Es gibt Namen, die in Geschichtsbüchern auftauchen und doch nie die Anerkennung erhalten, die sie verdienen. Arthur Wharton ist einer dieser Namen. Ein Mann,... Arthur Wharton: Der vergessene Pionier

Es gibt Namen, die in Geschichtsbüchern auftauchen und doch nie die Anerkennung erhalten, die sie verdienen. Arthur Wharton ist einer dieser Namen. Ein Mann, der seiner Zeit weit voraus war – auf dem Spielfeld ebenso wie im Leben. Er war nicht nur der erste schwarze Profifußballer in England, sondern auch ein Ausnahmetalent in verschiedenen Sportarten. Und doch verschwand seine Geschichte fast ein Jahrhundert lang in der Versenkung, bevor sie langsam wieder ans Licht kam.

Ein außergewöhnlicher Start

Wharton wurde 1865 in Accra, der heutigen Hauptstadt Ghanas, geboren. Sein Vater war Prediger, seine Mutter stammte aus einer königlichen Linie des Fante-Volkes. In jungen Jahren wurde er nach England geschickt, um eine Ausbildung in der Kirche zu absolvieren. Doch statt theologischer Bücher faszinierte ihn etwas anderes: der Sport.

Sein Talent war unverkennbar. Als Sprinter gehörte er zu den schnellsten Männern seiner Zeit, er stellte Rekorde auf und beeindruckte auf der Rennbahn ebenso wie auf dem Fahrrad. Doch schließlich war es der Fußball, der ihn für immer in die Annalen des Sports einschreiben sollte.

Es gibt Geschichten, die über Generationen hinweg erzählt werden, und andere, die trotz ihrer Bedeutung beinahe in Vergessenheit geraten. Besonders im Sport gibt es immer wieder Menschen, die Großes geleistet haben, aber nicht die Anerkennung erhielten, die sie verdienten. Sie waren ihrer Zeit voraus, haben neue Wege beschritten und dennoch lange im Schatten gestanden. Das gilt nicht nur für Legenden des Spielfelds, sondern auch für Innovationen in anderen Bereichen, die den modernen Sport und die digitale Welt prägen. So wie sich das Spiel auf dem Platz weiterentwickelt hat, verändern sich auch die Möglichkeiten abseits davon – sei es in der Analyse, der Fanbindung oder den finanziellen Abläufen. Besonders gefragt sind dabei Online casino Zahlungsmethoden, die sichere und flexible Transaktionen ermöglichen.

Ein Torwart, der das Spiel neu erfand

Wharton begann seine Karriere als Amateurspieler bei Darlington, bevor er sich dem damaligen Spitzenklub Preston North End anschloss. Doch es war sein Wechsel zu Rotherham Town im Jahr 1889, der ihn zum ersten schwarzen Profifußballer machte.

Als Torwart war er ein Spieler, der die Regeln neu interpretierte. In einer Ära, in der Keeper noch weit aus ihrem Strafraum heraus durften, nutzte er seine unglaubliche Geschwindigkeit, um Angriffe zu unterbinden, bevor sie gefährlich wurden. Manchmal sprintete er fast bis zur Mittellinie, um einen Angriff abzufangen, und kehrte mit der gleichen Leichtigkeit auf seine Linie zurück. Dazu kam seine fast artistische Fähigkeit, Bälle mit waghalsigen Sprüngen und kräftigen Fäusten aus der Gefahrenzone zu schlagen. Er spielte Fußball, als wäre es eine Bühne, auf der er seine eigene Interpretation des Spiels aufführte.

Zwischen Bewunderung und Vorurteilen

So beeindruckend seine Leistungen auf dem Platz waren, so schwer hatte er es abseits davon. England war im späten 19. Jahrhundert von rassistischen Weltbildern geprägt. Wharton wurde bestaunt, aber nicht immer respektiert. Seine Schnelligkeit wurde bewundert, doch seine Spielintelligenz oft angezweifelt. Statt als brillanter Stratege galt er für viele nur als „natürlich athletisch begabt“ – eine Zuschreibung, die viele schwarze Sportler bis heute begleitet.

Die Medien waren nicht zimperlich in ihrer Kritik. Ein Journalist aus Preston schrieb einmal, dass Wharton in einem wichtigen Spiel eine Schwachstelle sei – nicht wegen mangelnder Fähigkeiten, sondern weil „dieser Dunkelhäutige nicht versteht, dass ein Torwart kein Spielmacher ist“. Sein innovativer Stil wurde als Übermut abgetan, als ein Zeichen dafür, dass er „nicht in das Spiel passte“.

Vergessen, dann wiedergefunden

Nach seiner aktiven Zeit verschwand Wharton fast vollständig aus dem Rampenlicht. Er arbeitete als Minenarbeiter, kämpfte 1926 während des großen Streiks für bessere Bedingungen, doch Anerkennung für seine Verdienste als Sportler erhielt er nie. Er starb 1930, verarmt und ohne große Beachtung.

Als Arthur Wharton 1930 starb, wurde er in einem namenlosen Armengrab beigesetzt. Erst 1997 erhielt seine letzte Ruhestätte dank einer Initiative der Anti-Rassismus-Organisation Football Unites, Racism Divides einen Grabstein. 2003 wurde Wharton für seinen Beitrag zum Fußball in die English Football Hall of Fame aufgenommen. Zudem gibt es eine breit unterstützte Kampagne, um ihm sowohl in Darlington als auch in Rotherham mit einer Statue zu gedenken.

2012 wurde eine kleine Statue von Wharton an die FIFA übergeben und in deren Hauptquartier ausgestellt. Zwei Jahre später, am 16. Oktober 2014, wurde ihm zu Ehren eine größere Statue im St. George’s Park National Football Centre enthüllt. Anlässlich seines 155. Geburtstags im Jahr 2020 wurde in Darlington ein Wandgemälde errichtet, das an Whartons Vermächtnis erinnert.

Ein Vermächtnis, das nachhallt

Arthur Wharton war ein Pionier, der nie die Anerkennung bekam, die er verdiente. Er steht sinnbildlich für viele schwarze Sportler, deren Leistungen zu oft auf körperliche Begabung reduziert wurden, während ihr Verstand und ihr taktisches Gespür übersehen wurden. Sein Vermächtnis lebt weiter – nicht nur in den Geschichtsbüchern, sondern auch in der Art und Weise, wie der Fußball sich heute entwickelt.

Rassismus ist im Fußball nach wie vor ein ernstes Problem. Spieler werden auf und neben dem Platz beleidigt, Fans skandieren diskriminierende Parolen, und auch in den Medien gibt es oft unterschwellige Vorurteile. Trotz Kampagnen und Strafen bleibt noch viel zu tun, um echte Veränderungen herbeizuführen.

Erwin Novotny