Der österreichische Trainerboom in der Bundesliga geht weiter
Empfehlungen 1.Juli.2019 Erwin Novotny 0
Mit der Verpflichtung von Oliver Glasner bei VFL Wolfsburg wurde der dritte österreichische Trainer für die kommende Bundesligasaison vorgestellt. Nach Stöger, Hasenhüttl und Co. scheint nun also die nächste Welle der Ösi-Trainer die deutsche Bundesliga zu erobern. Wir werfen einen Blick auf den Erfolg der österreichischen Trainer in der höchsten deutschen Spielklasse.
Stöger als Türöffner?
Es hat auch schon früher österreichische Trainer in der Bundesliga gegeben – unvergessen beispielsweise der große Ernst Happel beim HSV – aber der Ausgangspunkt für den aktuellen Ösi-Boom auf dem deutschen Trainermarkt scheint tatsächlich Peter Stöger zu sein. So sieht es zumindest Kult-Torjäger Toni Polster, der lange zu den erfolgreichsten ausländischen Torschützen in der Bundesliga zählte. Gegenüber Sport1 sagte er: „So wie ich damals als Spieler die Tür für andere österreichische Spieler geöffnet habe, hat das Stöger als Trainer gemacht. Er hatte viel Erfolg in Köln. Auch bei Borussia Dortmund war das absolut okay.“, so der ehemalige Stürmer vom FC Köln. Tatsächlich konnte Stöger die Zielvorgabe beim BVB erfüllen. Aber auch Ralph Hasenhüttl sorgte mit Ingolstadt und Leipzig in der Liga für Furore in der Bundesliga und trainiert mittlerweile in der Premier League.
Adi Hütter sorgt Aufsehen
Beachtenswert ist zudem die Leistung Adi Hütters. Der ehemalige Salzburgtrainer machte durch sein erfolgreiches Engagement bei den Young Boys Bern auf sich aufmerksam und wurde letzten Sommer als Nachfolger von Niko Kovac bei Eintracht Frankfurt vorgestellt. Die Fußstapfen waren mit dem DFB Pokal nicht gerade klein, allerdings überzeugte Hütter in seiner Premierensaison vollends. Zwar flog er im Pokal bereits in der ersten Runde raus, führte die Eintracht aber bis ins Halbfinale der Europa League – und das auch gegen namhafte Gegner. In der Bundesliga schlug sich die Eintracht ebenfalls wacker und konnte trotz des langen Europokallaufs letztlich noch den siebten Platz sichern. Auch wenn die Bayern in der kommenden Saison bei den Bundesliga Wetten mit einer Quote von 1,33 (Stand 25.6) der haushohe Favorit sind, ist auch mit Adi Hütter und der Eintracht wieder im oberen Tabellendrittel zu rechnen.
Marco Rose Wunschkandidat bei Borussia Mönchengladbach
Dieter Hecking hat bei Borussia Mönchengladbach keinen schlechten Job gemacht, doch nicht zuletzt wegen des knappen Verpassens der Champions League musste der Trainer am Ende der Saison seinen Hut abnehmen. Sein Nachfolger Marco Rose ist der Wunschkandidat von Sportdirektor Max Eberl. Rose ließ bei Red Bull Salzburg erfolgreichen Fußball mit System spielen. Zudem gilt er als motivierend und gehörte in den vergangenen Jahren zu den begehrtesten Trainern im deutschsprachigen Raum. Max Eberl freut sich sehr auf den neuen Übungsleiter: „Marco Rose hat in Salzburg in den vergangenen sechs Jahren hervorragende Arbeit geleistet und wir freuen uns, dass er ab der kommenden Saison bei uns sein wird“, so der Sportdirektor gegenüber den Medien. Dabei kommt Rose als statistisch bester Trainer der österreichischen Bundesligageschichte nach Gladbach. Den Schnitt von 2,34 Punkten pro Spiel hatte vor ihm noch niemand erreicht. Zudem wurde er im April mit dem goldenen Leonidas als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Hoch dekoriert geht es jetzt also in die deutsche Bundesliga. Die hohe Intensität dieser Liga wird seinem Spiel auf jedem Fall entgegenkommen. Außerdem wird Rose mit Sicherheit noch den ein oder anderen Spieler mit ins Rheinland nehmen.
Kann Oliver Glasner beim VFL überzeugen?
Auch beim VFL Wolfsburg hat sich nach der Saison etwas auf der Trainerbank getan. Bruno Labbadia hielt die chronisch abstiegsbedrohten Wölfe über die Relegation in der Liga und legte eigentlich eine beeindruckende Saison hin. Zum Ende der Spielzeit erreichte Wolfsburg den sechsten Tabellenplatz und ist somit für die Europa League qualifiziert. Trotzdem konnten sich die Verantwortlichen nicht mit Labbadia auf einen Vertrag einigen, sodass bereits im März klar war, dass man nach der Saison getrennte Wege gehen wird. Nur knapp vier Wochen später stand dann auch schon fest, wer der Nachfolger wird. Oliver Glasner hat den Linzer ASK in der vergangenen Saison auf einen erfolgreichen zweiten Platz in der österreichischen Bundesliga geführt und ist als gewiefter Taktiker bekannt. Glasner soll dem VFL wieder eine klare Spielphilosophie einhauchen und den Verein in der oberen Tabellenhälfte verankern. Wolfsburg Geschäftsführer Jörg Schmadtke ist jedenfalls sehr angetan von der neuen Verpflichtung: „Wir haben uns mit Oliver Glasner bereits länger beschäftigt und seine beeindruckende Arbeit in Linz aufmerksam verfolgt“, so Schmadtke in einer Pressemitteilung des Vereins.
Während Adi Hütter bereits in der vergangenen Saison seine Trainerkniffe bewiesen hat, darf man gespannt sein, wie sich Glasner und Rose in der Bundesliga schlagen warden.
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Erwin Novotny
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