Als eingespieltes Kollektiv in die Todesgruppe – das ist der EM-Kader Dänemarks!
EM-Kader 6.Juni.2012 Alexander Semeliker 0
Am 26. Juni 1992 schrieb Dänemark eine der spektakulärsten Geschichten der EM-Historie. Ursprünglich gar nicht für die Endrunde in Schweden qualifiziert, rückten die Skandinavier als Ersatzteam für die ausgeschlossenen Jugoslawen nach und gewannen völlig überraschend den Titel – die Legende des „Danish Dynamite“ war geboren. Knappe 20 Jahre stehen die Dänen vor einer ähnlichen Herkulesaufgabe.
In Gruppe B trifft Dänemark auf Deutschland, Portugal und die Niederlande – allesamt Mannschaften mit überragenden Einzelspielern. Da sie selbst aber kaum über derartige Stars verfügen setzt man im Königreich auf kollektive Stärke und perfektes Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft. Sie wurde seit der Weltmeisterschaft 2010 kaum verändert und wird seit zwölf Jahren von Morten Olsen betreut. Dementsprechend ist sie auch eingespielter als so manche Vereinsmannschaft.
Das Aufgebot im Überblick
Tor: Stephan Andersen (Évian TG FC, #1), Anders Lindegaard (Manchester United, #16), Kasper Schmeichel (Leicester City, #22)
Abwehr: Daniel Agger (Liverpool, #4), Andreas Bjelland (FC Nordsjælland, #12), Daniel Wass (Benfica, #18), Lars Jacobsen (FC Kopenhagen, #6), Simon Poulsen (AZ Alkmaar, #5), Simon Kjær (VfL Wolfsburg, #3), Jores Okore (FC Nordsjælland, #13)
Mittelfeld: Christian Poulsen (Évian TG FC, #2), Christian Eriksen (Ajax Amsterdam, #8), Jakob Poulsen (FC Midtjylland, #19), Lasse Schøne (NEC Nijmegen, #14), Michael Silberbauer (BSC Young Boys, #15), Niki Zimling (Club Brugge, #21), Thomas Kahlenberg (VfL Wolfsburg, #20), William Kvist (VfB Stuttgart, #7), Dennis Rommedahl (Brøndby IF, #10), Michael Krohn-Dehli (Brøndby IF, #9)
Angriff: Nicklas Bendtner (Arsenal, #11), Tobias Mikkelsen (FC Nordsjælland, #23), Nicklas Pedersen (FC Groningen, #17)
Torhüter
Die Torwartposition in Dänemark ist seit über zehn Jahren unumstritten und wurde in bisher 101 Länderspielen von Thomas Sørensen besetzt. Der 35-Jährige war dafür auch während der EM vorgesehen, verletzte sich allerdings im vorletzten Testspiel gegen Brasilien am Rücken. „Das ist ein großer Schlag für uns. Aber es gab ein großes Risiko, dass er nicht rechtzeitig fit geworden wäre“, war Olsen aufgrund des schweren Aderlasses betrübt. Als Stammtorhüter wird somit Stephan Andersen in das Turnier gehen. Obwohl der Frankreich-Legionär schon 30 Jahre alt ist und seit 2004 regelmäßig für Teamspiele nominiert wird, kommt er erst auf neun Länderspieleinsätze. Dabei gilt Andersen als durchaus solider Schlussmann, ist reaktionsschnell und bringt eine gehörige Portion Spielverständnis mit. Ersatzkeeper Nummer eins wird Anders Lindegaard von Manchester United sein, der ebenfalls kaum Länderspielerfahrung hat. Kolportierte fünf Millionen Euro überwies der englische Rekordmeister im Jänner 2011 an Aalesunds FK um den 28-Jährigen als Zweiergoalie zu installieren. Da aber David de Gea, ursprünglich als Stammkeeper eingeplant, Unsicherheiten zeigte, kam Lindegaard sowohl in der Premier League als auch in der Champions League zum Einsatz – und der 193cm-Schlacks machte seine Sache durchaus gut, vor allem in der Strafraumbeherrschung überzeugte er. In zehn Saisonspielen blieb er sieben Mal ohne Gegentor, rückte danach auch ohne zu Murren ins zweite Glied zurück. Den Kaderplatz von Sørensen übertrug Olsen auf Kasper Schmeichel, dem Sohn von Dänemarks Torhüterlegende Peter Schmeichel.
Innenverteidigung
Der Abwehrchef der Dänen ist Daniel Agger vom Liverpool FC. Dass der 27-Jährige erst 170 Spiele für die Reds absolvierte liegt in erster Linie daran, dass er oft mit Verletzungen zu kämpfen hatte. So fiel er fast die gesamte Saison 2007/2008 wegen eines Mittelfußbruchs aus und musste aufgrund eines Rippenbruchs auch bis kurz vor der EM-Kadernominierung pausieren. Agger ist ein höchstmoderner Innenverteidiger, der immer wieder versucht den Gegner mit Vorstößen zu überraschen, zudem streut er immer wieder präzise Vertikalpässe in die Spitze und auf die Flügeln ein. Diese Spielweise rechtfertigt er auch vor Journalisten, die ihm während der Hodgson-Ära nahelegten er solle doch mehr lange Bälle schlagen, um von Englands aktuellem Teamchef bei Liverpool berücksichtigt zu werden. „So ein Spielertyp bin ich nicht. Ich will den Ball am Boden halten. Und das werde ich auch weiter tun. Egal ob er mich einsetzt oder nicht“, sagte Agger damals.
Innenverteidiger Nummer zwei neben Agger, der in Liverpool gegebenenfalls auch als Außenverteidiger eingesetzt wird, ist Simon Kjær. Der 23-Jährige steht aktuell beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, war aber letzte Saison an die AS Roma ausgeliehen. Kjær besitzt zwar unumstritten die Anlagen ein Verteidiger internationalen Formats zu werden, hat aber seit seinem Weggang von Palermo, das nach der WM 2010 zwölf Millionen Euro Ablöse für den Transfer nach Niedersachsen kassierte, Probleme konstant gute Leistungen abzurufen. Zu den Stärken des Blondschopfs zählt neben dem Kopfballspiel vor allem seine Antizipationsfähigkeit. Er kann das Spiel gut lesen und sich dementsprechend gut positionieren. Darüber hinaus verfügt er über ausreichend technische Fähigkeiten um das Spiel erfolgsversprechend zu eröffnen. Zu selten spielt er jedoch diese Qualitäten aus, stattdessen kommen überdurchschnittlich oft Unkonzentriertheiten durch.
Trotz Kjærs durchschnittlicher Saison bei der Roma hat er seinen EM-Platz sicher, da die Konkurrenz überschaubar ist. Die Alternative zu ihm ist das Nordsjaelland-Duo Andreas Bjelland und Jores Okore. Während Bjelland, der unter anderem mit dieser“ frameborder=“0″ allowfullscreen> Aktion für Lacher sorgte, für drei Millionen Euro zur neuen Saison zu Twente wechselt, könnte Okore einen noch größeren Sprung schaffen. Am 19-jährigen Abwehrtalent sind laut britischen Medien nämlich einige Premier-League-Klubs dran.
Außenverteidigung
Um den Platz auf der rechten Abwehrseite duellieren sich Daniel Wass und Lars Jacobsen. Ersterer absolvierte in der abgelaufenen Saison 29 Spiele für den FC Évian in der Ligue 1, besitzt aber bei Benfica noch ein gültiges Arbeitspapier bis Juni 2016. Der 22-Jährige kann sowohl auf der defensiven als auch auf der offensiven Außenbahn und auch im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden, ist schnell und technisch beschlagen. Beim frühen Spielaufbau in der eigenen Hälfte agiert Wass allerdings etwas abwartend, steht eher auf Höhe der Innenverteidiger, anstatt wie normal üblich durch hohe Stellung Druck auf den gegnerischen Flügel auszuüben. Beschleunigt er aber in der Folge aus dem Schatten seines Vordermanns heraus, ist er aufgrund seiner Agilität schwer zu verteidigen. Während der Qualifikation bekleidete jedoch der routinierte Jacobsen die rechte Seite der Viererkette. Der 32-Jährige gilt als zuverlässiger Außenverteidiger, hat bereits Erfahrungen in der Bundesliga (HSV, Nürnberg) und der Premier League (Everton, Blackburn, West Ham) gesammelt. Er bringt von den Außenverteidiger die wenigste Dynamik mit, hält sich in der Offensive auch mehr zurück, im Spiel gegen den Ball ist er aber höchstsolide.
Auf der linken defensiven Außenbahn der Dänen wird Simon Poulsen auflaufen, der im Vergleich zu Jacobsen der deutlich beweglichere Spieler. Läuft der Spielaufbau über die rechte Seite, spekuliert der 27-Jährige auf Spielverlagerungen und steht entsprechend hoch um die Angriffe flott voranzubringen. Die Offensivstärke, die sich unter anderem auch an vier Saisontoren sowie drei Assists erkennen lässt, waren mit ein Grund dafür, dass Poulsen in der Eredivisie zum besten Linksverteidiger der letzten Saison gekürt wurde. Bei all seinen Qualitäten in der Vorwärtsbewegung ist sein Defensivspiel allerdings noch nicht ganz sattelfest. Unglückliche Defensivaktionen in Länderspielen veranlassten die dänische Presse dazu, ihn als Wackelkandidat auf seiner Position zu handeln. Bei Olsen genießt der 18-malige Teamspieler jedoch großes Vertrauen.
Defensives Mittelfeld
Ein extrem wichtiger Spieler im dänischen Team ist William Kvist vom VfB Stuttgart. Obwohl der 27-Jährige meist extrem unauffällig ist, gilt er als wichtiger Leader. Kvist ist ein extrem intelligenter Zweikämpfer, ordnet seine Mitspieler, verteilt die Bälle mit viel Ruhe und hoher Präzision, sorgt für Balance und optimale Raumnutzung. Sein Nebenmann wird höchstwahrscheinlich Niki Zimling sein. Der 178cm-kleine Glatzkopf agiert taktisch auf ähnlich hohem Niveau wie Kvist, ist aber aggressiver im Zweikampf und spielt etwas höher. Während sich Kvist ab und an beim Spielaufbau zwischen die Innenverteidiger fallen lässt, ist Zimling somit oft die erste Anspielstation im Mittelfeld.
Die Alternative zum Brügge-Legionär ist der routinierte Christian Poulsen, der bereits in allen Top-5-Ligen Europas spielte. Der 32-Jährige hat seinen Zenit jedoch schon überschritten, passt von seiner Spielweise her auch nicht mehr in Olsens zeitgemäße Philosophie. Zwar ist Poulsen nach wie vor sehr arbeitsam und aggressiv – oft aber zu aggressiv, fast schon streitsüchtig. In der abgelaufenen Saison sah er in 24 Spielen für Évian insgesamt zehn Mal die gelbe Karte. Zudem muss der 83-fache Internationale auch in der Spieleröffnung Abstriche machen. Dies ist jedoch auch bei Kvist und Zimling ein großes Problem. Sie können zwar mit horizontalen Pässen das Spiel ordnen, im Vertikalspiel nach vorne haben sie allerdings Aufholbedarf. Zimling versucht dies dadurch zu kompensieren indem er mit dem Ball den Vorwärtsgang einlegt – für schnelles Umschaltspiel, wie es Olsen anstrebt, aber auch nur eine halbgare Lösung.
Eine weitere Option für das defensive Mittelfeld ist Michael Silberbauer von den Young Boys aus Bern, wo er allerdings auf eine maximal durchschnittliche Saison zurückblickt. Davor war er sowohl beim FC Kopenhagen als auch bei Utrecht Kapitän und Publikumsliebling. Seit seinem Weggang aus den Niederlanden, wo er von den Utrecht-Fans zum besten Spieler geehrt wurde, kommt Silberbauer aber nicht mehr richtig in Tritt. Die Einsatzchancen bei der EM sind für den 30-Jährigen, der in der Schweiz gelegentlich auch als Innenverteidiger aushilft, sind somit gering – am ehesten als Linksverteidiger, wenn Simon Poulsen ausfällt. Dort setzte ihn Olsen nämlich in den letzten Länderspielen immer ein.
Offensive Außenbahnen
Die Flügelzange im 4-2-3-1-System bildet das Brøndby-Duo Dennis Rommedahl und Michael Krohn-Dehli. Während ersterer auf der rechten Seite sehr positionstreu agiert, interpretiert Krohn-Dehli seine Rolle sehr flexibel. Der kleine, inverse Flügelspieler ist extrem dribbelstark, orientiert sich oft in den Halbraum um mit Kvist und Eriksen zu kombinieren und von Simon Poulsen hinterlaufen zu werden. Bleibt er auf dem Flügel, was in erster Linie dann vorkommt, wenn das Spiel über seine Seite aufgebaut wird, zieht er über Eins-gegen-Eins-Duelle zum Tor.
Rommedahls Spiel ist da viel eindimensionaler und ausrechenbarer. Er klebt meist an der Linie und lauert auf Gassenpässe hinter die Abwehr um seine große Stärke, die Schnelligkeit, auszuspielen. Vor allem von der linken Seite versuchen Eriksen und Krohn-Dehli den 33-Jährigen mit Diagonalpässen einzusetzen. Schafft man diese Passwege zuzustellen ist Rommedahl so gut wie aus dem Spiel genommen, kann er jedoch zu seinen gefährlichen Vertikalsprints ansetzen wird es für den Verteidiger schwer ihn zu zähmen. Gerade in Kontersituationen, in denen die Abwehr meist ungeordnet ist, kann dies zu schnellen und gefährlichen Gegenstößen führen.
Die Alternativen für die offensiven Außenbahnen sind allesamt auch Optionen für die zentrale Position hinter der Solospitze. Den stärksten Eindruck in den letzten beiden Testspielen gegen Brasilien und Australien hinterließ dabei Thomas Kahlenberg, der letzte Saison seine Stiefel wie einige seiner Landsleute für Évian schnürte. Vertraglich ist der 29-Jährige jedoch noch bis 2013 an den VfL Wolfsburg gebunden. Bei den Niedersachsen sollte er nach dem Weggang von Zvjezdan Misimovic die spielerischen Geschicke der Wölfe leiten, konnte sich aber nicht durchsetzen. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Lasse Schøne, der sich allerdings im Zentrum wohler fühlt. Ein Grund warum Olsen versucht den 26-Jährigen versucht in diese Rolle zu zwängen ist dessen Torgefährlichkeit. In 125 Spielen für NEC Nijmegen erzielte Schøne 35 Treffer, legte weitere 23 auf. Diese Zahlen wecken Begehrlichkeiten und so sicherte sich Ajax ab der nächsten Saison für drei Jahre die Dienste des Dribbelkünstlers.
Offensives Mittelfeld
Beim niederländischen Rekordmeister trifft Schøne auf seinen Landsmann Christian Eriksen – das Herzstück in Dänemarks Offensive. Bereits bei der WM 2010 sammelte dieser als damals 18-Jähriger die ersten Spielminuten bei einem Großereignis. Ungewöhnlich für das moderne Spiel der Dänen ist Eriksen aber kein dynamischer und lauffreudiger Zehner, sondern eher ein Spielmacher der alten Generation. Die Überraschungsmomente gehen bei ihm in erster Linie in Form von unerwarteten Schnittstellenpässe aus und es sind nicht atemberaubende Dribblings, die ihn zu einem der begehrtesten Jugendspieler Europas machen. Dementsprechend versucht er das Spiel von sich fernzuhalten und das Leder schnellstmöglich an seine Nebenmänner abzugeben. Als Zweitbesetzung für die Zehnerposition gilt der oben erwähnte Schøne, dahinter lauert Jakob Poulsen. Zwar kann der Angreifer auf eine durchaus herzeigbare Torausbeute verweisen – sieben Tore in 30 Superligaen-Spielen – die Konkurrenz ist jedoch zu groß als, dass der 28-Jährige bei der EM eine gewichtige Rolle spielen wird können.
Stürmer
Ein wichtiges Tandem mit Eriksen bildet Solostürmer Nicklas Bendtner. Der selbstbewusste Angreifer („Wenn du mich fragst, ob ich einer der besten Stürmer der Welt bin, würde ich ja sagen, weil ich es glaube“) gilt landläufig als Skandalnudel, der bei seinen Vereinen auf eher bescheidene Torquoten kommt. Zum Beispiel heiratete der 24-Jährige die dreizehn Jahre ältere Adelige Caroline Luel-Brockdorff, ließ sich aber nach der Geburt seines Sohns wieder scheiden, fuhr seinen 150.000 Euro teuren Sportwagen zu Schrott und verlor den Führerschein. Für das dänische Nationalteam ist der 194cm-Schlacks jedoch unverzichtbar. Drei Tore steuerte er zur WM-Teilnahme 2010 bei und mit ebenso vielen Treffern hatte er auch gewichtigen Anteil am Gruppensieg in der Qualifikation für die anstehende Endrunde. Gegen Norwegen schnürte er beim 2:0-Heimsieg einen Doppelpack, im „Endspiel“ gegen Portugal traf er zum vorentscheidenden 2:0. Bendtner bewegt sich viel in der Horizontalen um lange Bälle zu empfangen und auf seine Hintermänner abzulegen, driftet aber auch auf die Flügel ab um dort mit den Außenspielern zu kombinieren. Er öffnet Räume und zieht die Gegenspieler von Eriksen weg um diesen Platz für kreative Pässe zu geben. Im Gegensatz zu seinen Vereinstationen kommt Bendtner in der Nationalmannschaft auch auf eine annehmbare Torquote: 16 Mal netzte er in bisher 42 Länderspielen. Seine Sturmkollegen Tobias Mikkelsen und Nicklas Pedersen hingegen konnten noch nie einen Treffer im Teamdress bejubeln und sind dementsprechend nur Notfalloptionen.
Aufstellung und Taktik
Die Startformation, mit der Dänemark in die Endrunde gehen wird, ist mehr oder weniger in Stein gemeißelt, mit welcher Taktik Olsen sein Team in diese Begegnung schickt allerdings nicht. Es wird vor allem darauf ankommen wie der jeweilige Gegner das Spiel anlegt. Darauf muss Olsen dann die passende Antwort geben – Möglichkeiten hat er viele. Da, wie eingangs erwähnt, der Kader bereits über mehrere Jahre kaum verändert wurde beherrscht das dänische Team ein breites Spektrum an taktischen Spielphilosophien. Es ist ihnen möglich lange Bälle auf Bendtner zu schlagen um dann schnell Überzahlsituationen herzustellen beziehungsweise mit intensivem Gegenpressing innerhalb kurzer Zeit wieder in Ballbesitz zu kommen. Eingestreute Flachpässe in die Spitze oder auf die Flügel können genauso für Überraschungsmomente sorgen wie das Aufrücken der technisch versierten Innenverteidiger. Da der Defensivverbund ein durchaus effizientes Pressing beherrscht und kompaktes Verschieben aufgrund zahlreicher gemeinsamer Teamcamps mittlerweile eine Selbstverständlichkeit darstellen, ist es auch möglich, dass sich die Olsen-Bande weit zurückzieht um schnell zu kontern. Eriksen hätte dann als Umschaltspieler mehr Platz, ebenso wie Rommedahl, der im Sprint nur schwer zu stoppen ist. Auch ein Powerplay a la Barca ist nicht unmöglich umzusetzen.
Mit Kvist und Zimling verfügt Dänemark über Spieler, die Spielverlagerungen schnell durchführen und so den Gegner ermüden können. Dass sich diese Konstellation ergibt, ist aber eher auszuschließen. Dänemark ist und bleibt trotz aller Eingespieltheit der große Außenseiter in Gruppe B. Dass es aber möglich ist ein Team, das stets schlechter als die Summe seiner Einzelteile agiert, mit perfektem Kollektivspiel zu schlagen hat Dänemark in den letzten beiden Qualifikation gegen Portugal gezeigt.
axl, abseits.at
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