Die deutsche Fußball-Bundesliga ist auf der ganzen Welt bekannt und beliebt. Auch etliche Fans aus Österreich fiebern an den einzelnen Spieltagen mit ihrem Team... Bundesliga in Deutschland: Wieder Langeweile im Titelkampf?

Die deutsche Fußball-Bundesliga ist auf der ganzen Welt bekannt und beliebt. Auch etliche Fans aus Österreich fiebern an den einzelnen Spieltagen mit ihrem Team oder der gesamten Liga. Aber haben österreichische Fans in dieser Saison eventuell die Chance, einen echten Titelkampf wenigstens in Deutschland zu erleben, wenn doch in Österreich die Meisterfeier sprichwörtlich auf Jahrzehnte für Salzburg gebucht ist? Dieser Artikel schaut sich einmal an, wie es um die Bundesliga und den Dauer-Titelaspiranten steht.

Wer hat noch Chancen auf den Titel?

Rein mathematisch und sehr theoretisch gesagt, könnte sogar das Schlusslicht Greuther Fürth noch Meister werden, wenn sie ab sofort jedes einzelne Spiel deutlich gewinnen und alle restlichen Partien stets unentschieden ausgehen. Gewiss, dieses Szenario ist so unwahrscheinlich, als dass ein österreichischer Fußballfan einen Monat lang jeden Lottojackpot knackt, den es in Europa gibt.

Da die deutsche Bundesliga anders agiert als die österreichische, es also nicht nach der Hauptrunde zur Teilung in zwei Sektionen kommt, gilt allgemein die Devise: Jeder kann Meister werden (oder die Klasse halten), solange es rechnerisch möglich ist. Wo diese Devise ein wenig etwas von der Handspielregelung hat, zeigen sich in der Praxis natürlich feste Favoriten:

Bayern München – der Rekordsieger wird von den Buchmachern immer hoch angesetzt, denn die Wahrscheinlichkeit auf den nächsten Titel ist schlicht groß. Allerdings straucheln die Bayern durchaus, wobei sie sich mittlerweile größtenteils gefangen haben. Der Bayern Glück ist jedoch auch, dass die Verfolger Chancen scheinbar ungern annehmen und stattdessen solidarisch mit dem Rekordmeister handeln. Ob die Bayern schwächeln, wenn die Champions League wieder losgeht, ist fraglich. Die Münchner sind diese Belastung gewohnt.

BVB – so gesetzt, wie Bayern als Meister bei Buchmachern ist, so gesetzt ist auch der BVB als ärgster Verfolger. Leider zeigt sich auch in dieser Saison, dass die Dortmunder ihre Schwächen der letzten Jahre nicht abgelegt haben. Da hilft kein Haaland und auch kein Bellingham. Dortmund verliert unnötig Spiele und greift selten an, wenn die Bayern Federn lassen. Um den Rückstand aufzuholen, wäre das aber eben wichtig. Da die Dortmunder schon zurückliegen, sind sie auf ein bayerisches Straucheln jetzt schon angewiesen.

Bayer Leverkusen – der Club wird auch als Dauer-Vizemeister betitelt. Wieder ist Leverkusen oben mit dran, doch halt dran, nicht dabei. Der Rückstand auf Dortmund ist deutlich, der Vorsprung zu den eigenen Verfolgern hingegen klein.

Hoffenheim – punktetechnisch zählt der Verein zu den Verfolgern, doch ist die Wahrscheinlichkeit auf einen Titel sehr gering. Wobei eine Meisterschaft von Hoffenheim eine Spur von Ironie enthalten würde: Der Trainer ist der Neffe von Uli Hoeneß und Nagelsmann, Bayerns Trainer, kam bei Hoffenheim groß raus.

Union Berlin – es gilt das, was auch auf Hoffenheim zutrifft. Sicherlich wären die Eisernen einmal die pure Abwechslung in der Meisterfolge, der andere Stadtklub aus Berlin sähe den Erfolg gar nicht gerne, doch die Wahrscheinlichkeit ist praktisch nicht gegeben.

Es bleibt also nur Dortmund als Verfolger. Fans aus Österreich dürften sich nun fragen, wo denn RB Leipzig steckt. Anders als RB Salzburg startete der Verein miserabel in die Saison und kann erst seit dem Trainerwechsel aufholen. Sicherlich steht Leipzig aktuell nicht mehr allzu schlecht, doch weit hinter den eigenen Erwartungen, da. Die Titelchancen sind minimal. Dies zeigen auch die Wettquoten. Wer gerne mal auf den eigenen verein setzt, sollte sich vorher auf Fachportalen informieren. Dort erhalten Interessierte professionelle Wett Tipps in Österreich und können sich über die einzelnen Anbieter informieren.

Wo die Bundesliga spannend ist

Letztendlich interessiert den Großteil der Fußballfans überhaupt nicht die Meisterschaft. Auch Österreicher haben sich für ihre Fanliebe nicht selten einen eigenen Verein gesucht, der weit abseits des Titelrennens spielt. Zudem gilt:

Eigener Verein – hat ein Österreicher sein Herz an den VfL Bochum verloren, so ist die Saison unheimlich spannend. Immerhin geht es um den Klassenerhalt und ein weiteres Jahr im Oberhaus. Die meisten Vereinsfans sind stets zuerst am Verein, dann an der Liga interessiert. Reine Fußballfans hingegen mögen eine Saison langweilig empfinden, obwohl Vereinsfans vor Spannung auf der Stuhlkante hocken.

Internationale Plätze – der Kampf um die begehrten Tickets zur Champions League, Europa League oder auch Conference League ist stets unheimlich spannend. Dort verschiebt sich die Tabellensituation teils wöchentlich und vor lauter Spannung kann es vorkommen, dass Platz 1 völlig vergessen wird.

Abstiegskampf – dort geht es um alles. Der Abstieg in die Zweite Bundesliga ist selbst für die Großen der Vereine kein kleines Stolpern mehr, denn direkte Wiederaufstiege sind extrem selten geworden. Ein gutes Beispiel ist der Hamburger SV, der nun seit Jahren krampfhaft versucht, endlich wieder ins Oberhaus zu kommen. Ob jemals ein weiterer Abstiegskampf so spannend und verrückt sein wird, wie am legendären 34. Spieltag der Saison 1998/1999, ist nur zu hoffen, doch wie heißt es so schön? Im Leid findet sich der größte Reiz.

Wirklich spannend wird die Liga immer in Richtung des 28. Spieltages. Das Ende ist nah, doch lassen sich noch gravierende Änderungen der eigenen Situation erreichen. Zugleich werden die ersten Nägel mit Köpfen gemacht: Der Tabellenachtzehnte mag bereits jetzt abgestiegen sein, einem Verein droht punktetechnisch eventuell nur noch der Relegationsplatz, andere sehen ihre Chance, doch noch nach Europa zu kommen.

Ab diesem Spieltag deutet sich aber auch das zumeist recht langweilige Mittelfeld an. In der Region zwischen Platz 8 und Platz 12 gibt es teils wenig Bewegung. Je nach Punktestand ist keine Regung nach oben, aber auch kein Abrutschen nach unten möglich. Leider ist das auch der Zeitpunkt, an dem nicht selten die Meisterschaft geklärt ist.

Fazit – die Liga bietet mehr als die Meisterschaft

Viele österreichische Fans dürften sich dieses Motto längst als Mantra aufsagen, immerhin scheint die Meisterschaft in Österreich nur noch nach Salzburg zu gehen. Auch in Deutschland sieht es teils ähnlich aus, doch gibt es immer wieder Chancen für Verfolger – sie müssen sie nur nutzen. Die Bayern sind längst nicht so stark, wie sie es mal waren. Wirklich interessant und auch spannend ist allerdings die Liga ab Platz 3 abwärts. Dort wird um Europa-Plätze gekämpft, sich dem Niedergang entgegengeworfen und es bleibt (vermutlich) spannend bis zum Schluss.

Erwin Novotny

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