Sensation in Gruppe A – Griechenland und Tschechien steigen auf
Gruppe A 17.Juni.2012 Georg Sander 0
Die Wettquoten haben eine deutliche Sprache gesprochen: Für einen russischen Gruppensieg hätte es je nach Wettanbieter 1,20 bis 1,30 Euro für jeden eingesetzten gegeben. Die Wettquote auf einen griechischen ersten Platz betrug zwischen 34 und 151! Doch manchmal überrascht uns der Fußball eben.
Der erste Spieltag bestätigt
Die Griechen zeigten einen für Polen dankbaren Auftritt in den ersten 45 Minuten der UEFA Euro 2012. Dortmund-Toptorschütze Robert Lewandowski brachte die Gastgeber in Führung, einzig das Nachlegen funktionierte trotz gehaltenen Elfers nicht. Der Europameister von 2004 kämpfte sich trotz defensiver Probleme in die Partie zurück und kam zum Ausgleich. Im Parallelspiel trafen die Tschechen rund um Altstar Tomas Rosicky auf die russische Auswahl. Der tolle Offensivfußball der Sbórnaja führte schon früh im Turnier zu der Annahme, dass Russland ohnehin maximal von Deutschland und Spanien aufgehalten werden könne. Die tschechische Nationalmannschaft hatte in der Defensive grobe Probleme mit den bis auf Jungstar Alan Dzagoev nicht mehr ganz so frischen Angreifern der Russen, wurde somit bereits als Prügelknabe des Turniers abgestempelt.
Die Tabelle nach dem ersten Spieltag
Gruppe A/1. Spieltag | Sp | S | U | N | TV | P | |
1. | Russland | 1 | 1 | 0 | 0 | 4:1 | 3 |
2. | Polen | 1 | 0 | 1 | 0 | 1:1 | 1 |
3. | Griechenland | 1 | 0 | 1 | 0 | 1:1 | 1 |
4. | Tschechien | 1 | 0 | 0 | 1 | 1:4 | 0 |
Die Tabelle präsentierte sich mehr oder weniger wie erwartet. Die Russen spielten ihre Dominanz voll aus, die Routine der Griechen reichte, um letztlich die starke rechte Seite der polnischen Nationalmannschaft zu neutralisieren. Für den zweiten Spieltag bedeuteten die roten Karten beim Eröffnungsspiel, dass Sokratis und Szeczny am zweiten Spieltag zu Umstellungen führen würde.
Blitzstart der Tschechen
Die tschechische Nationalmannschaft startete furios, Jiracek und Pilar konnten durch zwei tolle Aktionen die griechische Mannschaft früh in die Schranken weisen. Ein hauchdünnes Abseitstor bedingte den Pausenstand, ohne Rosicky lief aber in der Offensive nach dem Wechsel wenig zusammen. Mehr als Gekas’ Anschlusstor war für die Helenen aber auch nicht mehr drinnen. Im geschichtsträchtigen und emotional hoch aufgeladenen Spiel von Polen gegen Russland gab es keinen Sieger. Einmal mehr war es mit Jakub ‚Kuba’ Blaszczykowski eine Borussia Dortmund-Spieler, der die russische Führung durch Dzagoev nach der Pause egalisieren konnte. Rund ums Spiel kam es zu den erwarteten Ausschreitungen, bei denen trotz massivem Polizeiaufgebots 20 Menschen verletzt wurden. 184 Hooligans aus verschiedenen Ländern, hauptsächlich Polen und Russen, wanderten hinter schwedische Gardinen. Der historische Hintergrund ist die Schlacht um Warschau, in der das polnische Volk um die Unabhängigkeit gegen die rote Armee kämpfte.
‚Anything goes’ nach Spieltag zwei
Gruppe A/2. Spieltag | Sp | S | U | N | TV | P | |
1. | Russland | 2 | 1 | 1 | 0 | 5:2 | 4 |
2. | Tschechien | 2 | 1 | 0 | 1 | 3:5 | 3 |
3. | Polen | 2 | 0 | 2 | 0 | 2:2 | 2 |
4. | Griechenland | 2 | 0 | 1 | 1 | 2:3 | 1 |
Vor dem letzten Spieltag war für alle Teams noch alles drin. Russland hätte ein Punktgewinn gegen Polen gereicht, sogar bei einer Niederlage und einer Punkteteilung im Parallelspiel hätte es zum Aufstieg gereicht. Den Griechen half nur noch ein Sieg und eine gleichzeitige Niederlage der Russen, da man im direkten Duell gegen Tschechien verloren hatte. Polen benötigte einen Sieg, um an den Russen vorbeizuziehen und diese durften nicht punkten.
Murphys Gesetz schlägt für Russland und Polen zu
Für die hoch favorisierte russische Nationalmannschaft sowie den Co-Gastgeber ging am letzten Spieltag so richtig alles schief. Die Griechen gingen in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit durch Routinier Giorgios Karagounis in Führung. Zur Halbzeit stand es im Parallelspiel 0:0. In der 72. Minute beendete Petr Jiracek den polnischen Viertelfinaltraum. Blaszczykowski hätte in der 84. Minute noch ausgleichen könne, Michal Kadlec stand nach Kubas Kopfball aber bereit, kratzte ihn von der Linie. Beim anderen Spiel vergaben Schirokow (51.), Denissow (57., 75.) und Progrebnjak (92.) große Chancen auf den Ausgleich und den Turnierverbleib der Sbórnaja. Für die Polen und die Russen ging am letzten Spieltag alles schief, was schief gehen konnte, das ballesterische Gesetz des Air Force-Ingenieurss Edward Murphy, wonach eben dieses geschehen kann, trat ein.
Tschechien und Griechenland weiter
Gruppe A/3. Spieltag | Sp | S | U | N | TV | P | |
1. | Tschechien | 3 | 1 | 2 | 0 | 4:5 | 6 |
2. | Griechenland | 3 | 1 | 1 | 1 | 3:3 | 4 |
3. | Russland | 3 | 1 | 1 | 1 | 5:3 | 4 |
4. | Polen | 3 | 0 | 2 | 1 | 2:3 | 2 |
Dass die Tschechen mit den Polen um den zweiten Platz rittern würden, war vorherzusehen. Der polnische Nationalelf wurden aber aufgrund der starken rechten Borussen-Seite und dem Heimpublikum im Rücken größere Chancen eingeräumt. Die Russen wiederum scheiterten weniger an der starken Konkurrenz, als an ihrer eigenen Abschlussschwäche. Was für die Sbórnaja im ersten Gruppenspiel noch funktionierte, passte gegen Polen und Griechenland schon nicht mehr. Die Helenen wiederum können sich über die handfeste Sensation freuen, weitergekommen zu sein. Vor allem das (finanz-)krisengeschüttelte griechische Volk freut sich besonders über die Ablenkung vom tristen Alltag.
Zusammenfassend lässt es sich so formulieren, dass im Fall der Tschechen die individuelle Klasse von Rosicky, Hübschman oder Jiracek den Ausschlag für den Gruppensieg gab. Die Russen scheiterten an der alten Fußballerweisheit von den „Toren, die man nicht schießt…“. Polen hatte nur eine halbe Mannschaft von unbestrittener Qualität.
Georg Sander, abseits.at
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