumindest attestieren, dass sie unter Druck abliefern können. In der Woche der zwei Entscheidungsspiele setzte man sich zunächst hochverdient gegen Borac Banja Luka durch und machte dann in der ersten Hälfte beim 3:0-Sieg gegen den GAK alles klar. Dabei waren die Grün-Weißen in allen Belangen überlegen. 72.2% Ballbesitz und ein xG-Wert von 2.84:0.25 zeigen schon ein deutliches Bild.
Es gibt aber zwei Statistiken, die ebenfalls eine deutliche Sprache sprechen: Der SK Rapid hatte in den letzten Runden immer einen sehr hohen PPDA-Wert, was auf ein wenig intensives Pressing hindeutet. Der GAK fand aber im Aufbauspiel kaum Lösungen und schon im Stadion war es sichtbar, dass die Wiener nach spätestens vier bis fünf Pässen des Gegners wieder in Ballbesitz kommen würden. Dies bestätigen auch die PPDA-Werte, die mit 4.96 extrem niedrig ausfallen. Es kommt sehr selten vor, dass eine Mannschaft hier unter einem PPDA-Wert von 5 bleibt. Auf Platz 2 liegt hier die Austria mit 5.67, was ebenfalls ein sehr starker Wert ist.
Außerdem war es sichtbar, dass nach der 1:0-Führung auch der Ball viel schneller zwischen den Mannschaftskollegen des SK Rapid lief. Die Passschärfe nahm zu, die Spieler hatten mehr Selbstvertrauen und der GAK war nicht imstande das Kombinationsspiel zu stören. So erreichten die Grün-Weißen in diesem Spiel 720 Pässe, was für den SK Rapid ein ungewöhnlich hoher Wert ist. Auf Platz 2 liegt in der 22. Runde RB Salzburg mit 545 Pässen. Der SK Rapid spielte auch die mit Abstand meisten Pässe ins letzte Drittel (93), schlug die meisten Flanken (23) und kam auf die meisten Ballberührungen im gegnerischen Strafraum (30). Man muss allerdings auch festhalten, dass der GAK ein dankbarer Gegner war und dass gänzlich andere Aufgaben auf die Wiener im Meisterplayoff warten werden.
LASK mit Problemen im Aufbauspiel
Der LASK musste stark ersatzgeschwächt zu Auswärtsspiel gegen den SK Sturm Graz anreisen. Speziell in der Abwehr mussten die Oberösterreicher auf mehrere Stammkräfte verzichten, da mit Ziereis, Smolcic und Jovicic gleich drei Stammkräfte der Viererkette passen mussten. Dazu fehlten auch Andrade, Usor, Mustapha, Flecker und Horvath. Trainer Markus Schopp musste demnach improvisieren und stellte Jerome Boateng neben dem jungen Cisse ins Abwehrzentrum. Bello und Bogarde begannen als Außenverteidiger.
Dass die Abläufe im Spielaufbau beim LASK in dieser Konstellation nicht passen, kann man sehr gut an folgendem Wert ablesen. Von den 120 Ballverlusten des LASK in dieser Partie, erfolgten 38 im eigenen Drittel. Das bedeutet, dass der LASK 32% seiner Bälle im eigenen Drittel verlor – eine sehr hohe Prozentzahl, die zeigt, dass die Linzer große Probleme im Spielaufbau hatten. Sie verloren weiters 41% der Bälle im zweiten Drittel und nur 28% der Bälle im letzten Drittel. Nur der GAK verlor einen niedrigeren Prozentsatz der Bälle im letzten Drittel, was zeigt, dass der LASK nur selten nach vorne kam.
Die wenigsten Bälle verlor der SK Rapid im ersten Drittel, denn die Hütteldorfer hatten gegen den GAK bloß sieben Ballverluste in diesem Bereich, womit sie bei sechs Prozent liegen. Dies geschah natürlich auch unter Mithilfe des GAK, der keine großen Anstalten machte die Grün-Weißen per Angriffspressing unter Druck zu setzen.
Auch die Wiener Austria machte im Auswärtsspiel gegen die WSG Tirol ungewohnt viele Fehler im ersten Drittel gegen eine Mannschaft aus dem unteren Playoff. 24% aller Ballverluste fanden in diesem Bereich statt, was doch zeigt, dass die WSG Tirol im Spiel gegen den Ball zumindest phasenweise den Wienern Probleme bereitete.
Stefan Karger
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