Nach einer sehr erfolgreichen Saison im Vorjahr hat sich der 1. FC Köln unter Trainer Steffen Baumgart vorgenommen, auch in dieser Spielzeit zu punkten.... Der 1. FC Köln hat große Ziele

Nach einer sehr erfolgreichen Saison im Vorjahr hat sich der 1. FC Köln unter Trainer Steffen Baumgart vorgenommen, auch in dieser Spielzeit zu punkten. Die Herausforderung ist groß, schließlich spielt der Verein erstmals seit fünf Jahren wieder in Europa. Platz sieben in der Deutschen Fußball-Bundesliga bedeutete die Chance, sich für die Gruppenphase der UEFA Conference League zu qualifizieren. Doch zuvor gilt es noch einen Gegner zu bezwingen. Das stellt sich schwieriger heraus, als erhofft.

Der 1. FC Köln will nach oben

Das Abenteuer Europa beginnt

Nach der großartigen Vorjahres-Saison richteten sich die Blicke in Köln nun vollständig auf die UEFA Conference League. Auf dem Weg in die Gruppenphase galt es, Ungarns Top-Klub MOL Fehervar FC zu bezwingen. Dabei schien die Ausgangslage eindeutig zu sein. Alle Experten sahen den 1. FC Köln als klaren Favoriten. Das zeigte sich auch in den Quoten der Buchmacher, die in ihren Sportwetten die Mannschaft von Steffen Baumgart klar favorisierten. Während die Kölner eine Siegquote von 1,22 verzeichneten, standen die Chancen für die Ungarn mit einer Quote von nur 12,0 ausgesprochen schlecht.

Das freute die Fans, schließlich hoffte man in Köln sein Können auch in Europa unter Beweis stellen zu können. Buchmacher analysieren schließlich alle Stärken und Schwächen der Gegner, bevor sie ihre Quoten errechnen. Immerhin hängt ihr geschäftlicher Erfolg von dieser Treffsicherheit ab. In Deutschland regiert König Fußball die Sportwetten-Branche wie keine andere Sportart. 55 Prozent aller abgegebenen Wetten entfällt auf das runde Leder. Große Events, wie auch die UEFA Conference League befeuern die Umsätze, daher ist hier Präzision gefragt. Darauf hoffte auch der 1. FC Köln, der am Donnerstag gegen MOL Fehervar FC antrat, um seine Reise nach Fußball-Europa zu beginnen.

Doch die großen Erwartungen wurden im ersten Spiel schwer enttäuscht. Der 1. FC Köln erlebte im eigenen Stadion einen ganz bitteren Abend. Dabei hatte alles so gut begonnen. Das Team von Steffen Baumgart begann wie angekündigt stürmisch und setzte die Gäste aus Ungarn von Beginn an unter Druck. Nach einem Ballgewinn spielte Dejan Ljubicic Florian Dietz an und der traf locker zum frühen 1:0 für die Kölner. Doch nur Augenblicke später riss der Spielfluss. Julian Chabot erhielt nach einer Notbremse die Rote Karte und wurde des Platzes verwiesen. In Unterzahl fand der 1. FC Köln nicht mehr ins Spiel und erlebte einen bitteren Abend.

Die numerische Unterlegenheit eröffnete für die Ungarn jene Chancen, die sie benötigten. Noch in der ersten Halbzeit fielen nicht nur der Ausgleich, sondern auch die Führung zu 2:1 für MOL Fehervar FC. Nach der Pause drängte der 1. FC Köln zwar auf den Ausgleich, doch alle Bemühungen waren vergeblich. Jetzt müssen die Kölner diesen Rückstand im Rückspiel in Szekesfehervar aufholen, um sich doch noch für die Gruppenphase der UEFA Conference League zu qualifizieren. Es wäre dies die erste Qualifikation für die europäischen Bewerbe seit fünf Jahren. Damals scheiterte der 1. FC Köln in der Gruppenphase der UEFA Europa League. Die jetzige Niederlage kam umso überraschender, als dass der 1. FC Köln stark in die neue Saison der Deutschen Fußball-Bundesliga gestartet war.

Starker Start in die neue Saison der Deutschen Fußball-Bundesliga

Dort bezwang der Verein zunächst den gefeierten Aufsteiger Schalke 04 mit 3:1, bevor die Kölner gegen den amtierenden DFB-Pokal-Sieger RB Leipzig ein ehrenvolles 2:2 erreichte. Die Mannschaft machte also genau da weiter, vor sie in der Vorsaison aufgehört hatte. Angesichts dieser Ergebnisse gehen Fans und Medien daher davon aus, dass der 1. FC Köln auch in der aktuellen Spielzeit für Aufsehen sorgen wird.

Dies ist umso erstaunlicher, als dass der Klub durch das Transfertheater rund um Anthony Modeste zunächst geschwächt schien. Immerhin warb Borussia Dortmund den Stürmerstar ab und sorgte so bei einigen Fans für Ärger. Doch jene Qualitäten, die den 1. FC Köln bereits im Vorjahr ausgezeichnet haben, sind auch in dieser Saison vorhanden. Dabei handelt es sich um den Mut zum Risiko, Teamgeist und große Comeback-Qualitäten.

Selbst bei Fehlern steht die Mannschaft zueinander und versucht den jeweiligen Pechvogel sofort wieder aufzurichten und zu neuen Großtaten zu motivieren. Dieser Weg, den Steffen Baumgart in Köln vorgegeben hat, war zumindest bisher der Garant für den Erfolg. Die Mannschaft lebt weiterhin von der Breite ihres Kaders. Selbst die Fußballer auf der Bank vermitteln jede Minute des Spiels den Eindruck, dass sie für den Erfolg ihrer Mannschaft brennen.

Steffen Baumgart verfolgt weiter seinen Weg

„Niemals aufgeben“, lautet offenbar das Motto, das zeigte sich auch im Spiel gegen RB Leipzig. Dort schafften es die Kölner gleich zweimal einen Rückstand mit viel Einsatz aufzuholen und das gegen eine Mannschaft, die mit internationalen Stars nur so gespickt ist. Schließlich war gerade erste Timo Werner vom FC Chelsea zurückgekehrt, doch sein Comeback-Treffer reichte nicht für den Sieg. Der Vollgas-Fußball der Kölner macht sich zumeist bezahlt und setzt die Gegner wie gewünscht unter Druck. Wer so giftig auftritt, sperrt den Gegner förmlich in der eigenen Hälfte ein.

Trainer Steffen Baumgart hatte bereits zuvor angekündigt, den Erfolgsweg des letzten Jahres weiter beschreiten zu wollen. Die ersten Spiele in der Deutschen Fußball-Bundesliga bestätigten diese Aussage eindrucksvoll. Selbst der Abgang von Anthony Modeste hat daran nichts geändert. Sein ehemaliger Trainer betonte daher auch öffentlich, dass es der 1. FC Köln gewesen sei, der dessen Karriere wieder Schwung verliehen habe und nicht umgekehrt.

Jetzt gilt es für den 1. FC Köln Kurs zu halten. Die überraschende Niederlage im Heimspiel der UEFA Conference League ist ein erster Rückschlag. Jetzt wird sich zeigen, ob der Klub Charakter beweisen und den knappen Rückstand in Ungarn noch aufholen kann. Dann hätten die Kölner ihr erstes großes Ziel erreicht und könnten in die Gruppenphase einziehen.

Erwin Novotny

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